Beitrag 7. Etappe
7. Etappe Teil 2 - 28. März 2021 bis 13. August 2021
CORONA bestimmt unsere Reiseroute
Der zweite Teil startet mit der Fahrt nach St Vincent und der Quarantäne
Nach einigen Emails an St Vincent ARRIVALS und Martinique COVIDMARINAMARIN ergibt sich folgender Plan.
23. März wir fahren wieder einmal nach Fort de France.
Alexandra hat sich entschieden doch noch ein Standup-Bord zu kaufen, das wir bei Decathlon erwerben.
24. März wir fahren nach Le Marin, wo wir am 25. März morgens den Termin für PCR Test haben
25. März zwischendurch kaufen wir noch ein paar Teile und vor allem Vorräte für die Quarantänezeit
26. März das negative Ergebnis des Test kommt, dass wir auch gleich mit der Online Anmeldung und einer Copy von Sail Clear nach St Vincent SVG arrival schicken.
28. März setzen wir die Segel und machen uns auf, die 90 sm nach Süden zu fahren. Dort wollen wir am frühen 29. März vormittags an eine Mooring bei Young Island Cut sein.
Dies ist die Quarantänearea für St Vincent. Ankern ist ausdrücklich nicht erlaubt. Schade eigentlich!
Die Wettervorhersage für Sonntag und Montag war mit 25 kn am Sonntag und 28 kn am Montag nicht sonderlich gut aber ok. Wobei ich immer den Böenwind abfrage und den als Grundwind ansehe.
So haben wir uns für das kleine 20 m² Vorsegel und dem 1. Reff im Großsegel entschieden.
Der Kurs fürhrte uns anfngs etwas Südwest, um Abstand von der Inseln St Lucia und vor allem dem Kanal "Martinique / St Lucia" und dem Kanal "St Lucia / St Vinvent" zu bekommen. Mit etwas Abstand sind die Düseneffekte zwischen den Inseln nicht mehr so stark. Der Wind und die Welle vom Atlantik kommend trifft auf einmal auf das Hindernis der Inseln und presst dazwischen durch. Das erhöht die Windgeschwindigkeit und verändert die Richtung und bringt alles durcheinander und bei uns kommt Stress auf. Mögen wir garnicht.
Ab Höhe St Lucia gingen wir auf Südkurs um im Süden auf St Vincent Blue Lagoon zu treffen.
Bis zu unserer Kurskorrektur Mitte St Vincen sind wir mit achterlichem Wind, nur mit dem kleine Vorsegel so um die 5 kn gelaufen. Alles gut! Wir hatten mit
4 kn gekoppelt um früh morgens anzukommen.
Doch je mehr wir uns dem Kanal St Lucia und St Vincent näherten, je mehr hat der Wind zugelegt. Das Ganze gipfelte dann mitten in der Nacht bei 42 kn Wind und einer See von ca. 2 - 2,5 m von zum Glück leicht vorlich Richtung.
Und zum Glück hatten wir etwas Licht vom Mond, der immer wieder durch die rasenden Wolken brach.
Windfrid steuerte den vorgegebenen Kurs und glich den Versatz durch die Wellen immer wieder vor dem nächsten Wellenberg aus. Ich hielt nur Ausguck nach Höhe und Richtung der Welle, da uns doch immer mal wieder eine Breitseite erwischte und uns kräftig durchschüttelte. Bereit den Kurs zu ändern, falls die Wellen nicht mehr gewillt waren unter uns durch zu rollen und anfingen zu brechen. Die Windstärke sollte dann anhalten bis wir in St Vincent, Young Island Cut die Mooring erreichten.
Dies buchen wir unter Erfahrungen und muss sich nicht wiederholen.
1. April wir liegen in Quarantäne und haben heute nochmals eine PCR Test
gemacht. Wobei wir das Ergebnis wegen der Osterfeiertage nicht vor Dienstag erwarten. Macht auch nichts, denn 14 Tage Quarantäne müssen wir so oder so machen.
Trotz der Arbeit die wir uns mitgenommen haben zieht sich die Quarantäne und wir freuen uns schon wenn wir wieder los dürfen. Wir treffen schon nach und nach die Vorbereitungen auf unseren letzten Quarantänetag.
Wir nähen uns ein Cover für unser Dinghy. Am letzten Tag in Martinique haben wir noch einen Segelmacher gefunden der uns Stoff verkaufen wollte. Alle anderen verkaufen kein Material, sondern wollen den Auftrag.
Sunbrella-Stoff und Nähmaschine |
das tapfere Schneiderlein |
das Ergebnis kann sich sehen lassen |
hätte der Segelmacher nicht besser gekonnt, nur schneller |
Dann stand da noch Holz streichen auf der Liste. Bei diesem Klima hat die Oberfläche kleine Risse bekommen, wo denn die salzhaltige Luft eindringt. Salz zieht Feuchtigkeit und macht dunkle Flecken im Holz.
Holz streichen, denn die Molly soll ja hübsch bleiben |
Das sind die Arbeiten die man sonst im Winterlager erledigt. April ist ja noch fast Winter, passt also. Auch wenn der Winter nie unter 25 Grad Celsius fiel.
Sparrow, ist der Mann für alles,er hat uns heute unsere Gasflasche gefüllt. In Martinique (Europa) war das nicht möglich dort werden wie zu Hause die Flaschen nur getauscht.
2 Kanister Wasser gebracht und den Müll entsorgt.
13 Tage passiert nicht viel und wir haben schon wieder einen Plan geschmiedet.
Am Freitag ist unser letzter Tag der Quarantäne, am Samstag müssen wir dringend einkaufen. Unsere Vorräte sind so langsam aufgebraucht. Wir haben die Zusage bekommen, dass wir am Montag eine Corona-Impfung bekommen und wollen dann zu der unbewohnten Insel Baliceaux.
Doch die Tinte unseres Planes ist noch nicht ganz trocken, ist er auch schon wieder hinfällig. Der Vulkan,im Norden von St. Vincent hatte 3 Eruptionen.
Aschewolken bis zu 10 km Höhe |
eine neue Eruption |
ein Kreuzfahrtschiff vor Anker wartend, ein weiteres ist im Hafen |
Zur Evakuierung der Bevölkerung aus der nördlichen Hälfte der Insel hat die Regierung 2 Kreuzfahrtschiffe geordert.
Aschewolken türmen sich auf. Ein beeindruckender Anblick. Der Wind steht günstig so dass wir keinen Niederschlag haben. Dies soll sich jedoch in der Nacht ändern. Wir wachen am nächsten Morgen auf und trauen unseren Augen kaum. Der Himmel ist dunkel, die Sonne hat keine Chance, die Molly ist mit einer dicken Schicht Asche bedeckt und es Schneit weiter Asche.
Vulkanasche bedeckt die Molly |
ein erschreckender Anblick |
Wir entscheiden uns zu Flucht nach Bequia. Das ist schon mal ein gutes Stück südlich und auch hier sollten wir eine Impfung bekommen können. Doch Einkaufen muss vorher sein. Die Regale im Supermarkt weisen schon deutliche Lücken auf. Ein junger Mann bieten uns eine Rückfahrt an. Die Straßen sind dick mit Asche bedeckt und es fällt weiter Asche vom Himmel. Wir nehmen dankend an, um nicht zu viel Staub einzuatmen. Es fahren keine Busse, keine Taxis, kein Mensch hält sich im Freien auf.
Straßen, Stände, Obst und Gemüse alles voller Asche |
das frische Gemüse vom Stand ist besser und hält länger als die gekühlte Ware vom Supermarkt |
Wir sind frühzeitig vom Einkaufen zurück an Bord und nutzen die Gelegenheit zur sofortigen Flucht.
Zurück am Schiff reinigen wir nur das nötigste für die erste Flucht.
Trotzdem dass der Wind gut steht lassen wir die Segel eingepackt und fahren unter Motor nach Bequia. Da blutet zwar das Seglerherz aber sonst hätten wir die Molly in „Black Pearl“ umtaufen müssen. Die Segel wären bei dem noch anhaltenden Ascheregen mit Sicherheit schwarz gewesen.
In Bequia angekommen geht es dann erstmal ans saubermachen. Unzählige Eimer Wasser werden hochgezogen und über das Deck gespült. Eine schwarze, schlammige Masse fließt ins Wasser. Eine unendliche Geschichte, der Aschestaub sitzt in jeder Ritze. Wir haben Mühe den Staub aus dem den inneren des Schiffes zu halten.
Doch auch hier gibt es noch etwas Ascheniederschlag.
Am Montag werden wir im Krankenhaus vorstellig und wollen eine Coronaimpfung. Grundsätzlich ja, aber nicht heute. Impfstoff kommt erst am Dienstag.
Nach der langen Quarantäne und begrenztem Auslauf nehmen wir Peggy´s Rock noch in Angriff.
Peggy´s Rock wurde benannt nach Mutter Peggy, die außerordentlich gute Augen hatte. Sie kletterte den Felsen hoch und deutete den Fischern wo die Fischschwärme sind.
Wir laufen auf die andere Seite zur Friendshipbay und weiter zum Flugplatz. Von hier ist es eine angenehme Wanderung.
Die Low Bay |
Auf Peggy´s Rock |
Blick nach Süden |
Von dort hat man eine schöne Aussicht auf die gesamte Admirality Bay.
Dienstagmorgen stehen wir wieder vor dem Krankenhaus. Wir werden noch etwas vertröstet, jedoch nicht weggeschickt. Das ist doch schon mal ein gutes Zeichen. Zwischenzeitlich kommen immer mehr Impfaspiranten. Und tatsächlich werden dann unsere Pässe eingesammelt und wir gehen zum Impfen.
Krankenhaus Bequia |
Impung |
Mit Astrazeneca im Körper verlassen wir das Krankenhaus. Der erste Schritt ist getan.
alles gut, der erste Schritt ist getan |
Sollten es uns morgen gut gehen und wir keine Nebenwirkungen haben, wollen wir in die Tobago Cays fahren. Zum einen ein traumhaftes Insel- und Riffgebiet und zum anderen nochmals 26 sm weiter vom Vulkan weg, der noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Die wissenschaftlichen Prognosen sind eher schlecht, da er jetzt anfängt Magma in die Höhe zu schleudern. Da kann noch etwas mehr Abstand nicht schaden.
Eine leichte Irritation im geimpften Oberarm kann uns nicht aufhalten. So lichten wir um 7:30 Uhr den Anker und … man höre … segeln zu den Tobago Cays. Mit konstanten 20 kn Wind übernimmt Windfreid wieder einmal das Ruder. Der Himmel ist grau bedeckt und in der Ferne sieht man wieder Eruptionswolken empor steigen. Übers Wochenende soll der Wind etwas zulegen und wir hoffen dass er den ganzen Dreck am Himmel weg bläst. Wir vermissen den gewohnten blauen Himmel und die Sonne die das türkisfarbene Wasser erstrahlen lässt.
26 sm , mal wieder ein angenehmes Segeln. Am frühen Nachmittag erreichen wir die Tobago Cays. Von Norden, an zwei Felsen vorbei Richtung Petit Bateau. Dieses mal gehen wir zwischen den beiden Inseln Bateau und Rameau vor Anker. Da wir hier im letzten Jahr zwar nur 3Tage, aber schon einmal waren, waren die Erwartungen entsprechend. Selten ist es am gleichen Ort auch ein zweites mal super schön.
Von der Insel Petit Bateau auf das Ankerfeld am Riff |
Wir haben zwar Schildkröten gesehen, aber nicht die Menge wie im vorigen Jahr. Auch wurden wir nicht von den großen Echsen am Strand begrüßt, aber etwas kleinere haben wir dann doch noch gesehen. Wahrscheinlich sind wir auch schon etwas verwöhnt. Es reicht ja nicht mehr eine Schildkröte, nein es müssen gleich viele sein.
Trotzdem ist es wieder super schön hier. Türkiesblaues Wasser, mit den vorgelagerten Riffen und wegen Corona nur eine Handvoll Segler. Wir treffen uns zum Sundowner an der Strandbar (Nordseite von Petit Bateau). Ein bunter Mix an Nationalitäten: Norweger, Briten, Russen, Schweden, und wir als deutsche Vertretung. Die Sonne war schon lange down als wir uns auf den Heimweg machten.
Die nächsten Tage verbringen wir mit Wandern und schnorcheln. Zwischendurch kommt „Romero“ ein Fischer vorbei und bringt uns zwei Lobster. Nach zähen Verhandlungen werden wir uns einig, Lobster zum Abendessen. Dieses Mal habe ich sie wie Inoch in Barbuda gemacht. Die rohen Lobster halbiert und roh auf den Grill. Erst ein paar Minuten auf den Schnittseite und dann auf der Schale garen. Ab und zu mit Kräuterbutter bestreichen und wenn sich das Fleisch von der Schale löst sind sie gut und sehr zart.
Ein ganz seltener Anblick, die Molly alleine vor dem Strand Petit Bateau |
Es sind uns dann doch noch ein paar Leguane über den Weg gelaufen |
interessante Tierchen und gute Kletterer. Also nicht nur auf den Boden schauen |
im Hintergrund die Molly |
DasVerhandlungsergebniss mit Romero, ... kann sich sehen lassen |
mindestens 50 Seesterne auf weißem Korallensand vor der Insel Baradel |
Für die nächsten Tage ist viel Wind vorher gesagt und so fliehen wir in die Salt Whistle Bay nach Mayreau. Die Bucht ist super schön gelegen, aber nicht so geschützt wie gehofft. An beiden Seiten der Bucht zieht sich ein Riff was die Bucht noch kleiner macht. Der Ankergrund mit durchwegs 4 m ist Seegras und Muschelsand. Der Muschelsand ist sehr lose, deshalb drücke ich bei einem Tauchgang den anker mit den Füßen in den Boden und ziehen ihn dann mit der Molly tief hinein. Nur die vordersten Ankerlieger sind nicht vom Schwell betroffen. Und wieder haben wir sofort Anschluss zu den anderen Cruisern. Viele Geschichten werden erzählt. Nach fast 2 Jahren können auch wir ein paar Anekdoten beitragen.
Gemeunsames Abendessen mit Fisch, Hühnchen und Ripps und viele, viele Beilagen |
Strand der Salt Whistle Bay |
Die folgende Nacht ist mit viel Wind sehr rollig. Dass die Molly nicht Seekrank wurde ist schon ein Wunder. Ein kurzer Blick in die Seekarte und wir verlegen nach dem Frühstück in die Saline Bay. Zeitweise pfeift auch hier der Wind durch aber wir liegen etwa 50 m vor dem Strand und ohne Welle oder Schwell.
Position 12°38,04N 061°23,90W auf 6 m Wassertiefe
Sandboden mit leichtem Gasbewuchs, bei guter Sicht kann man einen der weißen Spots anfahren.
Den Tag über kommt noch die Bobbie G, die Aphrodite und die Viridium. Der früh Vogel bekommt den besten Platz, so liegen wir sehr schön nahe am Strand.
Strand der Saline Bay |
Die ersten Tage verbringen wir mit dem Bestaunen der Unterwasserwelt. Am südlichen Rand der Bucht sind schöne Korallen auf großen Felsen. In den Zwischenräumen und Canyons tummeln sich alle Arten von Fische. Die gleiche Entfernung ist der Strand mit weichem Sand von Palmen und Mangroven gesäumt.
Korallen in glasklarem Wasser |
Korallen sehen aus wie übergroße Pilze |
Bilder über Wasser werden mit der Kamera nicht so gut |
Mit Brille und Schnorchel im Rucksack machen wir uns auf den Weg zur anderen Seite der Insel. Auf dem Weg treffen wir einen Fischer, den wir natürlich gleich auf Lobster ansprechen. Die Fischer sind gerade raus und so gegen Mittag können wir welche haben.
Nach ca. 30 Min erreichen wir eine schön gelegene Strandbar, wegen Corona und mangels Gäste geschlossen. Ein ordentlicher Wind pfeift über das flache Riff und das Wasser ist sehr unruhig. Erst jetzt realisieren wir wie ruhig und geschützt wir in unserer Bucht und Ankerplatz liegen. So machen wir uns ohne Schnorchelgang zurück in unsere Bucht.
Super schön gelegene Bar mit Ausblick auf die Tobago Cays |
Die Tobago Cays mit der Strandbar unten links |
Der Fischer wartet schon ganz ungeduldig und will seine Lobster an dem Mann bringen. 5 Stück hat er. So fahren wir mit unserem Dinghy die anderen Boot in der Bay ab und preisen seine Lobstern. Bobbie G ist auch interessiert. Jetzt beginnt wieder der Handel. So ohne Waage ist das nicht so einfach. Der Fischer sagt der Lobster hat 4 Pfund, ich behaupte der hat nur 3 Pfund. Er will 25 XCD pro Pfund ich bin aber nur bereit 20 XCD zu geben, was eh schon ein stolzer Preis ist. Nach langem und zähen Ringen bekommen wir 2 Lobster zu 120 XCD. Das werden wohl die letzten sein, denn am 1. Mai beginnt die Schonzeit. Zurück bei Bobbie G gesteht er, er hat noch nie einen Lobster getötet und auch noch nie zubereitet und schaut mich hilflos an. Na gut, ob ich jetzt einen oder zwei küchenfertig mache spielt auch keine Rolle. Gutmütig wie wir sind machen wir sie nicht nur küchenfertig sondern servierfertig. So sitzen wir zu viert und essen Lobster, was ein schöner Abend war.
Die letzten Lobster der Saison |
David und Nadja waren froh, dass wir den Lobster zubereitet haben. Wir haben einen schönen Abend verbracht. |
Wir beschließen den Tag wieder einmal mit einem Sonnenuntergang und blasen ins Muschelhorn. |
26. April, wir liegen jetzt schon wieder eine Woche in der Saline Bay. Der Wind bläst mit 30 kn durch die Cays und wir liegen mit unter 20 kn und unwesentlicher Welle ganz ruhig hier. Doch die Molly zerrt schon an der Ankerkette, sie will weiter. Ab Dienstag ist der Wind langsam abnehmend auf 15 kn, so der Lügenbericht.
Montagmorgen, die Ankerkette rasselt, ein Klack und der Anker hängt in der Bughalterung. Los geht´s, um den Monkey Point und durch die Riffe zu unserm Ankerplatz nahe Baradel.
Der Anker vergräbt sich in dem mit feinem Seegras bewachsenen, strahlend weißen Sand. Auch wenn das Wasser noch etwas unruhig ist, liegen wir gut und Wind und Welle beruhigen sich zum Abend hin. Zum Glück!!
Wir haben die ganzen Cays für uns alleine. Das ist unglaublich, denn letztes Jahr lagen hier so ca. 50 Schiffe und jetzt sind wir die einzigen.
Die Tobago Cays, wir liegen auf 4 m Tiefe, vor uns das Riff. Links die Insel Baradel, mitte Petit Tabac und rechts nicht zu sehen Jemesby |
Hier ist Jamesby , unsere Insel, unser Strand |
Der erste Schnorchelgang am südlichen Riff der Insel Petit Bateau ist ein voller Erfolg. Nicht nur das es ein sehr schönes Riff in seichtem Wasser ist, so viele bunte und große Fische haben wir noch selten an einem Riff gesehen. Bunte Rifffische, Stachelrochen, Eaglerays und Haie.
!!! Vorsicht, Fische queren !!! |
Eagleray (gefleckter Adlerrochen) |
Zwei völlig ungefähriche Kameraden der Gattung Hai, Ammenhaien |
Wir sind auf dem Weg zum eigentlichen Riff, das die Tobago Cays zum Atlantik abgrenzt. Dort gibt es einen kleinen Durchbruch, an dem man mit dem Dinghy durchfahren kann (Dinghy Pass).
Wenn man die beiden nördlichen Spitzen der Inseln Baradel und |
Die Sonne hat heute einen eigenartigen runden Dunst um sich herum. Das kenne ich nur aus Büchern und nennt sich „Halo“, was aber ein Vorbote für schlechtes Wetter ist.
Halos entstehen, wenn Licht auf Eiskristalle trifft. ... Ein milchiger, dünner Schleier aus Eiskristallen zieht dann über den Himmel. |
Der Wetterbericht heute Morgen hat nichts von einer Wetterverschlechterung gemeldet. Mal sehen wer recht behält.
Der Durchbruch liegt auf Höhe des nördlichen Ende der Insel Baradel und ist mit einer roten und weißen Boje markiert. Wir haben gerade ablaufendes Wasser, so strömt das Wasser durch den engen Pass gegen die Welle des Atlantik und erzeugt sehr kabbeliges Wasser, auch Ribbs genannt. Wir machen an der Boje fest und sobald man sich links oder rechts vom Pass entfernt wird das Wasser ruhig und man kann entlang des Außenriffs schnorcheln. Das Riff, das bis zur Wasseroberfläche reicht, fällt innerhalb weniger Meter auf eine Tiefe ab, dass man nur noch blau sieht. Viele Fische tummeln sich, doch die Riff Haie die so mancher hier gesehen hat bleiben aus. Ist es schade ober bin ich auch ein bisschen froh? Denn vor denen habe ich schon etwas Respekt.
Das Riff fällt von der Wasseroberfläche bis auf 25 m in die Tiefe |
Wir hängen an einer Boje am Innenriff |
Auf dem Rückweg zum Schiff machen wir ein paar Stopps am Innenriff. Entlang des Innenriffes sind einige rote Bojen, an denen man das Dinghy festmachen kann. Das Wasser ist hier so 2 - 3 m tief. Dadurch muss man nicht immer von oben auf die Korallen und Fische schauen, sondern man kann seitlich daran vorbei schwimmen. Durch die geringe Wassertiefe hat man viel schönere Farben und Perspektive.
Die Tobago Cays für uns alleine |
Auch das kann ein Hurrican anrichten, zerstörte Korallen |
Die Zerstörung nach einem Hurrican ist noch überall zu sehen. Doch diese Korallenhaufen, mit seinen Tausend Gängen und Hohlräumen, bieten den idealen Schutz für alle Arten von Fische.
Am Nachmittag ziehen dicke schwarze Wolken auf und der Wind frischt auf. Also kann man den Zeichen am Himmel mehr trauen als den Vorhersagen. Doch wir lassen uns nicht vertreiben. Der nächste Morgen schaut nicht besser aus. Mit einsetzenden Regen und mehr und mehr auffrischenden Wind lassen wir uns dann doch vertreiben und fahren nach dem Frühstück in die Saline Bay. Im Schutze der Insel Mayreau sind es gleich 10 kn weniger Wind doch der Regen bleibt der Gleiche. Es ist zwar nicht schön aber ohne Wind und Welle durchaus gemütlicher. Mal sehen was der Morgen bringt. Die 3 sm können wir nach dem Frühstück genauso schnell wieder zurück fahren. So gedacht und auch getan, noch ein paar Lebensmittel aus dem kleinen und einzigen Laden der Insel und dann sind wir zurück in unser Paradis, denn wir waren noch immer alleine.
Am Abend sind wir auf den 27m hohen Gipfel der Insel Jamesby geklettert und haben von dort den Sonnenuntergang angesehen.
Sonnenuntergang auf Jamesby über Mayreau |
Zurück an Bord ging auch schon bald der Mond auf.
Mondaufgang über dem Atlantik |
Die nächsten Tage haben wir mit schnorcheln in unserem übergroßen Aquarium verbracht. Das wird irgendwie nie langweilig. Es wären jedoch immer wieder ähnliche Bilder.
1. Mai Lobstersaison ist vorbei. Die 6 Monate Schonzeit beginnt heute. Wir haben in den letzten Wochen aber auch reichlich von dieser Köstlichkeit gehabt. Jedoch hat coronabedingt keine Überfischung stattgefunden. Keine Charterboote, Hotels sind kaum belegt und Kreuzfahrer gibt auch keine.
Wir bestellen bei Romeo ein Fisch BBQ am Strand von Bateau. Wie immer die Preisverhandlungen, doch sind schnell einig. Das gehört einfach dazu.
Das Dinghy an der Palme angeschlossen, die Molly im Hintergrund |
Wir fahren mit dem Dinghy an die Ostseite der Insel und laufen einmal quer über die Insel zur Strandbar von Romeo. Oben, mit einem grandiosen Ausblick.
Am BBQ-Strand angekommen |
Inzwischen sind wir zwar nicht mehr alleine, doch so manche Gespräche unter Cruiser sind auch ganz schön. |
Romeo hat für uns einen schönen Tisch mit Blick aufs Wasser gerichtet.
Unser Tisch, mit Ausblick aufs Wasser, noch 10 m weiter ... Fußbad |
Einen Rumpunsch-Aperitif und schon kam das köstliche Mahl.
Die BBQ-Küche li Romeo - re Juliet |
Doch zuvor noch einen Blick in die Küche. Es ist enorm was hier mit einfachsten Mitteln gezaubert wird.
Red-Snapper vom Grill mit Kartoffeln, Reis und Gemüseplatte. Alles sehr schön angerichtet. Über die Reste, wenn auch außer den Gräten nichts übrig geblieben ist, freuen sich die Fische und Eagel Ray (Adlerrochen).
Ein Eagelray, dankbar für Fischreste |
Neben ein paar nette Gespräche mit anderen Cruisern geht die Sonne unter und wir machen uns auf den Heimweg.
Romeo auf VHF 16 oder WhatsApp 1784 532 9822
Am nächsten Tag, wenig Wind und Welle, fahren wir mit dem Dinghy nach Petit Tabac. Eine vor dem Riff vorgelagerte kleine Insel, von weitem mit schönem Strand und Palmen. Dazu müssen wir aus dem geschützten Riffbereich raus fahren und … ja das ist dann schon der Atlantik … ca. 0,8 sm zur Insel. Außerhalb des Riffes ist die Dünung zwar nur einen halben Meter, aber für unser kleines aufblasbares Paddelboot doch schon ganz ordentlich. Die kleine Insel, umgeben von Riffen, naturbelassen und schönen Palmen. Wir finden einige schöne Korallen und Muscheln am Strand und fahren dann auch wieder zurück.
Route mit dem Dinghy nach Petit Tabac |
Peilt man Nordspitze von Baradel und Bateau in einer Flucht, so hat man den Dinghypass erreicht.
Peilt man die Nordspitze von Jamesby und den rechten Berggipfel von Mayreau kan man in das Riff nach Petit Tabak fahren.
Da wir bei einer Fahrt mit dem Dinghy keine Seekarte mit GPS haben kann man sich sehr gut so helfen. Aber auch wenn wir mit der Molly fahren nutze ich gerne Navigationshilfen dieser Art.
Wenn zwei das Gleiche tun, ... ??? |
Auf der blauen Linie zurück hinter das Riff |
Die Rückfahrt durch den Dinghypass, die Peilung stimmt. Jetzt folgen wir dem hellblauen Sandstreifen . Links und rechts ist es dunkel, da reichen die Korallen bis knapp unter die Wasseroberfläche. Eigentlich ganz einfach !
Der Tag verabschiedet sich mit einem leuchtenden Sonnenuntergang |
Die nächsten Tage zeichnen sich wieder mit viel Wind aus, was uns am Montag zur Weiterfahrt nach Clifton auf Union Island bewegt. Der Kühlschrank, die Wassertanks, das Bierfach und der Geldbeutel sind leer. Das einzige was sich immer füllt ist der Schmutzwäschebeutel. Für alles gibt es in Clifton eine Lösung.
Von Schildi werden wir verabschiedet |
Leider ist der Clifton Anchorage Yacht Club aus Corona Gründen geschlossen, womit der Plan die Molly dort zu duschen und zu polieren leider ausfällt. Sie muss weiter schmutzig und stinkend im Wasser liegen. Nebenbei schreiben wir noch tausend Emails, denn wir brauchen eine neue Ankerkette und die weitere Route will organisiert sein. In diesen Zeitenkann man nicht einfach von einem Land / Insel zur nächsten fahren. Jeder hat sein eigenes Einreiseprocedere und -voraussetzungen. Das alles ist sehr zeitintensiev geworden.
Der alten Kette hat schon deutlich der Rost zugesetzt und ist bei so manchem Starkwind ist sie gedehnt worden. Die einzelnen Kettenglieder sind statt 30mm nun 32mm lang und zusammen mit dem Rost ist aus der 10 mm Kette noch eine 8 mm Kette geblieben.
Auch die zweite Coronaimpfung beschäftigt uns: wann die zweite Impfung, muss die zweite Impfung auch mit Astra Zeneca erfolgen oder kann /soll ein mRNA Impfstoff verwendet werden. Dieser wäre in Curacao verfügbar.
Vieles ist unterwegs aufwändiger und bedarf einer langen Voraussicht. So bekommen wir Mitte Juni unsere Ankerkette in Curacao. Zwar nicht die, die wir haben wollten, aber eine Ankerkette. Unsere Wunsch (Edelstahl) Kette hätte man für 600 Euro einfliegen müssen.
Mit Hilfe von Freunden und Familie konnten wir uns ein gutes Bild zum Thema Impfen machen, was uns die Entscheidung erleichtert hat.
So nach und nach kommt Licht in unsere viele ungeklärte Fragen und die Planung der weiteren Route:
- Die neue Ankerkette liegt in Curacao bereit
- Für Kolumbien haben wir eine Zusage der Marina in Santa Marta
- Unsere Kolumbienrundreise nimmt auch langsam Formen an
- Von Curacao gäbe es einen bezahlbaren Direktflug nach Amsterdam
- Die Marina in Curacao hat auch Platz für uns
Jetzt fehlt unr noch etwas besseres Wetter für die 480 sm Überfahrt nach Curacao
In den letzten Wochen war das Wetter sehr unbeständig und regnerisch verbunden mit starkem Wind. Sehr ungewöhnlich, mal einen Tag bewölkt mit heftigen Regenschauern kennen wir vom letzten Jahr, aber in diesem Jahr ist es eher umgekehrt. Es gibt ein paar schöne Tage dazwischen.
In Deutschland wird die Corona Situation zunehmend besser und die Bedingungen für Geimpfte lassen einen Heimflug doch in greifbare Nähe rücken.
Von Clifton machen wir einen Abstecher in den Schutz von Frigate Island. Hier gehen wir mal ausnahmsweise an eine Mooring. Wir nutzen die wenigen schönen Tage für eine Wanderung auf den Mount Taboi. Von hier haben wir einen schönen Rundumblick zu all den Inseln wo wir schon waren. Wir schwelgen etwas in den Erinnerungen, wo wir schon überall waren.
Unser Ziel: der 304 m hohe Mount Taboi |
Die Natur holt sie das Land zurück |
Zwischen Frigate Island und der Insel Union Island sollte vor Jahren eine riesige Marina entstehen, die aber schon in den Anfängen pleiteging. Die Natur holt sich nun Stück für Stück alles zurück. Es wurde ein Naturwanderweg über den Deich und durch die Mangroven angelegt, den wir heute gehen.
eine Mangrovenqualle |
Wanderweg über die Hafenruine zu den Mangroven |
Von den vielen Schildern und anschaulichen Tafeln lernen wir, dass in den Mangroven unsere leckeren Lobster ihre Eier legen und aufwachsen.
Die Mangroven den Kohlenstoff aus dem CO2 filtern und das Schildkröten Vorfahrt haben.
Lagune hinter dem Riff |
lokaler Fische, mit allem was er hat, Motor und Segelunterstützung |
Dem einfallsreichtum sind hierkeine Grenzen gesetzt. Dieser Fischer kam mit seiner Nussschale von weit draußen. Mit dieser Konstellation war er sehr zügig unterwegs.
Der Wind hat sich etwas gelegt und wir trauen uns wieder aus unserem Versteck hinter Frigate Island hervor. Bis wir unsere zweite Impfung holen können haben wir noch ca. eine Woche Zeit. So fahren wir in die Chatham Bay.
Chatham Bay, wir ankern auf 3,6 m Tiefe. Guter Halt im Sandboden. |
Fischer kontrollieren ihr Netz |
Als wieder einziges Boot in der Bay sind wir natürlich überall willkommen.
Zum Vatertag machen wir einen Strandspaziergang.
Keine Cruiser, keine Touris, kein Charterboote, einsame Strände |
Vorsicht, wer sich unter die Palme stellt. Diese sind reif zum trinken. |
Auf dem Rückweg entdecken wir einen lokalen Schnitzer. Er macht schöne Kriegermasken aus historischen Zeiten und Schildkröten.
Nach einer Lektion in der Historie von Union Island erwerben wir eine aus Holz geschnitze Schildkröte. Während er sie für uns noch einmal auf Hochglanz bringt, nutzen wir die Zeit für einen Vatertags-Rumpunch in der Beachbar.
Die Locals grillen gerade Fisch und prompt bekommen wir jeder einen serviert. Sehr lecker was das Meer so hergibt. Kurz darauf schleicht sich ein Kanadier in die Bucht und kommt auch gleich an Land. Grund für uns einen Zweiten Punch zu bestellen. Nach einer netten Unterhaltung war es aber Zeit den Heimweg anzutreten.
Die Bucht ist bekannt für seine starken Böen. Das können wir jetzt bestätigt. Bei schwachem Wind von 8-10 kn schießen alle ca. 5-10 Min Böen bis zu 30 kn durch die Bucht, was sehr unangenehm ist. Das ist der Grund, das wir trotz der an sich schönen Bucht doch weiter fahren.
So fahren wir nochmals für 2 Tage nach Mayreau in die Saline Bay.
Das Dinghi Cover ist fertig. Viel Handarbeit und es schützt vor der Sonne |
Das Cover für unser neues Dinghy ist endlich fertig. Viel, viel Handarbeit, da wir keine Nähmaschine haben. Eine normale Haushaltsnähmaschine hätte den sehr festen Stoff auch nicht geschafft. So ist es jetzt vor der Sonne, der UV-Strahlung und vor dem verkratzen am Steg geschützt.
Wieder sind wir die Einzigen, wir sind überhaupt einer der Letzten die sich noch hier in St. Vincent bzw. in den Grenadinen aufhalten. Immer wieder kommt mal ein Schiff zum ausklarieren vorbei, ist dann aber am nächsten Tag wieder verschwunden. Für viele ist Grenada das Ziel, um dort die anstehende Hurricane Saison zu verbringen. Da man uns in Curacao, unserem nächsten Ziel nicht Impfen will, müssen wir hier noch etwas ausharren. Für einen Hurricane ist es eigentlich noch zu früh im Jahr und sollte sich doch etwas entwickeln sind wir gerade mal 40 sm nördlich von Grenada.
In der Saline Bay, der einzigen Straße nach, den Berg hoch zum One Stop Supermarkt und gleich neben an in der kleinen Bar, gibt es leckeren Burger mit Pommes und das günstigste Bier in Ort.
Zurück in Clifton, man kennt uns schon und die Leute sind nett und hilfsbereit. Natürlich hier und da malein kleiner Obulus. Das ist der Vorteil wenn nicht mehr viele Cruiser unterwegs sind. Montag 17. May, pünktlich 10 Uhr stehen wir vor dem Krankenhaus und dem „Impfzentrum“ Union Island.
Krankenhaus von Union Island und im Zelt wird geimpft. |
Und schon haben wir die zweite Impfung bekommen, und im Impfausweis eingetragen. Die nächsten Tage verlaufen ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Nach 3 Tagen der Schonzeit gehen wir Wandern, suchen schöne Muscheln auf der nahe gelegenen Insel und bereiten uns auf die Fahrt nach Curacao vor.
Aussicht auf das Riff vor Clifton und das Ankerfeld mit nur wenigen Booten. Ausser der Molly sind das Boot von Einheimischen |
die Land-Schildi |
Man soll es kaum glauben, aber hier gibt es auch die Landversion der Schildkröten.
Beratung zum weitern Tagesablauf bei einem kleinen Lunch und einem Kaltgetränk |
Vor allem warten wir auf unser Wetterfenster, das sich am Sonntag öffnen soll. Anfangs noch bis zu 30 kn Wind, doch dann ist uns Ostwind mit 22 -25 kn versprochen. Das wäre ein schöner achterlicher Wind. Hoffen wir das die Vorhersage so bleibt und vor allem auch so eintrifft.
Freitag 21. Mai wir glauben an die Vorhersage und klarieren aus. Ein weiterer Stempel verewigt sich in unseren Pässen.
Am Freitag den 21. Mai, noch etwas frisches Obst und Gemüse und danach haben wir ausklariert.
Unsere liebe Gemüse-Tante war traurig als wir uns verabschiedet haben |
Die etwas unfreundliche Dame von Immigration weist uns darauf hin, dass wir innerhalb 24 Stunden nach Ausklarieren das Land verlassen müssen.
Das ist eigentlich nichts Neues, passt aber nicht zu unserer Wetterprognose. Danach möchten wir erst Sonntag los fahren. Um aus dem Sichtbereich der Behörden zu kommen, verlegen (verstecken) wir nach Frigate Island.
Sonntagmorgen, der Wetterbericht gibt noch nicht so richtig grünes Licht zum Losfahren. Das schlechte Wetter ist nicht so schnell abgezogen wie noch tags zuvor vorhergesagt. So bleiben wir noch eine Nacht ilagal und fahren Montag früh los. Ziel ist Curacao, falls noch nicht irgendwo erwähnt.
Beim abendlichen Kontrollgang fand ich eine fast durchgescheuerte Mooringleine. Die hätte nicht mehr lange gehalten.
Nur die paar wenigen langen Bänsel waren noch verbunden |
Sonntagabend bevor wir ins Bett gehen schau ich nochmals den Wetterbericht an, das schlechte Wetter hat sich aufgelöst, so seht für Montag nichts mehr im Wege. Wir haben alles vorbereitet, um 5:00 Uhr klingelt der Wecker. Wir lösen die Mooringleine, setzten Segel und 5:30 Uhr los geht’s, 445 sm.
Auf See, wir sind auf Kurs, die Segel getrimmt,Windfried übernimmt das Ruder, Zeit für Frühstück.
Anfangs rollen noch ordentliche Wellenberge mit 2 m an, doch gegen Mittag legt sich der Wind auf 20 kn und es kommen nur noch Hügel angewackelt. Der erste Tag und die erste Nacht sind angenehm und wir sind froh die Abfahrt auf gutes Wetter verschoben zu haben.
Es rollen nur noch Hügel von achter auf |
Von Curacao haben wir einen Flug über Amsterdam nach Düsseldorf gebucht. Alle freuen sich ungemein uns nach zwei Jahren wieder zu sehen. Aber auch wir freuen uns Freunde und Familie nach über zwei Jahren endlich wieder zu sehen. Wir haben noch etliche Arzttermine zur Vorsorge vereinbart. Meinen verlorenen Personalausweis und Führerschein möchte ich bei der Gelegenheit auch neu machen lassen. So füllen sich die Tage der vier Wochen rasch. Und, da unser Paket mit den Ersatzteilen verschollen ist und wohl auch bleibt, haben wir viele Teile nochmal bestellt um dann persönlich mit zu nehmen. Schade ist nur das der Service der DHL derart schlecht ist, dass wir bislang weder das Paket bekommen haben noch eine Schadensregulierung erwirken konnten. Die DHL schweigt das einfach tot, aber von uns bekommen die keine Ruhe. Aber deshalb lassen wir uns nicht die Laune verderben und freuen uns auf Zuhause.
Ruhige karibische See, angenehmes Segeln mit achterlichem Wind |
Die karibische See zeigt sich äußerst friedlich. Der Wind und damit auch unsere Geschwindigkeit nehmen immer mehr ab, womit sich unsere kalkulierte Ankunftszeit verschiebt. Aber man kann nicht alles haben, wenig Welle, schönes Wetter und auch noch moderaten Wind. So genießen wir den Tagesverlauf mit Sonnenunter-, Mondauf-, Mondunter-, und wieder Sonnenaufgang
Sonnenuntergang auf See |
kurz nach Sonnenuntergang, Mondaufgang |
Der nahezu Vollmond erhellt die Nacht, doch es bleibt eine dunkle Zeit zwischen Monduntergang und .... |
... Sonnenaufgang |
Die einzige Abwechslung ist ab und zu mal ein Frachter. Heute haben uns ein paar Delfine begleitet.
Unser Bild der Navigation |
Es ist 16:15 Uhr, wir machen 6 kn Fahrt, sind mit 271° , 3° vom Kurs nach Norden abweichend.
Muss Windfried gleich mal einen Anschiss verpassen. Würde ich selbst steuern wäre die Abweichung wohl deutlich größer. Die grüne Linie ist unser Kurs, den wir gerne fahren möchten, Was aber wegen der Windrichtung nicht immer geht.
Wir waren 5 sm nördlich unsere Kurslinie, haben die Segel von Steuerbord nach Backbord umgelegt und nähern uns jetzt wieder unserer grünen Linie
Und wir haben noch 249 sm vor uns.
Um uns herum drei Frachter.
Sonst gestalten wir den Tag mit ruhen, lesen, kochen, essen.
Unsere Route hat uns ziehmlich genau auf 12° 30´ nördlicher Brete von Ost nach West geführt. Damit hatten wir immer sehr viel Abstand zu Venezuela, was zur Zeit nicht zu den sicheren Länderen zählt.
Seit Mittwoch 15:00 Uhr haben wir kurz vor Bonair unsere Reiseroute von 12°30`nördlicher Breite verlassen und befinden uns im direkten Anflug auf die Südspitze von Bonair. Vorbei an ein paar venezolanischen Inselgruppen, die wir aber immernoch großräumig umfahren.
Mit Sonnenuntergang erreichen wir Curacao und haben noch 15 sm bis Wilhelmstad. Das bedeutet, wir haben es wiedereinmal geschafft und laufen nachts ein. Inzischen ist das ja schon zu Gewohnheit geworden. Über Funk werden wir von der Dutch Caribien Coastguard angesprochen, was zeigt, das die Küste gut überwacht ist. Wir nennen unseren Zielhafen und das wir angemeldet sind und damit sind alle zufreiden.
So gegen 20:00 Uhr laufen wir in den Sint Anna Baai Kanal ein. Die erste Brücke ist eine Pontonbrücke ( Königin Emmabrug).
Einlaufen Sint Anna Baai Kanal |
Der Brückenwärter erwartet uns schon und gibt uns über Funk bescheid dass die Brücke geöffnet wird. Das bekannte Klingelsignal der holländischen Brücken ertönt und halten Ausschau wo sich eine Lücke für uns auf tut. Durch die Öffnung, vorbei an den Restaurants der Uferpromenade suchen wir unseren Weg entlang dem Kanal.
Die Pontonbrücke Königin Emma Brug |
Um 21:00 Uhr liegen wir mit etwas Navigationshilfe der Marina über Funk im Hafen.
ETMAL Mo 102 sm. Di 131 sm, Mi 112 sm, Do 100 sm
Am nächsten Morgen wird auch gleich der PCR Test genommen, kurz darauf kommen zwei Beamte von Imigration und stempeln unsere Pässe. Das läuft ja gut. Doch leider lassen die Testergebnisse auf sich warten. Ungeduldiges warten. Samstag am späten Nachmittag bekommen wir dann doch die Ergebnisse. Ein Lob an die Marina, die das Procedere gut organisiert hat. Wie erwartet, alles gut kein Corona und damit bekommen wir unseren Liegeplatz zugewiesen. Da wir uns vor Abfahrt auch nur für die Woche verproviantiert haben, können wir den blanken Boden im Kühlschrank sehen. Es wird höchste Zeit einen Supermarkt zu suchen. Schön zu sehen, dass das kulinarische Angebot wieder etwas größer ist. Wir nehmen ein paar Leckereien und genießen den Rest des Sonntags.
Am Montag liegt der Schwerpunkt bei Budget Marine, dem Zubehörladen für Segler. Wir kaufen Reinigungs- und Poliermittel für die Molly und lassen uns die neue Ankerkette liefern. Im Hafen lernen wir schnell verschiedene Leute kennen und tauschen abends Erfahrungen bei einem Bier aus. Gleich neben uns liegt ein Katamaran der uns bekannt vorkommt. Das ist die DUE mit Sahra und Marc, die wir aus Grenada kennen. Die beiden sind schwer mit Vorbereitungen zum Auskranen des Schiffes beschäftigt. Wir bekommen Farbdosen um die Ankerkette alle 5 Meter mit einem Farbcode zu markieren. Denn, für einen guten Halt, geben wir je Meter Wassertiefe mindestens 5 Meter Ankerkette. Wenn es der Platz erlaubt auch gerne mehr.
Ich hatte es glaube ich schon mal irgendwo erwähnt: Je mehr Kette, desto flacher der Winkel (Kette zu Grund), desto leichter und tiefer gräbt sich der Anker ein. Zudem wirkt das Gewicht der Ankerkette wie ein Ruckdämpfer. Der Wind muss erst einmal die Kette anheben bis die Molly in der Kette hängt. Meist geht dem Wind vorher die Puste aus.
Die alte Ankerkette fand auch einen dankbaren Abnehmer. Nach zwei Tagen Arbeit strahlte die Molly wieder, die Rostflecken auf dem Vordeck, verursacht durch die alte Rostkette, waren entfernt, die Leinen waren gewaschen und die letzten Aschereste des Vulkans aus St. Vincent waren abgewaschen. Zur Belohnung haben wir einen Tag frei bekommen und uns Willelmstad angesehen. Willelmstad teilt sich in die Ortsteile Otrabanda und Punta, geteilt durch den Kanal Sint Anna Baai.
Street Art in Willemstad |
Street Art in Willemstad |
Auf der Pontonbrücke, die diese beiden Ortsteile verbindet, haben wir uns für ein Selfi etwas verrenkt und Mitleid zweier Passanten erregt, die sich anboten Fotos zu machen. Sie entpuppten sich als Cruiser aus Schweden. Nach ein paar schönen Fotos sind wir in einer Bar mit Happy Hour hängen geblieben.
Auf der Pontonbrücke auf Punta |
Die Pontonbrücke |
Freitag war Packtag und Zeit für die letzten Vorbereitungen für unseren Flug nach Deutschland. Da wir einen Flug über Amsterdam nach Düsseldorf gebucht haben, sind wir in Holland Transitreisende womit für uns nur die Einreisebedingungen für Deutschland gelten. Das heißt für uns „Geimpfte“ ist kein PCR-Test erforderlich. Von dieser Regelung mussten wir allerdings beim Einchecken erst einmal die KLM-Mitarbeiter überzeugen.
Vor dem Abflug - Flugplatz Curacao |
zwei mittlere Taschen war unser ganzes Gepäck |
Der Flug über Amsterdam nach Düsseldorf war sehr angenehm. Samstag 5. Juni gegen Mittag hatten wir unseren Mietwagen und waren auf dem Weg nach „Hause“. Die Freude war natürlich riesig als wir von unserem Sohn begrüßt wurden. Bei ihm war der zeitliche Abstand nicht ganz so groß, da er ja im März 2020 bei uns in St Vincent war, was die Freude aber keineswegs schmälerte. Am Sonntag feierten wir unser Wiedersehen mit einem ordentlichen Stück Fleisch auf dem Grill. Danach begann der Terminmarathon mit Ärzten, guten Freunden und natürlich der Familie. Nach Zwei Jahren gab es von beiden Seiten viel zu erzählen. So waren die Tage ausgefüllt mit Terminen bei Ärzten, Behörden, Bank und natürlich unseren Freunden. Ich hatte in Grenada meinen Geldbeutel samt Ausweis, Führerschein und Kreditkarte verloren. Die Beschaffung war unproblematisch, doch zeitaufwändig, da man überall selbst vorstellig werden musste. Naja, selbst Schuld. So verging die Zeit wie im Fluge. Die letzten Tage verbrachten wir noch mit unseren Kindern und dem Antrags-Labyrinth für die Rückreise. Zuerst bei KLM online einchecken. Mit den vorhandenen Flugdaten konnten wir die ED-Card (Immigration) auf der Webseite "Curacao Entry Portal" befüllen. Auf der gleichen Webseite war dann noch die "Personal Locator Card" zu befüllen. Dazu benötigen entweder einen PCR Test oder einen Antigen Test. Den Antigen Test, auch Bürgertest konnten wir kostenlos zu Hause machen. Um eine Einreisegenehmigung zu bekommen musste vorab in Curacao ein Antigentesttermin gebucht und bezahlt werden. Damit hatten wir die Einreisegenehmigung bekommen. Doch saßen wir damit noch lange nicht im Flieger. Dafür brauchen wir wiederum einen PCR Test oder eine Antigen Test nicht älter als 24 Stunden. Der für die Einreise war bis zum Abflug abgelaufen. So haben wir noch vor dem Abflug am Flugplatz Düsseldorf einen weiteren Test gebucht. Das lief alles reibungslos, das Ergebnis kam aufs Handy, als wir schon in der Schlange zum Einchecken standen. Auch der Flug mit KLM war wieder sehr angenehm. Wir flogen dieses mal mit der Zeit und erreichten Curacao am frühen Abend, mit dem Taxi zum Schiff, endlich da. Unser Nachbar hat uns noch zwei kalte Bier spendiert, da unser Kühlschrank ausgeschaltet war. Danach fielen wir tot ins Bett. Umden Hall aus dem leeren Kühlschrank zubekommen, fuhren wir am Dienstag mit dem Supermarktshuttle (ein Shuttlebus, gesponsert vom Supermarkt, fährt vier Mal die Woche von der Marina zum Supermarkt, zum Ankerfeld Spanish Water und wieder zurück) einkaufen.
Die nächten Tage verflogen genauso schnell. Ich habe den mitgebrachten zweiten Solarregler und das letzte Solarpanel installiert. So laufen jetzt 300 Watt über einen Regler und 340 Watt über den zweiten Regler. Energie satt, auch bei bewölktem Wetter. Den Reserve-Navigationslaptop fertig konfiguriert.
Neben der Marina in Willemstad gibt es noch ein großes Ankerfeld in Spanish Water, was aber weiter südlich der Insel liegt. So nutzen wir die derzeitige Situation um mit den Bussen von Otrabanda den Norden der Insel zu erkunden. In einer Marina zu liegen ist inzwischen völlig ungewohnt. Man kommt sich irgendwie gefangen vor. Man kann nicht einfach mal ins Wasser hüpfen oder schnorcheln wenn man Lust hat, nein wir nehmen den Bus um an den Strand zu fahren, an dem auch noch viele andere Leute liegen. Die Busse fahren pünktlich in Otrabanda ab, doch gibt es keine Zeiten für die einzelnen Haltestellen. Man schätzt die Fahrzeit, nimmt die Aussage des Busfahrers, noch etwas Sicherheitspuffer und kommt so auf die ungefähre Rückfahrzeit. Der Bus hält nicht direkt am Strand, leider, so sind es meist noch 2 - 4 km zu Fuß bis man das dann kühle Meer erreicht hat. Zu unserem Glück hält jedoch meist ein Einheimischer mit dem Auto und nimmt uns mit. Sie schauen immer sehr erstaunt, wenn wir erzähglen, dass wir auf dem Schiff leben und von Holland hier her gesegelt sind. So ergeben sich in der kurzen Zeit nette Gespräche und man erfährt neben bei etwas über Land und Leute.
Freitag waren wir am Grote Knip, weit im Norden und Sonntag am Playa Porti Mari, ca. Mitte der Insel.
Strand Grote Knip |
Strand Grote Knip, viele Sonnenschirmeund Liegen, doch das Wasser ist super klar |
bunte Vögel am Strand von Grote Knip |
Das Wasser jedoch ist super klar, ich möchte behaupten noch klarer als in den Tobago Cays.
Strand Porto Mari |
Eidechse am Strand Porto Mari |
Flamingos in einem Salzsee auf dem Weg zum Strand Porto Mari |
So genießen wir das Wasser und die Tierwelt an Land. In einer verlassenen Saline leben mehrere Kolonien von Flamingos, in den Bäumen bunte Vögel. Papageien, Wellensitiche und adlerähnliche Raubvögel, die wir leider noch nicht vor die Linse bekommen haben. Ein paar Eidechsen, blaugrün gefärbt mit einer Körperlänge von ca.25 cm, waren auf dem Sand und in den Felsen unterwegs. Die schauen auch schon mal neugierig in die Taschen, ob es da was essbares gibt.
Wie man auf den Bildern erkennen kann, ist das Wetter deutlich mehr bewölkt als in den Antilleninseln. Was aber der Luft- und Wassertemperatur keine Abbruch tut, im Gegenteil, die Lufttemperatur ist noch höher als in Grenada und der Wind ist auch mehr. Das passt am Ende wieder alles zusammen, denn sonst könnte man es nicht aushalten. Über die Nacht kühlt es ab, so dass man gut schlafen kann.
Drei neue Früchte aus dem karibischen Raum:
Spagetthi Squash |
Die Spagetthi Squash ist eher eine Art Kürbis. Man halbiert sie und entfernt die Kerne in der Mitte. Leicht mit Öl beträufeln und ca. 30 Minuten im Backofen garen. Mit einer Gabel das Fruchtfleisch von dre Schale lösen. Das Lösen ergibt lange Fäden, das dann aussieht wie Spagetthi.
Tomate Agro |
Die Tomate Argo hat eine recht harte Schale, und ist nicht sehr geschmacksintensiv. Die zweite Tomate haben wir dann in ein Pfannengericht getan.
Warm hat sie dann erst ihren eigentlichen Geschmack entfaltet, wobei sie nicht so wässrig wie normale Tomaten sind.
Dragon Fruit |
Dragon Fruit, die Frucht von einem Kaktus, ißt man so wie die Kaktusfrüchte aus Marokko.
Die beiden Enden abschneiden, wegen der Größe haben wir Frucht halbiert. Die Schale löst sich leicht von der Frucht, und .... essen. Lecker und erfrischend.
An den beiden Stränden wo wir bislang waren haben wir keine Schiffe gesehen. Die Aussagen der Leute sind sehr unterschiedlich, so haben wir uns heute auf den Weg gemacht dem Mysterium auf den Grund zu gehen. Der freundliche Herr aus der Marina sagte man braucht eine Ankergenehmigung und die bekommt man im Harbouroffice. Das liegt gegenüber von Immigration, die Treppe hoch. Ist mit 4 km ja nicht gerade um die Ecke. Aber wir sind inzwischen gut zu Fuß. Die sehr freundliche Dame im Hafenbüro hat uns erst einmal das Procedere erklärt und dass man nicht überall ankern darf. Zudem mussten wir jetzt angeben an welche Tagen wir wo ankern wollen. Völlig unvorbereitet haben wir zwei Ankerbuchten angegeben. (Playa Santa Cruz und Playa Michil) Jede Ankergenehmigung ist zeitlich genau mit Ort und Zeitraum benannt und kostet USD 25,00. So haben wir beschlossen am Freitag den 16.Juli nochmals den Shuttel zum Einkaufen zu nutzen und Samstag den 17. unsere erste Ankerbucht anzusteuern.
Mittwoch 14. Juli
Wir machen wiedermal einen Ausflug an den Strand. Heute nach Playa Daaibooi. Wir nehmen wieder unseren Bus 3C und laufen dann noch eine halbe Stunde zum Wasser. Unterwegs kommen wir an einem Salzsee vorbei und sehen viel Flamingos im seichten Wasserstehen. Langsam pirschen wir uns an, doch bald sind wir entdeckt und sie fliegen davon.
Flamingos im Salzsee auf dem Weg zum Strand |
Sie starten durch und wollen meiner Linse entkommen |
Der Strand ist zwar etwas kleiner, aber nicht so gedrängt von Leuten. Von Felsen eingerahmt und mit ein paar Korallen ist es hier auch schön zu schnorcheln.
Mit Palmwedel gedeckte Schattenspender - Daaibooi Beach |
Eingerahmt von Felsen - Daaibooi Beach |
Am Abend traue ich mich noch die Tastatur von meinem Laptop zu wechseln. Immer mehr Tasten haben im Laufe der Zeit ihre Funktion verweigert. Bei Ebay hatte mir Bernd eine Neue bestellt, die dann natürlich bei ihm in Deutschland lag. Mit einer externen Tastatur über USB habe ich mir über die Zeit geholfen. Doch seit unserem Deutschlandbesuch liegt sie da und will eingebaut werden. In YouTube finde ich eine Anleitung, nicht exakt für meinen Laptop, doch gibt sie eine Vorstellung wie es zu machen ist. Das Resultat, der Laptop funktioniert noch und sogar die Tastatur.
Wechsel der Tastatur am Laptop |
Da schaut man rein,wie das Schwein ins Uhrwerk |
Freitag 16. Juli
Wir haben ab Samstag die Ankergenehmigung für Playa Santa Cruz. So nutzen wir am Freitag nochmals die Gelegenheit mit dem Einkaufsshuttle Proviant zu bunkern. Die Wassertanks voll, nochmal alles durchsehen. Nach 6 Wochen in Deutschland und im Hafen sind wir schon fast wieder Landratten geworden. Am Samstagmorgen 8 Uhr werfen wir die Leinen los, der Nachbar hilft uns noch aus der engen Box zu kommen. Doch zuvor rufen wir noch „Fort Nassau“ auf VHF 12 und bitten die Pontonbrücke in ca. 30 Min zu öffnen. Alles klar, los geht es.
Die hohe Autobrücke verbindet Willemstad Punda und Otrabanda |
Die voruns liegende Pontonbrücke ist schon offen |
Wir melden uns noch einmal kurz vor der Brücke und schon geht sie auch schon auf. Freie Fahrt für die nächsten 20 sm bis zur Playa Santa Cruz. Unterwegs schauen wir uns die Strände von Seeseite an, an denen wir schon baden waren. Mit etwas bedenken ob der Anker hälten wird näheren wir uns unserem Ziel. An unseren Badestränden hätten wir den Anker vor lauter Steine und Steinplatten nicht in den Boden bekommen. Wir laufen auf die Bucht zu, zwei Schiffe liegen schon, kann also nicht sooo schlecht sein. Der Tiefenmesser zeigt noch 60 m, dann plötzlich 18, 10, 6 m. Hoh, jetzt mal ganz langsam heran tasten. Vor uns liegt ein Katamaran, da kann es schon mal flach sein. Auf 3,5 m fällt hinter dem Kat der Anker und … hält sofort. 12°18,36N 69°08,87W Die neue Ankerkette blitzt im klaren Wasser, keine Rostflecken auf dem Vordeck, ein schöner Anblick. Ankergrund ist fester Sandboden mit ein paar kleineren Flächen an Korallenbruch. Wir finden eine Stelle, wo unser ganze Kette auf Sand liegt und die Verzinkung nicht gleich abgeschrubbelt wird. Nach einem kleinen Imbiss gehen wir zu unserem ersten Schnorchelgang entlang der Felswände. Sehr schöne Korallen, viele Fische und Schildi ist auch da.
Den nächsten Tag gehen wir auf Wanderschaft. Ein Schild an Land und auf MapsMe haben wir einen Hinweis zum Blue Room gefunden, muss eine Grotte sein. Wir laufen immer entlang der Küste, stehen an der Kante zum Meer und haben die Grotte gefunden.
auf einem Weg entlang der Felsküste nach Süden |
der Blue Room |
Der Zugang ist nur von Seeseite. Ein Boot mit Taucher hält an und 10 Personen verschwinden in der Grotte. Kann also nicht so klein sein und da sie alle ohne Tauchflaschen dort hinein sind, können wir das auch. Doch nicht von hier oben, wir könnten zwar hinein hüpfen, kämen aber nicht wieder heraus. Also wir laufen zurück und kommen mit dem Dinghi von Seeseite. Als wir unser Abenteuer starten, waren die Taucher längst weg und wir haben die Grotte für uns. Langsam tasten wir uns an den Eingang, der 20 cm über dem Wasser frei gibt. Reicht für den Schnorchel zum Atmen. Nach ca. 2 m macht sich eine schöne Höhle auf, durch das Licht, das blaue Wasser und den hellen Sand färbt sich alles in Blau.
In der Höhle schimmert alles blau |
Sonnenlicht kommt durch das Wasser und erleuchtet die Höhle blau |
Selbst unsere Beine und Hände im Wasser leuchten blau |
Auf dem Rückweg machen wir bei einem Wrack stopp.
Dieser Blick gelingt nur für einen kurzen Augenblick, dann geht mir die Luft aus |
Montag 19. Juli, wir gehen an den benachbarten Strand Lagun. Kleiner, schöner Strand, von Touristen und Tauchern belagert, sonst gibt der Ort nicht viel her.
Wir entschließen uns für den Rückmarsch und wollen vom Schiff noch etwas Schnorcheln. Wir finden einen Pfad durch die Natur, der anfangs sehr angenehm und breit ist, aber zunehmend schmäler wird und von Dornenbüschen und Kakteen gesäumt ist. Ein an sich schöner Weg, gut markiert führt er über die Hügelkette, die wir von der Straße aus gesehen haben, doch kommen die Kakteen bedrohlich näher. Irgendwann musste es ja passieren, da hängt so ein Kaktusblatt an meiner Wade und hat sich mit mindestens 10 Stacheln verankert. Langsam lösen sich die Wiederhaken und das Kaktusblatt. Es war ein schöner Weg, aber wir waren froh als wir unseren Strand und unser Dinghi erreichten.
Der Weg von Lagun nach Playa Santa Cruz durch die Natur |
Der Weg von Lagun nach Playa Santa Cruz |
Unsere Bucht und die Molly sind zu sehen, es ist nicht mehr weit |
Geschafft, Playa Santa Cruz |
Unsere deutschen Nachbarn „Taucher“ hinter uns, waren in der Lagun Bay Tauchen und schwärmten von Fisch und Korallen, Tintenfisch und Seepferdchen. Man will ja nichts verpassen. Wir also den nächsten Tag, bewaffnet mit Schnorchelbrille und GoPro, wieder los. Diesmal aber entlang der Straße. Doch das Ergebnis war eher enttäuschend. Außer ein paar Leguane an Land konnten wir dem Ausflug nichts abgewinnen.
Leguane in den Steinen von Playa Lagun |
Leguane in den Steinen von Playa Lagun |
Doch, halt, wir haben einen sehr schönen Fisch beim Fischer erstanden. So war der Weg nicht ganz um sonst.
Am Nachmittag bin ich dann noch von der Molly aus an der Nordküste geschnorchelt.
Schnorcheln an der Nordseite von unserer Bucht |
Die Budha Cave, das Gestein gefärbt von Violet bis grün an der Decke |
Die Budha Cave |
Die Höhle hat ihren Namen von einem Budha aus Stein, den man irgendwann mal vor der Höle versenkt hat. Seit dem heißt sie Budha-Cave.
Der Wind bläst heute schon den ganzen Tag zwischen 25 und 35 kn. Für morgen ist eine leichte und für Donnerstag eine richtige Beruhigung vorhergesagt.
Donnerstagmorgen nach dem Frühstück heben wir den Anker und machen uns auf den Weg in die 15 sm entfernte Bucht Sant Michiels. Anfangs lief das mit dem Kurs noch ganz gut, doch je weiter östlicher unser Kurs wurde, desto mehr hatten wir den Wind auf der Nase. Es war auch zu erwarten, dass wir ein bis zwei Mal aufkreuzen müssen. Doch dass uns der Wetterbericht wieder mal im Stich lässt, war nicht zu erwarten. Etwas mehr Wind ist ja bei Amwind-Kurs nicht schlecht, doch mit Böen bis 48 kn hat er es doch etwas übertrieben. Mit den Kreuzschlägen erreichen wir nach 35 sm und dem letzten Sonnenstrahl unsere Bucht. Von weitem sehen wir einen hellblauen Streifen, der flachen Sandboden verspricht. Wir sind erleichtert, denn auf der Seekarte waren bis kurz vor dem Ufer noch 30 m Tiefe eingezeichnet. Um ins blaue Wasser und damit Sandboden zu erreichen, müssen wir ziemlich dicht ans Ufer fahren. In 3,8 m Tiefe fällt der Anker auf Sandboden und verschwindet sogleich darin. Position 12°08,88N 068,59,99W.
Ankerplatz Sant Michiel Bay |
Wir sind froh, noch vor Sonnenuntergang Sant Michiels erreicht zu haben, denn bei Dunkelheit sind die Sandflächen nicht zu sehen und wir wären wohl im Korallenfeld gelandet, auch die zwar sehr große Mooringboje (3-4m im Durchmesser, für Frachter) hätten wir nur sehr spät gesehen. Nur noch das Nötigste aufräumen, denn nach dem langen Tag haben wir Hunger.
Der Ort hat einen recht gut sortierten Supermarkt, ein Restaurant und eine Strandbar mit Restaurant.
Die Strandbar macht guten Mojito, den wir zum Sonnenuntergang genießen.
Strand Bar Niffo Huts |
An der Nordseite der Bucht sind einige Korallen und viele Fische.
Am Strand Kokomo Beach |
Kokomo Beach |
Ein großer Salzsee hat seinen Zugang zum Meer direkt neben unserem Ankerplatz. Ein schöner, gut markierter Wanderweg führt einmal rund um den See. Einige Kolonien Flamingos haben sich hier niedergelassen, die nicht so schreckhaft sind oder einfach zu sehr mit Fressen beschäftigt sind. Auf jeden Fall kommen wir auf unserem Weg sehr dicht daran vorbei.
Wanderweg um den Salzsee |
ein WaraWara, ein habichtähnlicher Raubvogel |
mehrere Flamingokolonien waren zu sehen |
Beschilderungder Wanderwege |
Flamingos am Salzsee |
Versteinerte Korallen |
Den Tag beschließen wir mit einem weiteren Mojito und einer Fischplatte. Eigentlich war diese nur für 4 Personen im Angebot. Um doppelt zu sehen fehlen noch ein paar Cocktails. Der Koch war so freundlich und hat eine Platte mit 5 verschiedenen Fischen, Pommes und Salat zusammengestellt. Das Beste war ein mariniertes Tunasteak, kurz angebraten mit einem pikanten Salsa bedeckt. Super lecker.
Fischplatte für 2 Personen |
Sonnenuntergang in der Bucht Sant Michiel |
Den anderen Tag nehmen wir den Wanderweg entlang zur Küste zum Kokomo Beach. Ein eher kommerzieller Strand mit Restaurant, Tauchschule, Liegen, …. Wir bleiben eine Weile und als uns der Trubel zu viel wir, machen wir uns wieder auf den Rückweg. Denn direkt vor unserem Ankerplatz haben wir auch einen Strand, der nur von den Einheimischen genutzt wird.
Am Abend spielt eine Band im Ort mit gemischter Musik aber auch karibischen Klängen. Englisch ist hier weniger verbreitet, so dass ich meine Zwei Brocken Spanisch hervor krame und wir 2 Rumpunsh zur Musik genießen. Dann geht es zurück zum Schiff, denn wir wollen morgen früh los. Wir haben festgestellt, dass der Wind mit Sonnenuntergang abflaut und erst am frühen Vormittag wieder aufwacht. Das wollen wir nutzen, da wir die 13 sm bis Spanish Water den Wind gegen uns haben. Um 5:30 Uhr klingelt der Wecker, durchs Bad huschen und Kaffee machen. Um kurz nach 6 Uhr rappelt die Ankerwinde und zieht die Kette ein. Wir nehmen Kurs auf Willemstad. Der Versuch das Großsegel zu setzten scheitert kläglich daran, dass sich etwas Lose in dem Fall sofort um das Deckslicht verwickelt und nicht mehr zu lösen ist. Wieder einmal hat Mac Murphy zugeschlagen. Wenn sich eine Leine irgendwo verhaken oder verklemmen kann, dann tut sie es. Nach mehreren Versuchen die Leine zu lösen, was bei dem Seegang und geschaukel eine Herausforderung ist und so mancher wohl mein Fluchen gehört hat, habe ich aufgegeben und den Tag für die restlichen 10 sm zum Motortag erklärt habe.
Am Punta Santa Barbara laufen wir kurz vor Mittag in den Kanal zum Spanish Water ein. Von NW steht ein Riff weit in die Einfahrt hinein, das nicht in der Seekarte eingezeichnet ist. Auch der Rest des Kanals stimmt nicht mit der Seekarte überein. Zu Glück steht die Sonne hoch und wir können den Weg gut durch verschiedenen Farben des Wassers erkennen. In der Lagune Spanish Water stimmt die Karte zum Glück wieder einigermaßen überein. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn die Lagune ist mit Riffen und Untiefen nur so gespickt. Die Lagune ist in 4 Ankerfelder aufgeteilt. Wir haben eine Genehmigung für das Feld B.
die 4 Ankerfelder in Spanish Water |
So kreisen wir ca. eine halbe Stunde durch den Bereich bis wir dann unser Plätzchen auserkoren haben. Um 12:15 Uhr fällt der Anker auf 5,5m Tiefe. Entgegen der Beschreibung ist der Untergrund mit Seegras bewachsener Sandboden. Auf den Zweiten Versuch vergräbt sich der Anker auf Position 12°04,74N 068°51,57W.
Wir stellen schnell fest Spanish Water ist eine sehr windige und unruhige Ecke. Der Wind pfeift hier oft mit
20 – 30 gar 35 kn durch. Am Wochenende zeigen die Curacao was es an Wasserfahrzeugen hat. Vom Jetski bis zum Highspeed Powerboot ist alles vertreten. Zum Glück hat das Wochenende nur zwei Tage, dann kehrt wieder Ruhe ein.
Doch auch hier gibt fußläufig einiges zu erkunden. Auf dem Weg zum Director´s Beach kommt man an der Festung Beekenburg vorbei. Ein kurzer Abstecher lohnt um den Ausblick zu genießen.
Festung Beekenburg |
Hier laufen auch ein paar Leguane rum. Wobei, viel laufen sie ja nicht. Sie seien nach den Faultieren die zweit faulsten Tiere. Nach ca. einer halben Stunde erreichen wir den Director´s Beach. Drei Tische mit Bänken und einem Palmdach geben Schatten.
der Blick durch die Brille |
Eine große auslaufendes Flach mit Korallen und Fischen das dann an seiner Kante fast senkrecht in die Tiefe abfällt. Gespenstisch, wie sich das Türkisblau innerhalb weniger Meter auf Blau, Tiefblau und Schwarz verändert.
Ausschnitt aus Mapsme |
Rund um den Kabrietenberg führt ein gut markierter Wanderweg mit einigen guten Aussichtspunkten, so wie ein Weg auf das Plateau des Berges mit einem Ausblick über ganz Spanish Water.
kleine Wegweiser auf Schalen der Conchmuschel gemalt |
einer der Gipfelwege, dieser ist schon etwas anspruchsvoller, mit teilweise etwas Kletterei |
im zweiten Anlauf finden wir den Weg auch für ungeübte |
Gipfelfoto mit den Zwergen |
das weitläufige Gebiet der Lagune Spanish Water |
Heute waren wir am Tugboat Beach. Zum einen gibt es hier eine richtig urige Strandbar, das alleine wäre schon ein Besuch wert gewesen. Doch liegt hier in ca. 5 m Tiefe ein altes Tugboat (Schlepper) mit Korallen ein- und umwachsen und etlichen bunten Fischen. Daher auch der Name Tugboat Beach. Also etwas was man auch beim Schnorcheln erkunden kann. Beim Bierchen in der Bar erfahren wir, hier gibt es auch Seepferdchen. Somit ist es ein Muss, hier nochmal her zukommen. Nicht alle Fotos vom Tugboat sind gut geworden und die Seepferdchen wollen wir natürlich auch sehen.
Tugboat Beach |
Eine alte Ankerkette, den Anker dazu haben wir auch gefunden |
und da ist es, das alte Tugboat, mit Korallen bewachsen |
ich wollte das Kommando zum Auftauchen geben, hat nicht geklappt |
Alexandra, über dem alten Sclepper |
Die Tugboat Beachbar, ein bsonderes Örtchen |
Heute ist Montag, und schon haben wir August, den Zweiten. Heute ist es bewölkt und regnet immer wieder. Das ist schon erwähnenswert. Das ist auch der richtige Tag um mit dem Shoppingbus in den Supermarkt zu fahren und sich danach wieder einmal ins „Büro“ zu setzten.
Montagnachmittag kommen noch Andrea und Gerhard von der Segelyacht Monte vorbei. Wir tauschten einige Erlebnisse und Informationen aus und der Nachmittag zieht sich bis in den Abend. Hier haben wir auch beschlossen am nächsten Tag gemeinsam einen Ausflug zur Curacao Destillerie zu machen. Die beiden holen uns am Morgen ab, um 9:00 Uhr fährt der Bus. Wir haben eine Tour für 11 Uhr gebucht, doch sind wir so rechtzeitig da, dass wir noch an der 10 Uhr Tour teilnehmen können. Die Tour vom weltbekannten Blue Curacao endet mit einem Tasting und zwei Cocktails nach Wahl. Interessant ist, dass der Rum aus der Schale von in Curacao angebauten Orangen hergestellt wird und eigentlich klar ist. Die verschiedenen Farben sind nur geschmacksneutrale Farbstoffe und schmecken somit alle gleich. Sieht in den Cocktails schön bunt aus. Doch gibt es inzwischen auch verschiedene Gechmacksrichtungen, wie Kakao, Tambarind, Rumrosine,...
Beim testen der verschiedenen Cocktails |
Uwe - Alexandra - Gerhard - Andrea |
Zum Busfahren empfiehlt es sich die APP ABC Curacao herunter zu laden. Dort kann man das Ziel eingeben, den Standort weiß die App über GPS. Auf einer Straßenkarte zeigt sie welchen Bus man nehmen soll, wo die nächste Haltestelle ist und der Fahrpreis wird auch angezeigt. Ein sehr hilfreiches Tool.
Heute sind wir wieder einmal schnorcheln am Wrack. Ist immer wieder sensationell, auch wenn es nur ein kleines Wrack ist. Es ist auch gut zu sehen, dass die Fische diesen Fremdkörper im Wasser völlig eingenommen haben und im Inneren Schutz suchen. So schwimmen viele und bunte Fische um das Wrack. In das eine Loch hinein und aus einem anderen wieder hinaus. Ich war ja kurz geneigt es ihnen nach zu machen, aber meine Luft hält nicht so lange. Die reicht gerade um für ein Foto runter zu tauchen.
Alexandra über dem Wrack |
Hallo, das Ungeheuer aus der Tiefe was ich noch sagen wollte, ich bin nicht schuld ... das es da liegt |
Am Wrack braucht man etwas Geduld. Viele Schnorchler und Taucher kommen und schwimmen und tauchen kreuz und quer. Da ist es nicht einfach ein paar schöne Fotos zu machen. Sind zuviele Leute da,schwimmen wir schon mal etwas weiter Richtung Director´s Beach,wo ein schönes Riff ist. Man sieht ja auch jedesmal etwas anderes, das Licht scheint etwas anders und bringt Korallen und Farben anders zur Geltung. Wie auch immer es ist immer wieder schön.
Ein ganzer Schwarm Pulpos am Riff |
Am Captain-Dinner, das jeden Donnerstag in der Bar/Restaurant „The Pier“ stattfindet, haben wir einige bekannte aber auch neue Leute kennen gelernt. Sonntag spielen wir „Train-Domino“. Eine mexikanische Art von Domino, das wird hier in der Karibik fast überall gespielt und ist ein lustiges Gesellschaftsspiel. Das hat sich dann auch bis in den frühen Abend gezogen.
Brezen, Obazten, Weissbier mit Andrea und Gerhard |
Am Captains-Dinner kam uns die Idee auf einen Obazten mit Brezen. So haben wir beim nächsten Einkauf die Zutaten mitgenommen und Andrea und Gerhard dazu eingeladen. Die beiden haben ene Art Weissbier mitgebracht. Das Resultat kann sich sehen lassen und hat gut geschmeckt.
Der Wetterbericht mahnt uns zum Aufbruch. Für die Fahrt nach Kolumbien, an deren Küste meist starker Wind angezeigt wird, ist seit ein paar Tagen ein etwas schwächerer Wind zu sehen, der noch bis Mittwoch anhalten soll. Da wir bereits einen festen Termin für unsere Rundreise in Kolumbien haben, wollen wir dieses Wetterfenster nutzen und legen die Abfahrt auf Samstag fest.
Damit ist der Plan für den Rest der Woche gesetzt. Donnerstag nochmal Einkaufen, Freitag ausklarieren. Samstag den Anker hoch. Für diesen Anker wird es vorerst das letzte Mal sein, denn wir haben uns einen neuen gebrauchten gekauft. Die „Montes“ (Andrea und Gerhard) hatten noch einen Kobra-Anker mit 25 kg übrig. Wir hatten schon länger auf einen zweiten Kobra-Anker spekuliert, da der Fortress-Anker uns letztes Mal im Stich gelassen hatte. Wir hatten ihn als Heckanker genutzt, doch er wollte auch nach mehreren Versuchen nicht halten.
Nicht zu vergessen, die Reinigung des Unterwasserschiffes und des Propellers. Gerhard hat mir eine Kurzeinweisung im Tauchen gegeben und mir seine Tauchflaschen auf den Rücken geschnallt. Damit war das Reinigen innerhalb eines Nachmittages erledigt. Hierbei habe ich mal eben 1 1/2 Tauchflaschen weg gesaugt. Aber der Kompressor wird es wieder füllen. Das war ein vällig neues Gefühl der Arbeit, ohne zum Luftholen aufzutauchen, einfach weiter putzen. Daswar echt eine coole Sache. Wir überlegen gerade ob wir uns eine Tauchflasche für Reinigungsarbeiten zu legen.
Reinigen desUnterwasserschiff mit Tauchflasche |
Zur Abwechslung holt mich Gerhard auf eine Runde auf dem SUP ab. Zur Entspannung nach der harten Arbeit zieht er mich mit dem Dinghi. Anfangs eine Herausforderung, doch wenn man die Balance gefunden hat, macht das richtig Spass.
Kleine Abwechslung |
Freitagmorgen, wir nehmen den Bus nach Punda, wo wir unsere erste Station, Custom, haben.
Der Bus von Punda nach Spanish Water, Caracas Baai |
Von dort ca. 20 Min zu Fuß zu Immigration. Pässe stempeln und fertig.
nach dem Ausklarieren, bei Immigration |
Auf dem Rückweg müssen wir die Fähre über den Sint Anna Baai Kanal nehmen, da die Pontonbrücke ( Königin Emmabrug) voll geöffnet ist.
die offene Pontonbrücke, von der Fähre |
In Punda finden wir einen kleinen Innenhof mit einer kleinen Bar. Nach getaner Arbeit nehmen wir hier einen Curacaoabschiedscocktail. Die Cocktails im Angebot sind alle eher süß und nicht so unser Geschmack. So kreieren wir zusammen mit dem Mann an der Bar einen neuen Cocktail mit den Zutaten die er hat. (Ginger Ale, Blue Curacao, Rum, Lemone und Eiswürfel) Erfrischend und lecker. Das Erkennen auch die anderen Gäste und bestellen sich das Gleiche. Er muss wohl seine Cocktailkarte um ein Getränk erweitern. Schräg gegenüber in einer kleinen Gasse hat sich ein Friseurladen versteckt. Alexandra fragt nach einem Termin und kommt gleich dran. Dann muss ich die Wartezeit mit einem weiteren dieser leckeren Getränke überbrücken.
ein kleiner Innenhof in Punda keine Malerei, sondern 3 dimensionale Kunstwerke |
3 dimensionales Kunstwerk neben der kleinen Bar |
einfach nur schön und gemütlich |
Auf dem Weg zum Bus haben lokale Anbieter kleine Essenstände mit lokalen Speisen. Da wir den Bus nicht verpassen wollen nehmen wir uns eine Leguansuppe mit, die wir uns abends wieder aufwärmen. Eine sehr leckere Suppe mit allerlei Gemüse und natürlich Leguanfleisch. Wir wollen noch ein paar Vorbereitungen zur Abfahrt treffen und bei Andrea und Gerhard noch ein Abschiedsgetränk nehmen. Hier trennen sich unsere Wege zum 4. Mal. Damit stehen aber die Chancen auf ein Wiedersehen nicht schlecht.
Mit etwas Wehmut heben wir Samstagmorgen den Anker, mehrere Schiffe winken uns zum Abschied. Manchmal möchte man einfach noch eine Weile bleiben, doch möchte man gleichzeitig auch noch andere Länder entdecken. Kolumbien ist ja nicht einfach nur eine andere karibische Insel, das ist Südamerika, eine andere Kultur.
Ich denke das ist mal wieder etwas ganz Anderes und ganz Neues.
Unsere Route der siebten Etappe Teil 1 und Teil 2 |