11. Etappe über Bermuda zu den Azoren
Mittwoch 4. May morgens nach dem Frühstück fahren wir los. Die Travel Authorisation ist natürlich noch nicht gekommen. Das hat noch nie zeitgerecht geklappt. Das Wetter ist wie vorhergesagt mit SE 15-20 kt, wir fahren trotzdem.
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mit voller Besegelung starten wir nach Bermuda |
Wir segeln im Schmitt mit freudigen 6 kt. Doch gegen spät Nachmittag türmen sich die Wolken, Blitze um uns herum. Die dicken schwarzen Wolken sollten, gemäß der Windrichtung von uns wegziehen. Doch kommt sie irgendwie entgegen dem Wind immer näher. Plötzlich ändert sich die Windrichtung um 180° und das Unwetter holt uns schnell ein. Wind brist auf und Regen prasselt auf uns nieder. Da gibt es kein entfliehen mehr.
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Das ist die neue Nord-Atlantik-Mode |
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Regen prasselt auf uns nieder, glättet allerdings auch die Wellen |
Das bleibt bis spät in die Nacht so. Donnerstagmorgen, Sonnenaufgang und blauer Himmel als wenn nichts gewesen wäre. Mit wenig Wind und viel Motor tuckern wir durch den Tag um am Abend ein ähnliches Schauspiel zu erleben. Die Wolkentürme sind nicht ganz so bedrohlich, dafür bekommen wir eine schöne Briese aus SE die die ganze Nacht anhält. Windfried steuert und wir bekommen alle etwas Ruhe. Freitag, Wolken halten sich den ganzen Tag und der Wind ist sehr unstet. Innerhalb 2 Stunden dreht er um 360° durch. Mit 5 – 8 kt kommen wir auch nicht richtig voran. Vormittags bemühen wir wieder einmal unseren Motor zur Unterstützung und Nachmittag bis in den Abend zieht uns der Gennacker mit 5 kt voran. Samstag, ein Bilderbuchsegeltag. Steter Wind von achtern, wie haben die Genua ausgebaumt. Die Sonne scheint, doch wir merken täglich, wir nähern uns dem nördlichen Polarkreis. Bei 27° nördlicher Breite ziehen wir abends die Vliesjacke an und mit den Wollsocken an den Füßen ist das ein völlig ungewohntes Gefühl. Die Wassertemperatur fällt täglich um ein Grad. Der Wind kommt vornehmlich aus Südwest, für uns also von achtern. Wegen der Dünung und dem eher lauen Wind schaukeln wir mal etwas nördlich von unserem Kurs und dann wieder südlich. So kreuzen wir in langen Bahnen den Bermudas entgegen.
Den Wetterbericht bekommen wir wieder täglich auf ein Email Account gesendet, den wir dann über das Satellitentelefon abrufen. Das GPS zeigt uns, wo wir uns in der Wetterkarte befinden. Unsere ist 600 x 400 sm groß. Die Größe und der Bereich ist frei wählbar. Dieses Format reicht für 4 bis Tage, dann fordern wir ein neues Fenster an. Mit dem Satellitentelefon dauert es ca. eine Minute die 27 kb auf den Computer zu laden.
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der tägliche Wetterbericht |
Es dauert immer 2-3 Tage bis man sich auf so einer Langstrecke in die Bordroutine eingefunden hat.
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Völlig erschöpft ist der kleine Vogel auf der Molly notgelendet, hat sich an der Leine festgekrallt und ist in einent iefen Schlaf gefallen. |
Ich fahre die Nacht hindurch, Alexandra übernimmt dann um 4 Uhr die Wache und ich gehe schlafen. Dann gibt es Frühstück, den Wetterbericht abrufen und auswerten, das Schiff von der Nacht aufräumen und schon ist Mittag. Es hat sich bewährt das warme Essen am frühen Nachmittag zu machen. So ist auch schon bald Zeit zu kochen, was bei dem Geschaukel auch sehr viel mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die Arbeitsflächen sind mit Antirutschmatten ausgelegt, da sonst alles was man gerade abgestellt hatte schon wieder weg ist, im Waschbecken, auf dem Boden oder einfach in eine andere Ecke. Zwischendurch versucht jeder noch eine Mütze voll schlaf zu bekommen. Dann haben wir ein paar Stunden Freizeit zum Lesen, Homepage schreiben (oder zumindest vorzubereiten), Reiseführer der Azoren lesen, …
So sind wir heute schon 8 Tage auf See und bereiten uns auf das Einlaufen auf Bermuda vor. Und wieder einmal haben wir es geschafft bei Nacht anzukommen. Da hilft auch kein verzögern oder beschleunigen mehr. Ob wir nachts um 12 Uhr oder morgens um 4 Uhr ankommen, es ist dunkel. Da der Wind zum Abend hin eher zulegen soll wird es wohl so um 12 Uhr nachts werden. Wir werden sehen!!!! Es ist zwar schöner tagsüber anzukommen, aber auf die Strecke und den enorm unterschiedlichen Windverhältnissen, ist es unmöglich die Ankunft zu kalkulieren. 30 sm vor Bermuda melden wir uns bei Bermuda Radio an. Die Verbindung ist noch sehr schwach und so verschieben wir die Anmeldung auf einen Zeitpunkt, wo wir näher sind. 10 sm vor dem Town Cut St. George, wir haben gerade wieder eine Regen-Wind-Attacke überstanden, melden wir uns nochmals bei Bermuda Radio. Der Mann am Funk ist überfreundlich, heißt uns herzlich Willkommen auf Bermuda und gleicht noch ein paar Daten ab. Am Davids Lighthouse melden wir uns nochmals und bekommen die letzten Instruktionen zum Einlaufen nach St Geroge. Am nächsten Morgen werden wir schon sehnsüchtig bei Custom zum Einklarieren erwartet. Das wir uns vor dem Einklarieren ab 8:00 Uhr noch ein paar Stunden Schlaf gegönnt hatten, wurde mit wenig Verständnis aufgenommen. Sonst aber sind die Leute hier super nett und hilfsbereit. St. Gerorge ist ein kleiner aber sehr schöner Ort. Zwei Bars mit Restaurant, Supermarkt und viele Souvenirläden. Hier treffen wir auch Friedrich und Claudia der SY EDEN wieder. Bemerkenswert ist, dass alle Dächer weiß gestrichen sind. Da Bermuda keine Trinkwasserquelle hat, wird auf jedem Dach das Regenwasser aufgefangen und in Zisternen gesammelt. Somit ist jedes Haus selbstversorgen in Sachen Wasser. Mit den Edens nehmen wir den Bus und fahren am Samstag nach Hamilton und mit der Fähre weiter zum Dockyard. Vom Dockyard aus wird der Amerca´s Cup ausgetragen,
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wichtiger als die Uhrzeit ist die Windrichtung |
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Die weißen Dächer von George Town |
was wir uns natürlich nicht entgehen lassen und eine Weile zuschauen. Auf dem Rückweg lerne wir Julian und Jules kennen, die in St. George wohnen. Sie sind ganz begeistert von unserer Geschichte und unseren Reiseerzählungen und bestehen darauf, uns mit zurück nach St George zunehmen. So entfällt die Busfahrt und wir landen bei ihnen im Garten zu einem Cocktail. Für den nächsten Tag laden wir sie auf das Schiff ein. Da die Eden etwas größer ist treffen wir uns dort bei Laugenstangen, Coconut-Rum und Cocktails. Ein schöner, lustiger Abend.
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Amerika´s Cup |
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Wir stehen an einer offiziellen Ecke des Bermuda-Dreiecks und sind mitten hindurch gefahren |
Das Bermudadreieck, auch Teufelsdreieck genannt, ist ein Seegebiet im Atlantik. Es liegt nördlich der Karibik etwa zwischen Süd-Florida, Puerto Rico und Bermuda.
Dieses Gebiet bekam infolge mehrerer dort tatsächlich oder vermeintlich stattgefundener Schiffs- und Flugzeugkatastrophen den mysteriösen Ruf, dort spielten sich gehäuft entsprechende Unfälle ab, und dort „verschwänden“ gar Schiffe und Flugzeuge. Einige der Vorfälle, bei denen Schiffe, Flugzeuge oder ihre Besatzungen spurlos verschwunden sein sollen, konnten nicht restlos aufgeklärt werden.
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Durch das Bermuda Dreieck |
Wir wären gerne noch ein paar Tage länger geblieben, aber das Wetter für die Weiterfahrt ist gut. So entscheiden wir uns am Dienstag zu den Azoren aufzubrechen. Das übliche Prozedere: Einkaufen, Ausklarieren geht erst am Tag der Abreise, nochmals Wetter checken, die Molly klar machen für eine länger Überfahrt.
17. Mai, Dienstagmorgen 9:30 Uhr heben wir den Anker und nach einem kurzen und netten Smaltalk mit Bermuda Radio sind wir wieder auf See. 1800 sm über den Großkeis zu den Azoren.
Dienstag: mit Großsegel und Genua geht es flott voran, doch gegen Abend ziehen wieder die bekannten Gewitterwolken auf. Der Regen prasselt auf uns nieder. Mit Böen von 51 kt zieht ein Squal über uns hinweg. Danach beruhigt sich das Ganze und wir segeln mit achterlichem Wind durch die Nacht.
Mittwoch: schwachwindig mit um 10-12 kt. Der Gennaker kann´s richten und zieht uns den ganzen Tag mit 5-7kt durch die See. Wir arbeiten uns langsam Richtung Norden um die kommende Flaute am Donnerstag und Freitag zu umfahren.
Donnerstag: noch weniger Wind, bis gar kein Wind. Um die 5 kt reicht gerade um den Gennaker als Unterstützung für den Motor zu haben.
Es ist vermutlich nicht sehr interessant für jeden Tag die Windstärke und –richtung und die gefahrene Segelstellung zu lesen. Für uns haben wir es im Logbuch dokumentiert.
Bislang hatten wir, bis auf ein paar Ausnahmen, moderates und schönes Segelwetter. Durch die unterschiedlichen Windrichtungen und Windstärken waren inzwischen auch schon fast alle Segelkombinationen gefragt.
Gennaker alleine als Vorsegel
Genua alleine als Vorlegel
Gennaker mit Großsegel
Genua mit Großsegel
Großsegel alleine
und leider auch zeitweise ohne Segel mit Motor
Wir rufen täglich die Wetter-Gribfiles über das Satellitentelefon ab und bekommen so täglich die aktuelle Wetterlage, was auch unseren Kurs bestimmt. So sind wir die ersten Tage ca 25 sm nördlich unserer eigentlichen Route gefahren um einer Flaute zu entkommen. Jetzt fahren wir wieder zurück auf unsere ursprüngliche Route um einem Starkwindfeld auszuweichen. Diese Ausweichmanöver stellen auf Entfernungen von 100 sm einen nur unwesentlichen Umweg von 7 sm dar.
Sonntag 22. Mai ein dickes Tief stellt sich uns in den Weg. Es liegt gerade mal etwas unterhalb unserer Route, so dass wir den Wind aus Ost haben. Bei 20-25 kn ist ein Gegenan mit Segel und/oder Motor aussichtslos. Also weichen wir nach Süden aus und schleichen uns durch das Auge des Tigers um auf der anderen Seite Tiefs den Wind aus SSW zu bekommen. Hier hilft natürlich der tägliche Wetterbericht enorm um die optimale Route zu finden. Doch bedeutet dies mal eben einen Umweg von 100 sm was einer Tagesetappe entspricht und folglich auch einen Tag später am Ziel.
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Wir umfahren eine Tiefdruckzelle |
Heute Morgen habe ich mich dabei erwischt, dass ich meine Finger an der Kaffeetasse gewärmt habe. Der Blick auf das Thermometer ergab: Wasser 19°C und Luft 22°C. Das erste Tageslicht schimmert schon ab 6:30 Uhr am Horizont und die Abenddämmerung leuchtet bis 21 Uhr nach. Das sind auch ohne die GPS Koordinaten deutliche Indizien das wir schon sehr weit im Norden sind. Die Vliesjacke und die gestrickten Socken der Schwiegermutter sind auch nicht mehr wegzudenken. Ich verspüre den Drang den Kurs nach Süden zu ändern.
Donnerstag 26.Mai. Der Wetterbericht zeigt uns eine Verschlechterung des Wetters auf Nord mit 26 kt, was noch nicht schlimm wäre. Doch gleichzeitig fällt das Barometer schon den ganzen Tag um ca. 1 mBar pro Stunde, was für einen deutlich stärkeren Wind spricht. Der lässt auch nicht lange auf sich warten. Zum Mittag haben wir schon 35 kt in den Böen. Dies nimmt zur Nacht hin zu und der Windanzeiger zeigt bis zu 42 kt. Dementsprechend bauen sich auch die Wellen auf. Am Freitag schätze ich so um 3 – 3,5 m Wellenberge die sich auf uns zu bewegen. Zum Glück ist der Mast 16m hoch sonst hätten wir in den Wellentäler flaute. Freitagabend beruhigt sich das Ganze wieder und wir gleiten in eine entspannte Nacht.
Samstag 28.Mai, wir sind mitten im Nordatlantik, noch 600 sm bis zu den Azoren. Immer wieder sehen wir andere Segler auf dem AIS, gelegentlich auch visuell. Man tauscht sich über Funk aus, meist über den geplanten Kurs oder über das Wetter, bzw über die Squalls, die andere auf dem Radar sehen. Doch kurze Zeit später verläuft sich wieder alles im endlosen Atlantik. Man ist quasi immer alleine. Auch die „Großen“ achten uns kleine Segler und ändern ihren Kurs, dass sie nie näher als 2 sm kommen. Heute Morgen bekam ich einen Schreck als ich wieder einmal so beiläufig auf das Thermometer schaute, Luft und Wasser 17°C. Ab sofort gehört zur Routine auch der Ausblick nach Eisbergen.
Jetzt müssen wir noch eine Kategorie der möglichen Beseglung hinzu fügen.
ohne Segel und ohne Motor, auch „vor Top und Takel“ genannt.
Die immer wieder durchziehenden Schlechtwettergebiete gipfelten am Samstag den 28. Mai. Früh morgens nahm der Wind, wie vorhergesagt, stetig zu. Zu erwarten war West um die 40 kt. Doch hier gab es kein Halten. Gegen Mittag liefen wir vor Top und Takel bei bis zu 54 kt Wind die Wellenberge hinunter. Dies war ein sehr ungutes Gefühl. Wellenberge von dieser Höhe hatte ich zuvor noch nicht gesehen. Ich schätze mal grob, so um die 5 m.
Bei dem Wetterfenster das wir zu Anfang unserer Überfahrt gesehen hatten, war wohl die Scheibe etwas trübe und hat uns einige Tage an schlechtem Wetter verborgen. Noch 430 sm zu den Azoren, auch diese werden wir noch schaffen. Anfangs ist die Zahl mit 1798 sm riesig, dann freut man sich wenn sie mit 999 sm nur noch dreistellig ist. Mit 899 ist die Hälfte geschafft und ab ca. 200 sm fängt man an den Ankunftstag und Uhrzeit zu berechnen.
so stehts im Logbuch: Dienstag 31. Mai 2022 16:45 Uhr noch 192 sm
192 sm á 4,5kt = 42,7 Std = 1 Tag 19 Std = Do 12 Uhr
Das ist optimal, da haben wir nach vorne und hinten noch etwas Luft, für den Fall das sich die Geschwindigkeit in den letzten Tagen noch deutlich verändert.
Man muss ja ehrlich sein, wir hatten größten Teil recht passables Wetter. Einige extreme haben sich jedoch in das Gedächtnis gebrannt. So ein paar Bilder ohne viel Worte, die für sich sprechen.
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die portugiesische Galeere, eine hoch gefährliche Qualle |
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die portugiesische Galeere, eine hoch gefährliche Qualle schwimmen zu Mass im Atlntik |
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einer der vielen schönen Sonnenuntergänge |
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die SY EDEN, mit ihr sind wir ein weites Stück gesegelt |
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Mit Gennaker der Sonne entgegen |
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wir sind nicht zu schwer, etwas Dünung ist immer |
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... da sind wir wieder in voller Größe |
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der Gennaker zieht uns davon. |
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... und immer wieder geht die Sonne auf |
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Delfine zeigenuns den Weg nach Horta |
Donnerstag 2. Juni, begleitet von vielen Delfinen machen wir die letzten Meilen nach Horta und endlich haben wir auch Funkkontakt mit der Marina. Auf der Seekarte sind so viele AIS Punkte das man kaum noch die eigentliche Karte erkennt. Was heißt der Hafen ist ziemlich voll. Über Funk bekommen wir die Anweisung, im Südlichen Teil, im Schutz des Breakwaters vor Anker zu gehen. Schade, wir hatten eigentlich auf einen Marinaplatz gehofft.
10:00 Uhr der Anker fällt, wir blasen unser Dinghi auf, was wir für längere Überfahrten immer zusammenlegen und wegpacken und fahren zum Marinabüro. Wir melden uns an und bekommen überraschender Weise doch noch einen Platz zugewiesen. Der ist zur Zeit noch belegt, wird aber im Laufe des Tages frei. Im gleichen Gebäude befindet sich auch Custom und Immigration. Die beiden sind sehr entspannt und erzählen uns nebenbei noch einiges über die Insel.
Die Azoren sind eine Inselgruppe im Nordatlantik, etwa 1500 Kilometer von Europa und 3500 Kilometer von Nordamerika entfernt, knapp südlich des 40. Breitengrades gelegen. Politisch gehören die Inseln als autonome Region zu Portugal und stellen damit den westlichsten Punkt Europas dar (wenn man mal von Grönland absieht). São Miguel, die größte und heute bedeutendste Insel, ist immerhin rund 60 Kilometer lang. Corvo, die kleinste, nur gerade 6 Kilometer und besteht im wesentlichen lediglich aus einem Städtchen und einem einzigen, allerdings riesigen Vulkan.
Da unser Kühlschrank leer ist gehen wir noch ein paar Dinge im Supermarkt kaufen. Bei dem Angebot schlägt unser kulinarisches Herz doch gleich höher. Hier gibt noch was anderes wie Cheddarkäse oder Bolognawurst. So kaufen wir fürs erste lokalen Käse, Camenbert und Schinken. Diese Auswahl hatten wir seit Columbien nicht mehr.
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einer der bislang schönen Tage mit dem Vulkan Pico im Hintergrund |
Zwei Tage später kommen auch Gabriela und Israel der SY TARDIS an. Freunde aus Brasilien, die wir schon in Kolumbien kennen gelernt haben.
Die gelungene größte Etappe der Atlantiküberquerung muss gefeiert werden.
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Gabriela und Israel der SY TARDIS aus Brasilien |
Die nächsten Tage müssen wir erst einmal Wunden lecken nach einigen heftigen und materialbeanspruchenden Tagen auf See.
Die Reff-Leine ist nahezu durchgescheuert
Windfried will auch neue Steuerleinen, die soll er auch haben, nach guter und getaner Arbeit hat er sich diese verdient.
Eines der eingeklebten Fenster ist schon seit Kolumbien etwas undicht. Viel überkommendes Wasser hat uns wieder daran erinnert. So dichten wir es hier ab.
Alle Schrauben und Schäkel kontrollieren. Man kann kaum glauben wie viele Schraubverbindungen sich gelöst haben.
Auch haben wir etwas Wasser im Vorschiff, nicht viel, da wir inzwischen alle Ritzen und Löcher abgedichtet haben, doch ich möchte es gleich wieder trocken legen.
Dank Sebastians Ersatzteillieferung können wir unseren Warmwasserboiler hier in der Marina wieder nutzen.
Das Wetter ist bis auf wenige Stunden am Tag sehr Trübe. An manchen Tagen hängen die Wolken so tief, dass die Sonne keine Chance hat. Wir nutzen die ersten Tage für Reparaturarbeiten, Erkundungen und um uns an der berühmten Pier mit einem Bild zu verewigen. Gemäß der Wettervorhersage soll es ab Sonntag etwas freundlicher werden.
Auf Horta gibt es ein offenes WLan, auch die Marina hat ein offenes WLan und zusätzlich bekamen wir beim Anmelden in der Marina Voucher für ein WLan-Netzwerk. Hat sich alles sehr gut angehört, aber nur bedingt funktioniert. An unserem Liegeplatz war keines der Netzwerke zuverlässig. Wir haben dann doch eine SIM-Karte für Portugal, bzw. die Azoren gekauft. Für 30 Tage unbegrenzter Zugang 35,00 €, das ist ein fairer Preis.
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Trotz trübem Wetter eine kleine Wanderung, Blick auf Horta |
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Die Marina Horta |
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Das berühmte "Peters Cafe" in Horta |
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Jeder malt ein Stück |
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auch wir verewigen uns mit einem Bild |
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es nimmt Formen an |
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und das ist unser Bild |
Die Schönwetterphase verschiebt sich auf Montag. Mit den SY EDEN (Friedrich und Claudia) mieten wir uns ein Auto und machen die Insel unsicher. Direkt an der Hafenmole gibt eine Autovermietung von Hertz, so dass wir das Auto quasi vor der Haustüre abholen können. Zudem ruft uns der Vermieter am Sonntagnachmittag an und fragt ob wir das Auto schon jetzt abholen können. Na klar, da können wir ja noch eine kleine Spritztour machen. Wir fahren etwas entlang der Küste nach Süden und finden ein paar imposante Felsen bei Lajinha.
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Lajinha |
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Weiter bis zum Castello Branco, wo man einen schönen Sonnenuntergang sehen könnte.
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Doch stattdessen machen wir noch einen Abstecher in die Wolken, die den Vulkan Monte Carneiro umgeben. Nur kurze Augenblicke wird uns der Blick ins Kraterinnere frei gegeben. Ein ordentlicher, kalter Wind pfeift uns um die Ohren, so dass wir bald den Rückzug antreten. Zudem neigt sich der Tag auch dem Ende und wir haben das Auto ja morgen noch den ganzen Tag.
Montag 13. Juni, 8:30 Uhr treffen wir uns mit EDEN am Auto. Wie man merkt ist der Nachname völlig uninteressant, es spielt sich alles über den Schiffsnamen ab. Ob im Hafen, den Behörden oder auch untereinander, keiner kennt den Nachnamen des anderen aber der Schiffsname ist unvergesslich.
Die Wolken hängen am Morgen noch sehr tief, so dass noch nicht alle Aussichtspunkte wirklich eine Aussicht bieten. So erreichen wir entlang der Nordküste gegen 10:00 Uhr das national Monument Vulcano Capelinhos, mit einer Ausstellung, einem Videovortrag und dem Zugang zum Leuchtturm. Gegen Mittag verschwinden die Wolken und die Sonne lacht vom blauen Himmel.
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dunkle und schwarze Lava so weit man sieht |
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der Leuchtturm, unter dem das Besucherzentrum ist und von seiner |
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Überreste der beim Ausbruch verschütteten Häuser |
Ein Brotzeit mit Sonne am Fuße des Vulkans, direkt am Wasser hat schon was. Über weitere Aussichtspunkte, die jetzt aber einen wirklichen Ausblick bieten, fahren wir entlang der Südküste nach Feteira. Dort gibt es natürliche Pools mit Meereswasser, das sich mit den Wellen oder den Gezeiten erneuert. Durch die schwarzen Lavasteine ist das Wasser geringfügig wärmer als das Meereswasser. Wir lassen es uns nicht nehmen und steigen in das nur 18°C kalte Wasser. Nachdem der Körper aufgehört hat zu zittern, schwimmen wir noch 2-3 Bahnen um uns dann an den dunklen Felsbrocken in der Sonne wieder aufzutauen.
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Meereswasserbecken |
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Meereswasserbecken |
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Das Wasser ist ungewohnt mit 18°C kalt |
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... wenn das taubheitsgefühl einsetzt, spürt man die Kälte nicht mehr |
Auf dem Rückweg stoppen wir noch an einer Käserei. Eigentlich wollte er gerade abschließen, da kommen doch noch so ein paar Touris angefahren. Mit seinen Brocken Englisch und wir kein portugiesisch kommen wir doch ganz gut klar. Wir bekommen eine Verkostung seiner Käsesorten, die durchweg sehr lecker sind und nehmen auch reichlich an Käse mit. Zu guter Schluss wollten wir noch in einem Restaurant auf dem Lande zu Abend essen. Dies gestaltete sich jedoch schwierig. Viele Restaurants haben COVID nicht überlebt, andere machen erst spät auf, so dass wir dann doch wieder in Horta landen. Hier bekommen wir einen Tisch in einer kleinen Taverne gegenüber Genuino, im Taberna de Pim. Klein, familiär und das Essen sehr gut. So hat unser Tag doch noch einen würdigen Abschluss gefunden.
Den nächsten Morgen, der Himmel ist schon in der Früh strahlend Blau, fahren wir mit der Fähre zur Nachbarinsel Pico. Das hatten wir uns am Abend zuvor schon so ausgedacht. Nach dieser langen Schlechtwetterphase wollen wir die schönen Tage nutzen. Wir nehmen die 9:00 Uhr Fähre nach Madalena am Westende von Pico. Von dort wollen wir in die Weinberge. Wobei der Wein nicht am Hang eines Berges angebaut wird, sondern auf der Ebene, womit es eigentlich keine Weinberge sind. Aber Weinebene hört sich blöd an.
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Wir konnten auch gleich die Rückfahrt mit buchen, doch muss man angeben welche Fähre man nehmen will. Wir haben die 15:00 Uhr Fähre für die Rückfahrt genommen. Umbuchen ist kein Problem, doch muss man dazu an den Schalter. Von Madalena laufen wir im Uferbereich bis zu einem großen Weingut, wo dann auch der eigentliche Wanderung beginnt. Lavasteinen hat man zu kleine Parzellen aufgestapelt, die die Wärme für den Wein speichern. Der Weg schlängelt sich durch diese Parzellen, vorbei an einer Windmühle, die früher zum Keltern genutzt wurde.
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die windbetriebene Kelterei |
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Wanderwege im Weinberg |
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der Vulcan Pico im Hintergrund, der Gipfel ohne Wolken |
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Naturschwimmbecken |
Mit vielen Fotostopps, da auch der Vulkan Pico heute mal ganz frei von Wolken ist, sind wir so um 13:00 Uhr zu einer Brotzeit in Criacäo Veiha, einem Naturpool angekommen. Der Kiosk war leider geschlossen, so waren wir froh aus dem Mitgebrachten zu zehren. Um 14 Uhr haben wir dann den direkten Weg nach Madalena genommen. Es blieb noch etwas Zeit durch den Ort zu bummeln und für ein Getränk bevor die Fähre ging. Die Rückfahrtickets hatten wir ja schon.
Danach hatten wir uns einen Tag Pause gegönnt.
Ein weiterer schöner Tag, ideal zum Wäsche waschen. Und ein Tag des Abschieds. Die SY EDEN sind weiter Richtung Kanaren gefahren. Dort werden wir uns wohl nicht wieder treffen. Aber wer weiß wo sich unsere Kielwasser wieder einmal Kreuzen. Jedenfalls schade, dass sich unsere Wege hier erst einmal trennen.
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Waschtag |
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Abschied nehmen von Friedrich und Claudia (SY EDEN) |
Wer kommt am Nachmittag angefahren? Die SY MONTE, direkt von den Bahamas. Wegen der widrigen Winde mussten sie Bermuda auslassen. Das war natürlich eine tolle Überraschung. Man trifft sich doch immer wieder, einfach schön.
Die bunt bemalte Mauer um den Hafen, wo sich die Langfahrer verewigt haben.
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die Hafenmauer voller Bilder |
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das weltweit bekannte "Peters" Cafe |
Hier in Horta und wohl auch auf den anderen Inseln werden Whalwatching-Touren angeboten. So etwas werden wir wohl nie wieder machen können. So haben wir für Donnerstag erkundigt und eine Tour um 8:30 Uhr gebucht. Ein sehr faires Angebot. Die Veranstalter haben mehrere Spotter (Ausgucke) auf Fajal und Pico postiert, die melden wenn sie Delfine oder Wale sehen. Da wir unterwegs Delfine schon so oft gesehen hatten, wäre nur Delfine für uns keine Option. Der Deal ist man kann selbst entscheiden ob man mitfährt oder nicht. Bezahlt wird nach der Fahrt. So war es dann auch am Donnerstag. Wir waren um 8:30 Uhr vor Ort und die Spotter hatten nur Delfine gemeldet. Wir bekamen von einer Meeresbiologin eine ausführlichen Vortrag über Delfine und Wale, warteten dann noch bis 10:00 Uhr, noch immer keine Wale. So haben wir unserer Tour auf den Freitag verschoben. Morgens standen wir wieder vor der Tür. Kurz darauf wurden mehrere Wale gemeldet. Dann ging alles sehr zügig, Jacke an, Schwimmweste drüber, einsteigen und schon waren wir unterwegs. Während der Fahrt wurde die Crew über Funk dirigiert. Erst vorbei an einem riesigen Schwarm Delfine, so ca. 50, sind wir weit hinaus gefahren. Dann plötzlich waren sie zu sehen. Mehrere Pottwale, Mütter mit ihren Kindern, glitten durch das Wasser und bliesen immer wieder eine Fontäne in die Luft. Zu Höhepunkt ist immer wieder mal einer auf Tauchstation gegangen, wobei sie dann ihre Flosse in die Luft strecken, bevor sie unter Wasser verschwinden. Da immer wieder Wale zu sehen waren blieben wir deutlich länger als angegeben und haben ein unvergessliches Erlebnis gehabt.
Empfehlung: Veranstalter DIVEAZORES, +351 96 788 2214, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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ankleiden zum Whalewaching |
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hier kommt unser Boot |
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Delfine üder Wasser |
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Delfine unter Wasser |
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Delfine unter Wasser |
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Wal, da bläst er |
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in gebührendem Abstand folgen wir dem Wal |
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eine Mutter mit Kalb |
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der absolute Höhepunkt, da tauchr er ab und zeigt seine Schwanzflosse |
Sonntag 19.Juni
Mit Andrea und Gerhard (SY MONTE) machen wir eine Wanderung entlang einem alten Wasserkanals (Trilho da Levada) PR3FAI, der früher einmal zur Energiegewinnung genutzt wurde. Der Weg startet in der Nähe von Cedros NW der Insel und endet im SW der Insel bei Capelo. Da es kein Rundweg ist, fahren wir mit dem Taxi zum Startpunkt und lassen uns am Ziel wieder abholen. Insgesamt kommt uns die Fahrt mit dem Taxi noch billiger als ein Mietwagen, den wir allerdings für den ganzen Tag gehabt hätten. Der Weg ist 7,6 km und endet an einem Staubecken für das Kraftwerk(chen). Anfangs ist der Kanal ohne Wasser und mit Erde und Zweigen verschmutzt, doch so auf halben Weg sprudelte so viel Wasser aus einer Quelle, das den Kanal wohl freigespült und zum Leben erweckt hat. Einen Abstecher in den Krater des Cabeco dos Trinta ist absolut empfehlenswert. Durch einen kleinen Tunnel gelangt man in den Krater, der zwar auch schon bewachsen ist, aber mit seinen vielen Büschen und Blumen ein schönes Plätzchen für eine Pause ist. Über einen Pfad kommt man an den Rand des Kraters und zurück zum Endpunkt der Wanderung. Hier wollten wir unser Taxi rufen, doch ohne Netz …. So laufen wir noch ein Stück entlang der Straße bis sich unser Handy bereit erklärt das Taxi zu rufen.
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Wanderweg am Wasserkanal |
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Trilho da Levada |
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Kanal eingewachsen mit Blumen |
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entlang dem Wasserkanal |
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Kanalstück begehbar |
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im Krater des Vulkans Cabeco dos Trinta |
Eigentlich wollten wir am Montag zur Insel Terceira fahren. Doch die Windstärke und vor allem die Windrichtung lassen das noch nicht zu. So haben das erst einmal auf Mittwoch verschoben. Der Wind lässt zwar nach aber die Richtung passt noch nicht ganz. Also ist Donnerstag der neue Tag. Das ist des Seglers los und braucht Geduld um auf das richtige Wetter zu warten. (Plans are written in Sand at low tide).
Donnerstag 23. Juni. Wir bezahlen unseren Marinaplatz und klarieren aus. Nach 3 Wochen in der Marina machen wir die Molly wieder sgelklar und Mittags geht es los. Wir sind uns noch nicht sicher ob wir nördlich von Pico (zwischen Sao Jorge und Pico) oder die Route südlich von Pico nehmen. Diese Entscheidung fällt kurz nach der Hafenausfahrt. Der Wind bläst mit 25 – 30 kt aus NE womit wir lieber im Schutze Pico fahren wollen, wir nehmen die südliche Route. Mit leichter Briese, ohne Welle und Sonnenschein fahren wir nicht schnell aber sehr entspannt die 30 sm unter unterhalb Pico.
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südlich von Pico, den Vulkan im Rückspiegel |
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entlang der Südküste Picos |
Bis zum Abend dreht der Wind wie vorhergesagt auf NW und wir fahren entspannt mit sternenklarem Himmel durch die Nacht nach Terceira. Morgens um 7:00 Uhr laufen wir in die Bucht von Angra ein, finden ein schönes Plätzchen für unseren Anker und der Molly, die daran hänkt. Die Bucht ist bis kurz vor dem Strand sehr Tief.
Position 38°39,049N 027°13,127W auf 8 m Wassertiefe und Sandboden
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Ankerplatz bei Angra, Terceira |
Nach dem Frühstück blasen wir unser Dinghi auf und fahren an Land uns anzumelden. Das geht hier ganz einfach. Seit Horta sind wir im Computersystem. Der Hafenmeister ruft unsere Daten auf, möchte wissen wie lange wir vorhaben zu bleiben, sendet eine E-Mail an Custom, das war´s. Keine Formulare ausfüllen.
In der Touristeninformation bekommen wir das Programm für die Feier zu Ehren des heiligen Johannes. Das ist ein großes Fest, das eine Woche lang gefeiert wird. Am Mittag werden Stiere durch die Straßen getrieben. Dieses Spektakel wollen wir uns nicht entgehen lassen. Die Straßen sind geschmückt, überall sind Stände für Essen und Trinken, Musik im der ganzen Stadt. Wir erreichen die Straße wo die Stiere laufen sollen. Fenster und Türen sind mit Holzpalisaden geschützt. Wir finden einen sicheren Platz auf der Ladefläche eines Tiefladers und dann laufen sie auch schon, frei durch die Straße. Einige junge Burschen mimen mutig eine Torero, nehmen dann aber doch reiß aus. 6 Stiere laufen durch die Straße, hauen ihre Hörner in die ein oder andere Palisade, doch es gibt kein Entkommen.
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das ist er, wegen dem wir feiern müssen, der heilige Johannes |
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geschmückte Straßen |
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die jungen Matadore ergreifen die Flucht |
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Stiere laufen frei durch die Stadt, manch einer auch schneller |
Am Abend ist noch eine Parade und mehrere Bands spielen in der Stadt verteilt. Doch dafür brauchen wir erst noch eine Mütze voll Schlaf. Wir genießen das Fest mit der Parade, der Musik und dem lokalen Essen. Man ist es gar nicht mehr gewohnt mit so vielen Leuten zusammen zu feiern. Die Stimmung ist gut, die Leute sehr freundlich, wir genießen das Fest.
Am Samstagmorgen kommt auch die SY TARDIS mit Gabriela und Israel an. Für den Abend verabreden wir uns in die Stadt. An allen Ecken der Stadt sind irgendwelche Veranstaltungen.
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Musik auf schön geschmückten Themenwagen |
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Parade |
Sonntag um Mitternacht wird das Fest mit einem großen Feuerwerk beebdet.
Den nächsten Tag probieren wir die Öffentlichen Verkehrsmittel und fahren mit dem Bus nach Biscitos, im NW der Insel. Der Weinanbau war nicht so gepflegt wie auf Pico, doch die öffentliche Badeanlage war wieder sehr schön. Eingebettet in schwarzen Lavafelsen und Leitern zum hinein gehen. Uns erschien das Wasser jedoch kälter als auf Fajal, womit wir nur einmal ganz kurz rein gegangen sind.
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Wir warten aufden Bus. Das Netz ist nicht riesig, aber die Busse kommen recht pünktlich |
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Naturschwimmbecken, aber das Wasser ist trotzdem recht kalt |
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Die Einheimischen genießen den Tag im Wasser, für ist 18° C doch eher eine Überwindung |
Nachdem wir seit unserer Ankunft jeden Tag etwas unternommen haben nehmen wir uns einen Tag frei.
Naja, fast frei. An Bord gibt es immer etwas zu tun. So näht Alexandra ein paar Nähte nach und ich widme mich der Ankerwinch. Salz alleine verkrustet und mach alles schwergängig, aber in der Kombination mit Fett wirkt es wie Kleber. Nichts bewegt sich mehr.
29.Juni, wir haben uns zusammen mit der SY TARDIS (Gabriela und Israel) einen Mietwagen genommen. Primär haben wir zwei Ziele anvisiert,
einen Vulkan bei dem der Krater nicht kollabiert ist, das heißt man kann durch den Krater in das Innere des Vulkans. Algar do Carvao, ziemlich im inneren der Insel. Zuerst aber machen wir eine kleine Wanderung in der Umgebung des Vulkans, da der Zugang zum Vulkan erst um 14:00 Uhr öffnet. Durch Löcher und Spalten steigen warme Schwefeldämpfe empor. Auf dem Weg sehen wir auch ein geothermisches Kraftwerk. Das heißt, es ist noch Leben in dem Vulkan in den wir gleich hinein gehen. Weiter unten ist der Vulkan dann doch kollabiert und es hat sich ein kleiner See gebildet. Die Wände sind voller verschiedener Mineralien und schimmern in all möglichen Farben. Es ein atemberaubender Anblick, durch das Loch, aus dem er mal Lava gespuckt hat, zum Kraterrand zu schauen. Sonst schaut man immer vom Kraterrand nach unten, meist sogar auf eine inzwischen bewachsene Fläche. Ein einmaliges Erlebnis, dass auf jeden Fall lohnenswert ist.
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Ausflug mit Gabriela und Israel (SY Tardis) |
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Schwefeldämpfe steigen aus dem Boden empor |
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gut angelegte und markierte Wanderweg |
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bunte Farbklekse durchziehen das Grün der Insel |
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Im Krater des Vulkans, steigen wir hinab in sein Inneres |
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Weiter in das Innere des Vulkans |
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bunte Mineralien zieren die Wände |
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bizarre Farben und Strukturen |
Als wenn der Abstieg in das Innere eines Vulkans nicht schon etwas Besonderes wäre, steigen wir hinab in ein Höhlensystem, das durch ein Lavastrom und seinen Gasen entstanden ist. Gruta do Natal (die Weihnachtshöhle). In vielen verzweigten Gängen folgen wir den erkalteten Lavaströmen. Meist stehend in großen Gängen aber auch kriechend folgen wir dem erkalteten Lavastrom. Zum Glück gab es am Eingang einen Helm für jeden, denn immer wieder hört man dieses Geräusch, wenn der Helm an das Gestein schlägt. Ohne Helme würden man dieses Geräusch nicht hören, aber mit Sicherheit andere Geräusche/Schreie.
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stehend auf einem erkaltetem Lavastrom |
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verzweigt in vielen Gängen |
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wir laufen durch die durch Gase entstandene Gände |
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Unterwg mit userem Mietwagen |
Überwältigt verlassen wir die Höhle und erklimmen noch einen nahegelegenen Vulkan (Pico Gaspar). Dieser ist fußläufig vom Parkplatz der Gruta do Natal erreichbar. Auch hier gelangen wir durch einen Tunnel in das Innere des Kraters, der jedoch wie die meisten zuvor, bewachsen ist.
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im Krater des Pico Gaspar |
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die berühmten Hortensien gesäumten Straßen und Wege der Azoren |
Am Rückweg fahren wir am Leuchtturm Farol de Serreta vorbei, von wo man einen schönen Ausblick hat. Wir sehen die Nachbarinseln Sao Jorge und Graciosa.
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Aussichtspunkt nahe dem Leuchtturn Farol de Serreta |
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Hortensien wo immer man auch hinsieht |
Bei einem landestypischen Essen im Ti Choa beschließen wir den Abend. Von aussen ein eher unscheinbares Restaurant, doch von innen sehr stielvoll und gediegen eingerichtet. Wir haben Glück und bekommen den letzten Tisch. Mit der Speisekarte auf einer Schiefertafel, werden uns die Gerichte erklärt. Das Gabriela und Israelportugiesisch sprechen vereinfacht die Auswahl. In Form von Tapas bekommen wir Käse als Vorspeise. Als Hauptgericht gebratene Blutwurst, Schweinefleisch mit etwas Leber, geschmorte Rippchen und die Spezialität der Insel Terceira Alcatra, in einem Tontopf langsam geschmortes Rindfleisch. Alles in allem sehr lecker.
01.Juli
Wir fahren die 14 sm nach Praia da Vitoria. Auf dem Weg dorthin, querab zum Ponta das Contendas, am SE Kap von Terveira, der Wind ist gerade eingeschlafen, wir treiben im Wasser, hören wir keine 5 m neben uns das Blasen eines Wales, der auf uns zuschwimmt. Wir sehen ihn nur kurz, dann taucht er zum Glück ab. Doch umkreist er unser Schiff 3 mal und kommt dabei immer wieder zum Luftholen an die Wasseroberfläche. Der Rückenflosse zu urteilen, war es auf jeden Fall kein Pottwal. Wir vermuten ein junger Finwal.
Kurz nach Mittag erreichen wir Vitoria. Wir drehen eine Runde durch das Ankerfeld rechts neben der Marina. Die Plätze vor dem Strand, bei einer Tiefe um 5 m, sind bereits alle besetzt. In zweiter Reihe haben wir bereits um 9 m und in dritter Reihe um 13 m Wassertiefe. Was uns zu tief ist. So versuchen wir unser Glück am Strand links neben der Marina. Auf einer tiefe vom 4,5 m fällt der Anker auf Sandboden. Sieht erst einmal gut aus. Trotz Wind aus N bis NE sorgt ein leichter Schwell von der Hafeneinfahrt für etwas Unruhe im Schiff. Nicht viel, ab und zu gerät die Molly dann doch ins schaukeln. Wir bleiben, denn die Wassertiefe, die Nähe zum Strand und die Nähe zur Marina wiegen das leichte Schaukeln auf. Obwohl wir Horta, dem ersten Hafen in Europa, schon einklariert haben, muss man hier in jedem weiteren Hafen/Marina wieder einklarieren und ausklarieren. Kein großer Akt, da wir keine Formulare ausfüllen müssen und das Prozedere durch das Personal der Marina erfolgt.
Praia da Vitoria bietet außer seinen schönen Stränden nicht besonderes mehr. Wir haben die Sehenswürdigkeiten ja schon von Angra aus besichtigt.
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Hafen und Marina Praia da Vitoria, wenn die Wolken nicht wären, .... |
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Marina Praia da Vitoria |
Das Wetter ist noch immer nicht so, dass man ausgedehnte Strandtage verbringen könnte.
So entscheiden wir uns am Sonntag nach Sao Miguel weiter zu fahren. Der Wetterbericht verspricht und hält natürlich nicht sein Versprechen auf einen N bis NE-Wind. So fahren wir hart am Wind mit ENE bis zeitweise E durch die Nacht nach Ponta Delgarda. Windfried macht seine Sache wieder einmal gut und so erreichen wir nach 20 Stunden morgens um 8 Uhr die Marina Ponta Delgarda.
Das Anfunken in den morgendlichen Stunden bleibt erst einmal unbeantwortet. So gehen wir an eine freie Pier längseits und frühstücken. Um kurz nach 9 Uhr wird unser Rufen erhört. Wir sollen uns am Steg „F“ einen freien Platz suchen und festmachen. Wir gehen zu Fuß auf Suche und finden einen, den letzten Platz an diesem Steg. Der Finger ist recht kurz, so dass wir vom Bug eine Springleine legen müssen. Dem zufolge ist das vertäuen der Molly nicht ganz so einfach. Wind und Schwell schiebt die Molly in der Box immer wieder in die Leinen, eine recht unruhige Angelegenheit. Im Anschluss melden wir uns im Hafenbüro an und müssen die Liegezeit im Voraus bezahlen, was völlig unüblich ist. Da wir noch keinen genauen Zeitplan haben buchen wir nur eine Woche und können dann entsprechend verlängern.
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Marina Ponta Delgarda |
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Die Molly am Liegeplatz |
Zunächst besuchen wir zwei Ananasplantagen. Fußläufig erreichbar ist die Santo Antonio Plantage. Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Augusto Arruda Plantage vorbei. Wir halten aber an unserem Plan fest, da die Santo Antonio Plantage im Reiseführer empfohlen wurde. Ein Kurzfilm gibt einen Einblick über das aufwändige Verfahren bis man eine Ananas ernten kann. Wir besichtigen mehrere Gewächshäuser in denen das subtropische Klima jedoch künstlich erzeugt wird, mit den verschiedenen Stadien des Wachstums. Eine Ananas von den Azoren braucht 18 Monate bis wir sie mit vollem Genuss verspeisen. Die Führung ist etwas dürftig, deshalb machen wir auf dem Rückweg noch bei der Augusto Arruda Plantage Stopp. Hier gibt es einen Rundweg, auf dem man wiederum die verschiedenen Stadien des Wachstums sehen kann. Leider gibt es hier keine Erklärung, doch aus dem Film der vorherigen Plantage und dem Rundweg dieser Plantage ergibt sich ein abgerundetes Bild. Zudem gibt es hier eine kleine Probe der Ananasmarmelade und einem Ananaslikör. Wir probieren auch eine viertel Ananas und finden dass die kolumbianischen noch geschmacksintensiver waren.
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Gewächshäuser der Ananasplantage |
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Ananas schon fast erntereif |
Danach wollten wir eigentlich in eine Lavagrotte "Gruta do Carvao", da es hier eine geführte Tour mit Erklärung gibt.
Doch leider waren für den Tag keine Plätze mehr frei. Etwas enttäuscht sind wir mit hängenden Ohren zum Schiff getrottet.
Für den nächsten Tag, der Wetterbericht hat schönes Wetterversprochen, wollen wir zu den heißen Quellen im Monumento Natural Caldeira Velha. Hierzu nehmen wir den Bus nach Ribeira Grande und wollen von hier mit dem Taxi zu den Quellen. Da nur eine beschränkte Anzahl Personen eingelassen werden, checken wir am Abend zuvor die Webseite. Für 13:30 Uhr waren noch 93 Karten verfügbar. Da die Ankunftszeit mit Bus, Taxi und Laufen nur schwer abschätzen können, machen wir keine Reservierung. Direkt am Busbahnhof in Ribeira Grand ist eine TouriInfo, wo wir uns die letzten Infos holen und ein Taxi bestellen lassen wollten. Die Ernüchterung kam sofort. Ohne Tickets kein Zugang und die Tickets kann man nur am Tag zuvor online buchen. Und wieder hängen die Ohre tief. Was machen wir jetzt??? Die TouriInfo versteht unsere Enttäuschung und ist sehr bemüht und hilfreich bei einem Alternativplan. Besichtigung einer Teeplantage und einer Likörfabrik. Doch zu allererst buchen wir zwei Tickets für die heißen Quellen für morgen. Mit dem Bus fahren wir weiter nach Maia zur Teeplantage Cha Gorreana. Eine Führung in der Produktion und ein Spaziergang durch die Plantage entschädigt etwas. Mit einem Taxi fahren wir dann zur Likörfabrik. Die Spezialität ist der Passionsfruchtlikör, der uns aber deutlich zu süß ist. Der Passionsfrucht-Brandy ist sehr viel besser. Bei der Probe ihrer verschiedenen Produkte sind sie nicht kleinlich und so probieren wir uns durch das Sortiment. Natürlich nehmen wir auch die ein oder andere Flasche mit.
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Produktion von grünem und schwarzem Tee |
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Teepalntage |
Von Ribeira Grande nehmen wir wieder den Bus nach Hause.
Die Busverbindungen auf der Insel San Miguel sind sehr gut und günstig.
Ponta Delgarda nach Ribeira Grande, ca 1 Stund fahrt, 2,67€ / Person
Taxi von Maia (Teeplantage) nach Ribeira Grande ca. 20 min Fahrt, 10 €
Tags darauf, die Tickets für den Warmbadetag im Monumento Natural Caldeira Velha haben wir ja schon gebucht, fahren wir wiederum mit dem Bus nach Ribeira Grande. Von hier mit dem Taxi zum MN. Das Wasser sprudelt mit 60-100°C aus dem Boden, etwas abgekühlt wird es in nahezu natürliche Becken weitergeleitet. Das erste Becken hat so 40°C und alle weitern kühlen dann immer mehr ab. Das Highlight jedoch ist ein Wasserfall ein einen kleinen natürlichen Pool. Das Wasser ist nicht ganz so warm, deshalb sind dort auch nur wenige Leute. Nach 1,5 Std ist die Badezeit vorbei, was aber völlig ausreichend ist. Zufrieden machen wir uns auf den Rückweg nach Ribeira Grande, den wir aber zu Fuß bewältigen.
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die brodelnde Quelle für die Thermalbecken |
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zwischen 60° und 100° C kommt das Wasser aus dem Boden |
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Der Wasserfall ist nicht ganz so warm ... |
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... aber die Kulisse ist schöner |
Am Straßenrand finden wir immer wieder Öffnungen aus denen heißer Dampf empor steigt. Die Insel ist ein vulkanisches Pulverfass.
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neben der Straße, heiße Dämpfe seigen aus dem Boden |
Auf dem Fest in Ponta Delgarda zu Ehren des „Heiligen Geistes“ wird abends in der ganzen Stadt Musik gespielt. Auf einer großen Bühne wird ein klassisches Konzert mit ein 40 köpfigen Chor aufgeführt. Das war absolute Spitzenklasse. An einem anderen Abend kam eine Opernkomödie zur Aufführung. Drei Opersänger waren die Darsteller der Komödie. Die Komödie war lustig und die Darbietung genauso Spitzenklasse.
Sonntag 10 Juli, die Zeit läuft wieder viel zu schnell. Ja wir unternehmen auch viel, da die Insel auch einiges zu bieten hat. Wir fahren, wiederum mit dem Bus, nach Sete Cidades im Westen der Insel. In einem großen Vulkankrater sind zwei Kraterseen und noch verschiedene kleinere Krater. Mehrere Wanderwege führen zu wunderschönen Aussichtspunkten. Besonders beeindruckend sind die mit Hortensien gesäumten Wege und Straßen.
Eigentlich wäre am Abend wieder eines der Konzerte gewesen. Wir sind auch kurz dort gewesen, doch hat uns die Erschöpfung und Müdigkeit eines besseren belehrt und uns ins Bett geschickt.
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Lagoa Azul und Lagoa Verde |
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Hortensienhecken,die natürlichen Zäune der Felder und Weiden |
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Hortensien in voller Blüte |
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Suchbild |
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Opernkomödie, 3 Solisten, Pianist und Chor führen ein Stück auf absolute Spitzenklasse |
Danach brauchen wir erst einmal eine Pause, einiges ist auch liegen geblieben, wie auch der Bericht und Bilder für unsere Homepage. Wäsche wäscht sich auch nicht von alleine und die Molly beschwert sich, weil sie schmuddelig ist. Und gerade unsere Molly wollen wir auf gar keine Fall verärgern.
Das Krankenhaus von Ponta Delgarda wollten wir mal von innen besichtigen. Aleschandra (auf portogiesisch) hatte einen Fleck im Auge bemerkt. Etwas beunruhigt sollte hier ein Arzt drauf schauen. Dieser gibt nach ausgiebiger Untersuchung zum Glück Entwarnung. Dennoch sollte sie das in Deutschland nochmals beobachten lassen. Beruhigt machen wir uns wieder auf den Heimweg.
In Ponta Delgarda muss man die Liegetage im Voraus bezahlen. Das abzuschätzen ist sehr schwierig. Am 13. Juli läuft unsere Marinazeit aus, doch der Wind ist ungünstig und zudem sind Gabriela und Israel (SY TRADIS) angekommen. Die Beiden wollen wir unbedingt noch begrüßen und so verlängern wir nur um einen Tag. Für den nächsten Tag ist der Wind besser vorher gesagt und wir legen nach dem Frühstück ab Richtung Vila Franca dos Campo. Es sind nur 11 sm, dort können wir vor dem Strand ankern. Kurz nach Mittag erreichen wir unsere Ankerbucht und haben frei Wahl des Ankerplatzes. Wir sind alleine. Der Anker fällt auf 6 m Wassertiefe und hält. Da uns der Ankergrund nicht klar ist und sehr viele vulkanische Felsen ringsum sind, überwinde ich mich mit Schnorchelbrille in das kalte Wasser. 21° ist nicht wirklich sooo kalt, aber wir Warmduscher haben uns noch nicht so richtig akklimatisiert. Na gut der Boden ist Sand, der Anker hat sich eingegraben, wir könne beruhigt an Land.
Ankerposition 37°42,94N 025°25,53W
Der erste Erkundungsrundgang, Touristen-Info, Supermarkt und Restaurant.
Samstag 16. Juli, wir fahren mit dem Bus nach Furnas. Fahrpreis 2,64€ pro Nase.
In Furnas angekommen laufen wir zum Lagoa das Furnas. Diese ganze Gegend ist vulkanisch noch sehr aktiv. Am Ufer des Sees tritt an vielen Stellen heißer Dampf aus dem Erdinneren und das Wasser im See ist angenehm warm.
Gleich nebenan wird mit Erdwärme gekocht. In großen Löchern werden große Töpfe versenkt und mit einem Holzdeckel verschlossen. Leckeres Fleisch gart jetzt bei ca. 60 – 70° für 6 Stunden vor sich hin. Eine Spezialität der Region. Unweit dieser ökologischen Kochstelle brodelt siedend heißes Wasser aus dem Boden. Für den Abwasch vermutlich nicht geeignet.
Wir gehen weiter in den Grena Park. Am Eingang ist entgegen der Webseite doch ein Eintritt fällig. Doch im Nachhinein ist der Park sein Eintrittsgeld wert. Die Wege sind gut präpariert, immer wieder eine Bank zum Ausruhen, auch die Markierung und Beschilderung ist sehr gut. Wir laufen durch einen größten Teil naturbelassenen Wald, entlang einem Fluss, der sich mit drei Wasserfällen zu Tal schlängelt. Der oberste Wasserfall ist mit 80 m der höchste der Insel, weiter unter ergießt sich ein kleinerer aber doch beachtlicher Fall in einen Pool. Leider entstammt das Wasser nicht einer heißen Quelle, doch ein erfrischendes Bad lassen wir uns nicht nehmen.
Noch ein Kaltgetränk am Rande des Sees, dann machen wir uns auch schon wieder auf zur Bushaltestelle. Den einzigen und letzten Bus um 17:00 Uhr wollen wir nicht verpassen.
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Bushaltestelle in Vila Franca |
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In diese Erdlöcher werden zwei Töpfe übereinander gestellt |
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Der erste Topf verschwindet im Restaurant |
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der Zweite folgt sogleich |
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brodelndes Wasser, heißer Dampf steigt aus dem Boden auf |
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Wasserfall, unten kommt nicht mehr soviel an |
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der gleiche Fluß, etwas tiefer |
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leider nur kaltes Wasser, wo es hier so viel warmes Wasser gibt |
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Wege und Brücken im Park |
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Wege im Park |
Für den nächsten Tag ist Stand angesagt. Der Azorensommer ist angekommen. Die Lufttemperaturen steigen auf 25-28°C und das Wasser ist mit 21°C etwas weniger kalt. Von warm kann ich noch nicht reden. Wir sind halt doch Warmduscher geworden.
An einem schönen Tag, zum Frühstück scheint schon die Sonne, fahren wir zur Ilhéu da Vila Franca. Ein kleiner Vulkankrater, bei dem der Krater eine Öffnung zum Meer hat, innen nur ca. 1 – 1,5 m tief ist und somit warmes Wasser zu erwarten ist. Wir nehmen die Molly und fahren zur Insel. In dem Bereich vor dem Durchbruch ist es 4 – 6m tief, also ideal zum Ankern. Man sieht bis zum Grund, es ist dunkelmelierter, vulkanischer Sandboden. Der Anker hält sofort. Mit dem Dinghi machen wir uns auf und suchen einen Platz zum Anlanden, ohne die Ausflugsboote zu sehr zu behindern. Doch kaum haben wir festgemacht, werden wir belehrt: wir dürfen nicht auf die Insel, der zahlmäßig beschränkte Zugang ist nur von Land mit den Ausflugsbooten erlaubt. Damit ist unser Ausflug schon beendet, wir lichten den Anker und fahren zurück nach Vila das Franca. Inzwischen haben sich dort noch zwei andere Boote eingefunden, doch unser alter Ankerplatz ist noch frei. Alternativ gehen wir an den Strand vor dem wir ankern.
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Insel Vila das Franca |
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Hier sieht man gut den Krater und den See mit der Öffnung zum Meer |
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Wir ankern vor dem Vulkan |
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der Strand von Vila das Franca |
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unser Abendessen, gesponsert von einem Fischfangboot |
23. Juli
Heute starten wir zur unserer letzten großen Etappe
1043 sm bis Gibraltar, genau genommen nach La Linea in Spanien. Wir also die nächsten 10 - 12 Tage auf See.
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