13. Etappe - auf dem Boatyard

Und da ist es, das neue Jahr. Wir schreiben das Jahr 2023.


Wir waren 6 Wochen in Deutschland. Unsere vielen Arzttermine verliefen nahezu reibungslos. Nur ein paar wenige wurden verschoben, da eine heftige Grippewelle manch Terminkalender durcheinander brachte. In der zweiten Woche haben wir uns ein Auto gekauft.

Es brodelt schon seit einiger Zeit in Alexandra. Sie möchte wieder zu Hause und in der Nähe der Familie sein und zudem möchte sie auch gerne wieder ins Berufsleben einsteigen. Damit werde ich zum Einhandsegler.


Am 19. Januar fliege ich zurück nach Spanien. Da Schneefall für den Tag vorhergesagt ist, buche ich mit eine Zugfahrkarte von Hennef nach Düsseldorf. Auf dem Weg zum Bahnhof kommt dann etwas Hektik auf. Der Zubringerzug und auch der nächste Zug nach Köln fallen aus. Damit bekomme ich den Zug nach Düsseldorf auch nicht. Die Autobahnen sind nur wenig geräumt und Staus auf ganzer Strecke. Hektik, Panik, Stress wir suchen fieberhaft nach einer Alternative. Alexandra findet einen Zug ab Spich nach Deutz und Düsseldorf. Das könnten wir schaffen. Abgehetzt, aber ich sitze im Zug. Mit einer deutlichen Verspätung komme ich in Düsseldorf an, rase zu Schalter das Gepäck aufgeben. Noch 15 Minuten für die Sicherheitskontrolle, dann beginnt das Boarding. Am Gate angekommen können auch schon die Ersten einsteigen. Geschafft.
Um 18 Uhr stehe ich in Almeria vor der Türe des Flughafens, wo auch schon mein Taxi nach Almerimar auf mich wartet.
Ruhe kehrt wieder ein.

Die ist jedoch nur von kurzer Dauer denn es wartet viel Arbeit.
Bevor man alles wieder hübsch machen kann, muss das Alter erstmal runter. So fange ich am nächsten Tag an die restlichen Zierstreifen zu entfernen.

20221208 90 Almerimar Zierstreifen entfernen
 Mit einem Folierradierer auf dem Akkuschrauber lassen sich die Streifen ganz gut entfernen

 

20230125 150 Almerimar Rumpf schleifen Reste und Schatten der Zierstreifen
 noch ein paar Reste entferne 

Das ist eine Arbeit die kann man nicht den ganzen Tag machen. So gehe ich zwischendurch zum Einkaufen und besuche Alex von der Wäscherei und gleichzeitig der T.O. Stützpunkt. Um Pakete zu verschicken und zu bekommen, braucht man eine lokale Anschrift. Ich habe mir aus Deutschland ein Paket mit vielen Ersatzteilen geschickt,wasdie nächsten Tage ankommen soll.
Nun aber wieder an die Arbeit, die Zierstreifen fallen nicht von alleine ab. Dort wo die Zierstreifen entfernt sind, ist die Molly hübsch weiß, wie am ersten Tag und der Rest ist schon etwas ausgeblichen … auf jeden Fall nicht weiß. Die Molly ist nach dem Polieren schon deutlich sauberer geworden, jedoch sieht man noch immer wo die alten Streifen waren.
Dann klebe ich die neuen Streifen dort wo die alten waren.
Während dem Polieren sind mir etliche kleine Kratzer und Macken im Gelcoat aufgefallen. Ich vermute das die von den vielen Booten gekommen sind, die bei uns angehalten haben um Fisch, Obst und Gemüse anzubieten. Manch einer war nicht so sorgsam wie man es gerne gehabt hätte. Man merkt auch nicht immer wenn einer kommt und festmacht, doch dann ist es schon zu spät. Das ist halt der Preis für die vielen guten Lobster. Auf jeden Fall muss ich erst noch ein paar 12 bis 15 Macken ausbessern, schleifen und nochmals polieren.
Jetzt muss noch das alte Antifouling abgeschliffen werden. Teils hat es sich im Wasser selbst abgetragen, teils wurde es nach dem Kranen beim Reinigen mit dem Hochdruckreiniger abgewaschen. Am Bug ist gar kein Antifouling mehr und an manch geschützten Stellen sind noch fast 3 Schichten drauf. So habe ich den Rumpf geschliffen, dass überall maximal noch eine Schicht übrig bleibt.

 

20230123 100 Almerimar Antifouling schleifen
 Abschleifen des hartnäckigen Antiföuling

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Anschluß mache ich eine Anprobe wie die neuen Zierstreifen aussehen. Ich fixiere sie mit ein paar Klebestreifen am Rumpf.

 

20230127 160 Almerimar Anprobe der Zierstreifen
 zwei Streifen oder

 

20230127 170 Almerimar Anprobe der Zierstreifen
 drei Streifen

 


30. Januar
Kaum sind 2 Wochen vergangen, streiche ich heute die erste Lage des neuen Antifouling. Für die Zierstreifen ist es die letzten Tage zu windig. 

 

 

20230130 180 Antifouling streichen
die erste Lage Antifouling

 

20230130 190 Antifouling streichen
 

 

 

An dieser Stelle einen ganz großen Dank an die Firma "International", die uns auch dieses mal mit Antifouling versorgt hat.

 

Heute hatten wir Stromausfall bis in die frühen Morgenstunden im gesamten Boatyard. Auch die Beleuchtung auf dem Gelände war dunkel. Um für das Frühstück angenehme Temperaturen zu haben, habe ich unser Dieselheizung an gemacht. Wider erwartend erwachte sie nach den Jahren im Dornröschenschlaf und machte unter Deck schneller warm als der Heizlüfter den ich sonst nutze. Auch den Kaffee habe ich wieder in der Stempelkanne aufgebrüht. Die Senseo Kaffeemaschine ist zwar bequemer, wenn man nur auf den Knopf zu drücken braucht, doch schmecken tut der aufgebrühte deutlich besser.

Doch nach dem Frühstück, es ist 9 Uhr, die Sonne wärmt schon, es geht kein Wind, der ideale Tag um Zierstreifen zu kleben. Davon müssen einige Streifen drauf.

 

20230131 200 Zierstreifen anbringen
Streifen für Streifen wird aufgeklebt

 

20230131 210 Zierstreifen anbringen
noch ein paar Luftblasen entfernen

 

20230131 230 Zierstreifen anbringen
ist doch gar nicht so schlecht

 

 


Heute ist Februaranfang, der erste. Wieder scheint die Sonne bei strahlend blauem Himmel. Bei der leichten Brise wäre das auch ein schöner Segeltag.

Ich sehe gerade, dass die Etappe 12 noch garnicht richtig abgeschlossen ist. Werde ich die nächsten Tage nacharbeiten. Mit den Arbeiten an der Molly ist die Seite etwas vernachlässigt worden.
Mit der Karte ist auch diese Etappe abgeschlossen. 

Diese Etappe bringt weder Seemeilen noch Orte, die wir besucht haben. Nur Arbeit !! Die Molly ist ja Mädel und die wollen immer hübsch sein.

 Nach der ersten Schicht Antifouling haben die Marineros mir die Stützen umgestellt, so dass ich auch diese Stellen schleifen und streichen konnte. Dann habe ich auch schon die zweite von drei Schichten gestrichen.

20230204 230 Antifouling
Antifouling, gesponsert durch die Firma International

 

Ich streiche die erste Lage immer Rot, dann kann ich sehen wann die ersten zwei Lagen sich abgenutzt haben. Damit kann ich rechtzeitig einen werftaufenthalt planen und noch viel wichtiger, man geht nicht zu früh an Land und streicht unnötigerweise Antifouling, was ja auch nicht ganz billig ist.

 

 

 

 

 

 

 


Als nächstes habe ich den Bugkorb abgebaut, da ich die Aufnahme der Stützen verstärken will. Auf den Bugkorb kommt eine enorme Belastung, insbesondere auf die vier aufnahmestellen im Oberdeck. Man hält und dirigiert das Bug schon mal beim Anlegen, steigt über das Bug Ein und Aus, oder man sitzt darauf und genießt die Sonne. Für eine bessere Kraftverteilung baue ich an jede Stütze eine Edelstahlplatte, die Sebastian mir gefertigt hat.

 

20230205 241 Verstrkung Reelingssttze
Aufnahme der Reelingsstütze auf dem Oberdeck

 

 

20230205 242 Verstrkung Reelingssttze
Aufnahme der Reelingsstütze auf dem Oberdeck

 

 

 

Schön wenn mal was auf Anhieb passt.


Ein neuer Tag eine neue Aufgabe. Heute will ich das Oberdeck polieren und wachsen. Also zwei Arbeitsgänge, na ja eigentlich nur eineinhalb. Mit Reiniger und Politur wird das gesamte Oberdeck behandelt. Wobei die Laufflächen nicht mit Wachs behandelt werden, da sie sonst den Gripp verlieren und zu glatt werden.

20230208 290 Oberdeck pollieren
dieses malhabe ich eine kleinere Poliermaschine genommen. 125 mm Durchmesser. So eine Maschine fährt man nicht über Jahre spazieren, so habe ich hier in Spanien eine neue gekauft. Durch den kleineren Polierteller braucht man etwas länger, aber das deutlich geringere Gewicht ist sehr angenehm für die alten Knochen.

 

 

20230208 300 Oberdeck pollieren
Es schön wenn alles spiegelt und glänzt

 

 

Je nachdem wir ich noch Zeit und Lust habe gibt es noch so einige kleiner Projekte, die man so zwischen rein schieben kann.
Ausfugen der Teaksitzflächen, die dann 3 Tage trocknen müssen. Erneuern der Dichtungen der Backskistendeckel. Abschneiden des übrigen Fugenmaterials und eben schleifen. 

20230206 270 Teakfugen
Verfugen der teakstäbe

 

20230206 280 Teakfugen
Überschuß abschneiden und glatt schleifen

 

 

20230205 250 Backskisten Dichtung
Die alte Dichtung abpulen und die Kleberreste entfernen

 

 

20230205 260 Backskisten Dichtung
Deckel mit der neuen Dichtung

 

 Freitag 10. Februar

Für die nächsten Tage ist schlechtes Wetter in Form von kaltem Wind von bis zu 40 kt vorher gesagt. Am Donnerstag soll das dann mit bis zu 50 kt seinen Abschlu0 finden. Mal sehen ob und was man bei diesem Wind überhaupt arbeiten kann.

 

18. Februar
Die Arbeiten außen am Schiff sind nun alle erledigt.
Heute habe ich mit der Renovierung im inneren des Schiffes angefangen. Die Molly ist nun schon 23 Jahre alt. Da ist an so manchen Stellen der Lack ab. So drastisch ist nun nicht, aber an den Stellen, die oft beansprucht werden, wie der Salontisch oder Türkanten, müssen das Holz mal gestrichen werden. Das bietet sich noch hier auf dem trockenen an, da kann ich draußen schleifen und habe nicht den ganzen Staub im Schiff. Streichen muss ich jedoch unter Deck, mit dem noch immer anhaltenden Wind trocknet mir sonst der Lack schon am Pinsel fest, bevor er auf dem Holz ist.
Während der Trockenphase gibt es immer noch ein paar Kleinigkeiten zu tun. Zudem ist es ganz angenehm wenn das Arbeitspensum langsam nachlässt.

 

 21. Februar
Es gibt Tage da fasst man besser nichts an. Schönes Wetter, kein Wind, ideal um die gewaschenen Leinen wieder einzufädeln. Vorsegelfall, Spinnakerfall, …., jetzt noch die Reffleinen ins Großsegel einfädeln. Beim der dritten und letzten Reffleine bemerke ich dass eine der Ösen im Großsegel fehlt. Das ist nicht gut. Nach näherer Betrachtung ist die eine Öse ganz wegoxydiert und 5 andere nahe dran.

 

20230222 10 oxydierte se
Öse kurz vor dem zerbröseln

 

20230222 20 oxydierte se
die Öse hat sich quasi schon aufgelöst

Ich konsultiere sofort den Segelmacher ob er mir dort neue Ösen einsetzten kann. Soll bis Freitag fertig sein. Dann müssen die Reffleinen wieder raus und das Großsegel abgeschlagen werden. Am Mast wird das Segel mit einem großen Schäkel gehalten. Dieser geht natürlich nicht auf und die Schraube reißt schlussendlich ab. Na super. Mit Gewalt biege ich den Schäkel soweit auf, dass ich das Segel ausfädeln kann. Jetzt ist das Segel schon mal ab und Segelmacher kann sich darum kümmern.
Jetzt muss nur noch der Schäkel ab. Drehen, Hämmern, Klopfen, er bewegt sich keinen Millimeter. Bleibt nur noch ausbohren. Mt einem Körner markiere ich die Mitte der abgerissenen Schraube und bohre ein 3 mm Loch durch den 5 mm Stift. Das gelingt erstaunlicherweise ohne den Bohrer abzubrechen, doch die Bohrspäne fliegen wild auf dem ganzen Vordeck herum. Danach mit 5 mm nachgebohrt und oh Wunder die Schraube ist sauber raus. Nachdem ich die Bohrspäne feinsäuberlich aufgesaugt und gekehrt habe.
Inzwischen ist es Abend und anstatt meine Liste abzuarbeiten, sind zwei neue Baustellen entstanden.

 22. Februar, Mittwoch
Es scheint schon sehr hell am Ende des Tunnels. Die nächsten Tage noch ein paar Türen streichen. Geschliffen habe ich sie alle im Freien. So dass zumindest nicht auch noch der Schleifstaub im Schiff herum schwirrt.
Das Segel soll bis Freitag fertig sein, so dass ich die Molly am Montag wieder ins Wasser lassen möchte.

26. Februar, Sonntag
Ich bereite alles vor, damit die Molly am Montag ins Wasser kann. Fender sind an der Reling, die Leinen vorbereitet und sonst ist alles aufgeräumt. Dann schalte ich die Instrumente ein und mich trifft der Schlag. Der Tiefenmesser zeigt nichts an. Hat er an Land überhaupt etwas angezeigt? Eine Unsicherheit macht sich breit, ich kann mich nicht daran erinnern. Die Internetforen geben auch keine klaren Aussagen. Sollte er wirklich defekt sein, was durchaus passieren kann, müsste ich nochmals aus- und einkrahnen. Da er zuvor im Wasser tadellos funktioniert hat, geht die Milly erst einmal ins Wasser, dann werden wir sehen.

27. Februar, Montag
Der Krahn kommt so gegen 9 Uhr angefahren und hebt die Molly aus den Stützen. Ein Marinero legt sich auf den Boden und kratzt an der Kielbombe die Muscheln ab. Jetzt habe ich noch etwas Zeit ein paar Stellen mit Antifouling auszubessern und auch die Kielbombe von unten zu streichen. Keiner hetzt, alle warten bis ich fertig bin. Na dann, ab ins Wasser. Die Molly hängt noch in den Schlingen des Krahn, da prüfe ich ob alle Stellen an denen ich gearbeitet habe, dicht sind. Logge und Hülse sind trocken, die neue Wellendichtung ist nach dem entlüften auch dicht. Jetzt ist die Minute der Wahrheit, Tiefe 5,6 m. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Alles funktioniert.

 

20230227 Almerimar zurck ins Wasser
Der Weg vom Boatyard, ins Wasser, einmal umdrehen und rückwärts an die Pier

 

Jetzt kommt meine erste Alleinfahrt zur Pier. Rückwärts ran, zwei Marineros helfen mit den Achterleinen, jetzt noch die Mooringleine, die Molly ist fest.

 

 

07. März

Es gibt nicht viel zu berichten. Es sind hier und da noch ein paar Kleinigkeiten zu machen, doch nichts was einer Weiterfahrt entgegen stehen würde.

Der Wind hat nun auch seine im Frühjahr vornehmliche von S bis SW eingenommen. Jetzt brauche ich nur eine etwas gemäßigte Windstärke für die erste Alleinfahrt. Zudem muss der elektronische Kompass des Autopiloten noch kalibriert werden. Dazu ist eine ruhige See bestimmt förderlich, da hierzu mehrere Kreise gefahren werden.

Für Freitag und die folgenden Tage ist die Vorhersage gut.

 Damit ist Arbeitsetappe abgeschlossen und ich berichte weiter in der Etappe 14

 

und jetzt kommt Werbung

 

 International reduziert
 Unsere Reise wurde mit Antifouling-Anstrich von International unterstützt
zur Weiterleitung auf die Webseite, einfach auf das Logo klicken

 

 

vielen Dank für die Aufmerksamkeit

 

kfjdgjösdk

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