10. Etappe Bahamas

 

Long Island mit 150 sm wollen wir am Samstagmorgen erreichen. Anfangs hat der Wind uns mit ENE einen Schrecken eingejagt, denn so hätten wir unser Ziel nur mit mehrmaligen Aufkreuzen erreicht. Doch später konnten wir unseren Kurs dann doch fahren. Anfangs mit 40° noch hart am Wind, doch er drehte wie vorhergesagt immer mehr nach Süd. Am Freitag fahren wir mit halben Wind Long Island entgegen und haben mit Sonnenschein einen sehr schönen Segeltag. Gegen Mittag haben wir das 3. Reff ins Großsegel gemacht und das Vorsegel auf 1/3 verkleinert. Nicht wegen dem vielen Wind, nein wir sind einfach zu schnell und wollen nicht wieder bei Dunkelheit anzukommen.
So ganz nebenbei bemerkt: Wir haben mit Cuba die karibische See verlassen und bewegen uns im Nordatlantik. Für nachts ziehen wir uns wieder eine lange Hose an und die Wassertemperatur ist auf 30°C gefallen.
Wie geplant laufen wir mit dem ersten Tageslicht in Clarence Town, Long Island ein. Wir drehen ein paar Kreise und finden dann auch einen Ankerplatz im Schutze der kleinen Insel Stracham Cay. Nach einer kleine Hilfsaktion, ich habe das Dinghi unseres Nachbarschiffes wieder eingefangen, fahre ich zurück zur Molly und plötzlich fängt sich im Kopf alles zu drehen an. Mir wird schlecht, muss mich übergeben. Da sich die Situation nach einer Stunde nicht gebessert hat, ruft Alexandra über Funk um ärztliche Unterstützung. Die Flying Fish Marina organisiert, dass uns ein anderer Cruiser von der Molly holt. Ein Taxi steht bereit und bring uns in Krankenhaus. Nach einer eingehenden Untersuchung ist wohl mein Gleichgewichtssinn im Ohr außer Takt geraten. Ich bekomme Tabletten gegen die Übelkeit und gegen die Schwindelsymptome. Die helfen sehr gut, so dass ich am nächsten Tag zumindest schon wieder aufstehen kann.
Heute Dienstag 25. Januar, wir haben unseren Ankerplatz an eine ruhigere Stelle verlegt und waren schnorcheln im kristallklarem Wasser. Es geht bergauf. Doch wir werden uns hier noch ein paar Tage der Erholung gönnen.

Für Samstag ist Starkwind mit 37 kt aus NW vorhergesagt. So verlegen wir unseren Ankerplatz ein weiteres mal, um vor dem NW-Wind besser geschützt zu sein. Wir finden ein Plätzchen, es ist nicht nur geschützt sondern auch traumhaft gelegen.

20220125 60 Long Island Clarence Town
 Long Islnd, türkisblaues Wasser, Palmen, Sandstrand

 

20220127 240 Long Island Clarence Town

 

 

20220125 110 Long Island Clarence Town
 Stachan Cay

 

20220127 190 Long Island Clarence Town
 Stachan Cay

 Die Marina möchte keine Dinghis und hat uns an die Gouverneurspier verwiesen. Gleich links der Marina ist eine große Betonpier mit einer kleinen Holzpier und zwei Leitern. Ideal für uns, um an Land zu gehen. Von hier sind es nur wenige hundert Meter zu Erika´s Bakery, einem kleinen Lädchen, das aber das Wichtigste hat. In der Marina kommen täglich die Hochseefischerboote mit ihrem Fang rein. Meist wird hier Wahoo gefangen. In der Marina werden die Fische dann sauber gemacht und die Reste an die Fische verfüttert. So tummeln sich im Hafenbecken riesige Barrakudas, Rochen, einige andere die wir nicht kennen und Bullenhaie und geben ein gefräßiges Schauspiel ab. Wir verbringen die meiste Zeit mit baden und schnorcheln. Auch hier stehen einige Barrakudas im Wasser, die aber, zum Glück, kein Interesse an uns zeigen.

20220128 250 Long Island Clarence Town Erikas Bakery
Erikas´s Bakery und Einkaufsladen

 

20220128 260 Long Island Clarence Town Haie in der Marina
Die Fischreste liegen auf dem Boden und die Haie kreisen durch das
Becken


Sonntag 30. Januar, gestern ist ein Ausläufer eines großen amerikanischen Tiefs, begleitet mit Wolken und Wind über uns hinweg gezogen. Ohne Sonne sind die Temperaturen auf bedenkliche 22°C gefallen. Wir kommen uns vor wie am Nordpol der Karibik. Wir ziehen uns eine lange Hose und Fliesjacke an, die Butter schmilzt nicht, sie wird noch nicht einmal streichzart. Wir hoffen das sich das mit dem Frühjahr in den Bahamas bessert.
Wir wollen weiter nach George Town. Eigentlich war der Plan, von Clarence Town über Rum Cay und Convention Island nach Gerorge Town zu fahren. Doch ist das Wetter zur Zeit sehr windig und Winde aus NE und E machen eine Fahrt nach Rum Cay nur schwerlich möglich. Auch wollten wir die Etappen kleiner halten. So fahren wir am Montag von Clarence Town über die Nordspitze auf die Westseite der Insel in die Calabash Bay. Mit 46 sm ist das zu lang für einen Tag und zu wenig für über die Nacht. So starten wir um 4 Uhr morgens in Dunkelheit. Der Wind kommt anfangs noch ziemlich Nord, womit wir die Gelegenheit nutzen und machen einen Schlag gen East um später einen besseren Winkel nach Nord (NNW) zu bekommen. Mit der Windrichtung kam die Vorhersage ganz gut hin, nur in der Stärke hat er wiedermal etwas übertrieben. Mit ordentlich halben Wind eilen wir mit 7 kn Fahrt der Nordspitze Long Islands entgegen. Gegen Nachmittag laufen wir in das nur 3 m tiefe, aber hell türkisblau Wasser der Bay ein. Werfen den Anker, der sofort Halt findet, in dem sandigem Boden. Motor aus, aufräumen und Ankerbier. Mit den kleinen Umwegen sind es dann doch wieder 58 sm geworden. Das Kleinhalten der Etappen gelingt nicht immer. Aber wir haben es geschafft nicht wieder bei Nacht einzulaufen.
Position 23°38,284 075°20,327W mit reinstem Sand

20220201 290 Long Island Calabash Bay
Strand in der Calabash Bay

 

20220201 310 Long Island Calabash Bay 2
Molly, der Anker krallt sich bei 3 m in den Sandboden. Im Hintergrund
bricht der Schwell an den Riffen

 


Weiter oben, in der Nähe des Resorts soll man wohl noch ruhiger liegen, da hier bei wenig Wind ein leichter Schwell aus NW in die Bucht läuft. Doch im Augenblick dominiert der Wind aus NE bis E. Ausserdem ist die Wassertiefe dort nur für Katamarane geeignet. Andere Cruiser, die von oben kamen, berichteten, es sein nicht besser. So bleiben wir hier.
Zwar haben wir es schon zur Westseite geschafft, doch sind wir immer noch auf Long Island. Das Wetter ist zur Zeit nicht besonders schön und zum anderen wollten wir noch ein paar Tage Pause zur Erholung einlegen. Da es mir wieder fast ganz gut geht, vergisst man schnell, warum wir noch auf Long Island sind. Am Freitag wollen wir den Absprung nach George Town und damit in die Exumas schaffen.

Eine angenehme achterliche Briese treibt uns mit 5 – 6 kt voran, Windfried steuert und ein ordentlicher Barrakuda beißt an unserer Angel. Den entlassen wir allerdings wieder in die Freiheit, denn Barrakudas kann man hier nicht essen. Am frühen Nachmittag fällt der Anker vor George Town, Great Exuma Island. Ja, wir sind in den Exumas. Gemäß Seekarte sollten hier um die 3 m Tiefe sein, die wir aber nach mehreren suchenden Kreisen nicht finden können. 2,4 m müssen reichen. Im feinen Sandboden gräbt sich der Anker sofort ein und hält. Es ist ein gutes Gefühl morgens los zufahren, Nachmittags anzukommen und der Anker hält auf den ersten Anlauf. Am Nachmittag gehen wir auch gleich an Land. George Town ist übersichtlich und gestaltet sich mit einer Straße die um den Lake Viktoria führt. Mit dem Dinghi fahren durch eine Brücke in den See und machen an einem großen Dinghi Dock fest.

20220202 400 Graet Exuma George Town
 Einfahrt in den Lake Victoria
20220205 430 Great Exuma George Town Lake Victoria
 Der Lake Victoria - rings umden See haben sich Geschäfte angesiedelt

 

 

Ein einer guten Stunde haben wir den See umrundet und somit auch George Town gesehen. Es gibt zwei Supermärkte in denen wir unsere Vorräte auffüllen, die wir in Kuba verbraucht haben. In Kuba gab es zwar auch Supermärkte, doch waren die Regale entweder leer oder nur mit 2-3 verschiedenen Artikeln befüllt. Am Samstag schwimmen doch vier Delfine durch das Ankerfeld. Zwei Große und zwei Babys. Die kleinen tollen im Wasser, rollen, springen und haben ihren Spaß. Mit dem Dinghi fahren wir in die Nähe und betrachten das Schauspiel. Nach einer Weile kommen sie zurück und schwimmen unter der Molly durch.

20220205 450 Great Exuma George Town Delfine
 Delfine schwimmen direkt neben der Molly und tollen im flachen Wasser

 

 

Für Sonntag ist etwas mehr Wind angekündigt und so checken wir nochmals die Lage. Dabei stellen wir fest, dass wir bei Niedrigwasser nur noch 2 m Wassertiefe haben wo eigentlich 3,4 m sein sollten. Bei ruhigem Wetter ist das ausreichend, doch mit dem angekündigten Wind verlegen wir in eine etwas tieferen Bereich.
Was lernen wir daraus: die Wassertiefen auf der Seekarte sind hier nicht unbedingt verlässlich und so muss man bei der aktuellen Tiefe noch den Gezeitenstand berücksichtigen. Insbesondere, da an vielen Ankerbereichen die Wassertiefe mit 2 – 3m angegeben ist. Die Tide variiert zwischen 80 – 100 cm.

 

 

 

 

 Wir liegen jetzt vor Stocking Island auf einer Tiefe von 4,5 m. Direkt am Strand ist die weit bekannte Strandbar „Chat n Chill“. Hier trifft sich die Cruisercomunity. Wir bekommen schnell Anschluss, erzählen hier, unterhalten uns da. Nachdem wir nach Columbien fast alleine Jamaika und Cuba erkundet haben, tut es gut mal mit jemanden anderes zu plaudern. Auch bekommen wir viele Informationen für unsere weitere Fahrt. Viele der Segler ob aus USA oder Canada kommen schon seit mehreren Jahren hier in die Bahamas und könne wertvolle Tipps geben.
Mit Richard und Shelly gehen wir ein Stück über die Insel, auch auf die Antlantikseite.
An einer Bude gleich am Wasser wird Conchsalat ganz frisch zubereitet. Ganz fein geschnittene Conch mit Tomate, Zwiebln und Paprika. Gewürzt mit etwas Salz, Chili und Zitrone. Wir bekommen Reste der Muschel und füttern damit die Rochen, die schon ganz gierig im seichten Wasser warten. So verbringen wir ein paar Tage, ganz nach dem Motto Chat and Chill.

 

20220206 460 Great Exuma Stocking Island ChatnChill
Die bekannte Strandbar Chat n Chill

 

20220206 520 Great Exuma Stocking Island Conch
Hier wird ganz frisch die Conch aus dem Muschel
gehäuse geholt
20220207 590 Stocking Isalnd Wanderung
Ich sag nur Bahamas

 

 

20220207 600 Stocking Isalnd Wanderung
An diesen Farben kann man sich nicht satt sehen

 

20220206 510 Great Exuma Stocking Island
Die Rochen freuen sich über die Reste der Conchmuschel

 

 20220208 720 Stocking Isalnd Chat n Chill
Wir sind da, die Bahamas

 

20220206 550 Great Exuma Stocking Island Sonnenuntergang
Gute Nacht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Freitag 11. Februar, inzwischen liegen wir schon seit zwei Tagen im Elizabeth Harbour, was aber kein Hafen sondern eine Bucht vor Elizabeth Island ist. Das ist nur ca. 2,5 sm weiter südlich, doch gibt es hier ein paar schöne Riffe zum Schnorcheln. Zwei Tonnen Rot und Grün markieren das Fahrwasser durch das Riff. Zwischen dem Fahrwasser und der Insel sind zwei Mooringbojen ausgebracht, an dem man das Dinghy festmachen kann. So braucht man keinen Anker und zerstört damit keine Korallen. Die Korallenpracht ist gigantisch. Viele verschiedene Arten und Farben auf engsten Raum. Dazwischen tummeln sich bunte Fische. Doch ist die Wassertemperatur mit 25°C im Vergleich zu Columbien oder Curacao eher frisch. Trotz einem Neopren T-Shirt bleiben wir maximal eine halbe bis ¾ Stunde im Wasser. Etwas aufwärmen im Dinghy, dann geht es nochmal etwas. So teilen wir unsere Schnorchelgänge meist auf. Einen am Vormittag, aufwärmen auf der Molly und einen am Nachmittag. 

 

20220209 740 Elizabeth Habour Schnorcheln am Riff
Korallenpracht am Riff bei Elizabeth Harbour

 

20220210 790 Elizabeth Habour Schnorcheln am Riff
Viele kleine und lange Strände säumen die Küste

 

 

20220210 800 Elizabeth Habour Schnorcheln am Riff
Auf dem Rückweg zur Molly

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach fahren wir mit der Molly zum Einkaufen nach George Town. Im Kühlschrank ist schon wieder gähnende Leere. So kaufen wir reichlich ein, denn ab Montag ist schlechtes Wetter vorhergesagt, das sich dann doch bis Donnerstag ziehen soll. So eine lange Schlechtwetterphase hatten wir noch selten.
Meist ist das ist mal einen Tag oder maximal Zwei. Nach dem Einkaufen suchen wir uns einen guten Ankerplatz mit ausreichend Platz für viel Ankerkette. Den Gedanken hatten wohl noch andere und so wurde unser geräumiger Ankerplatz immer enger.

Zwischendurch machen wir eine Wanderung über die Insel. Auch hier ist die APP MapsMe eine große HIlfe, die selbst die kleinen Pfade auf der Karte hat. Einmal quer über die Insel zur Atlantikseite, entlang der Strände zur Südspitze Stocking Islands und wieder zurück zu unserem Dinghy. Das hört sich nach mehr an als es ist. In 2 Stunden haben wir die Runde gemacht.

 

 

20220211 880 Stocking Island Wanderung
Die Atlantikseite ...

 

20220211 910 Stocking Island Wanderung
... bei ruhigem Wetter sehr friedlich. Lädt zum Baden ein

 


Wie nutzen den Sonntag, mit noch schönem ruhigen Wetter, und machen einen Ausflug zum Turtlebeach.

20220213 835 Great Exuma Turtle Beach

 Der Rote Punkt ist Turtlebeach

 

20220211 930 Stocking Island Wanderung
Den kleinen Umweg, entlang am Strand

 

 

 

 

 

 



Hier gibt es Schildkröten, die bis an den Strand kommen und einem aus der Hand fressen. Am liebsten haben sie Salat oder Weißkohl. Ist ja auch einfacher als auf dem Grund des Meeres mühsam Gras zu zupfen. Zudem ist es eine Abwechslung auf deren Speiseplan. Der direkte Weg zum Strand ist jedoch verwehrt, da dieser vor einem Resort liegt und die es nicht gerne sehen, wenn man als Nichtgast durchläuft. So nehmen wir einen kleine Umweg und laufen ein Stück entlang des Strandes.



20220213 840 Great Exuma Turtle Beach
Schildkröten fressen aus der Hand

 

 

20220213 950 Great Exuma Turtle Beach
Füttern der Schildkröten



20220213 930 Great Exuma Turtle Beach
Schildkröte lauert auf Futter



Der Rückweg ist einfach, da wir von Leuten mitgenommen werden, die wir am Strand kennen gelernt haben.
Viele Cruiser haben nicht bedacht, dass sich der Wind von Süd auf Nord und Nordost dreht und sich damit eine völlig neue Ankersituation ergibt. Wir haben auf 6m Wassertiefe 50m Kette gelegt. Da muss der der Wind einiges an Kraft aufwenden um die anzuheben und zu straffen. Mit unserem Anker sind wir sehr zuversichtlich, die Gefahr im Ankerfeld sind dann eher die Anderen, wo vielleicht ein Anker nicht hält. Doch war heute Morgen schon geschäftiges Treiben auf den Booten. Die einen haben noch um geankert, die anderen ihre Ankerkette länger raus gelassen. Pünktlich zur Nacht hat der Wind auf 30 in den Böen bis 37 kt aufgefrischt. Wir schlafen nicht viel in dieser Nacht, da wir immer wieder schauen ob sich draußen irgendwer bewegt, das heißt ein Anker nicht hält. Auch auf VHF 68 ist immer wieder mal Aufregung, da doch der ein oder andere Anker nicht hält. Doch zum Glück nicht in unserem Umfeld.

20220213 1190 Great Exuma
 


Dienstag 15.Februar, Tag 2te der windigen Tage. Wir backen, erledigen aufgeschobene Arbeiten am Computer, sortieren und beschriften Bilder und machen endlich unseren Film von Kuba fertig. Der Wind legt weiter zu, es pfeift mit 35, 40 Knoten, in den Böen zeigt der Windmesser bis 47 Knoten an. In der Nacht halten wir Ankerwache, da über Funk immer wieder eine driftende Yacht gemeldet wird. Das wäre der Alptraum. Mittwoch es pfeift noch immer. Donnerstag, morgens eine kurze Beruhigung, doch am Nachmittag legt er schon wieder los. Wir nutzen die kurze Pause um die Molly
nach George Town zu verlegen und Einzukaufen.  

 

 

 

 

 

 

 

 

Freitag 18. Februar. Der Wind hat sich widererwartend schooon in der Nacht beruhigt, der Wecker hat wie erwartet um 6:30 Uhr geklingelt. Um 8 Uhr rappelt die Ankerwinde und zerrt an der Kette. Wie geplant machen wir uns bei schönem Wetter und 15 Knoten achterlichem Wind endlich auf. George Town und Stocking Island waren schön, doch wollen wir weiter. Heutiges Ziel ist Guana Cay, hier soll es ein schönes Riff zum Schnorcheln geben. Um 12 Uhr stehen wir vor dem Cut, so nennt man hier die Durchfahrten zwischen den Riffen oder Inseln und sehen 1,5 m hohe Wellen die sich vor dem Cut aufbauen und brechen. Hier kommt die Restdünung vom schlechten Wetter vom Atlantik, der Wind und ablaufendes Wasser zusammen. Das müssen wir uns nicht antun und stecken einen neuen Kurs nach Black Cay ab, das eigentlich erst danach auf dem Plan stand. Die 6 sm waren bald geschafft. Hier gibt zwei Einfahrten, die durch die kleine Insel Black Rock getrennt werden. Die Erste sieht ähnlich aus wie bei Guana Cay. Wir entscheiden uns für die ruhigere Einfahrt, nördlich Black Rock. Ruhiges Wasser und laut Karte 5-7m Wasser. Doch unser Tiefenmesser zeigt uns etwas anderes. Dieser fällt kontinuierlich bis auf 3,5m. Da wird einem schon anders, wenn man nicht weiß wie flach es noch wird. Zum Glück wird es dann auch wieder tiefer. Gleiches Spiel nur umgedreht an unserem geplanten Ankerplatz. Laut Karte sollen hier 3 m sein, der Tiefenmesser zeigt 5m an. Dann können wir ja noch weiter Richtung Strand fahren. Wir finden einen schönen Platz an dem wir laut Karte bei 1,5m im Wasser stehen könnten. Unser Tiefenmesser zeigt 2,8m und der Anker fällt ins türkisblau, klare Wasser. Ich schaue zu wie er den Grund erreicht und gebe noch 20m Kette dazu. Genug Ungewissheiten für einen Tag, gewiss ist, wir springen jetzt ins klare Wasser, das hier wieder die 30°C Marke erreicht hat.

 

20220218 1210 Black Cay
 Die Insel Black Cay, unbewohnt

 

20220218 1220 Black Cay
 Der Strand von Black Cay

 

 

Auf MapMe sehen wir, dass es auf White Bay Cay eine Strand gibt, der Pig Beach heißt. Am nächsten Tag fahren wir dort hin, um zu sehen ob es dort die berüchtigten schwimmende Schweine gibt. Als wir uns dem Strand nähern, kommen sie schon ins Wasser gesprungen und schwimmen uns entgegen. Ein paar Blätter unseres Kohlkopfes und die Melonenschalen werden an die Schwein verfüttert.


20220219 1270 White Bay Cay
 Die Schweine von White Bay Cay

 

20220219 1280 White Bay Cay
 ... nur von den Schweinen bewohnt

 

20220219 1330 White Bay Cay
 Das Wasser auf dem Rückweg zur Molly

 

 


Am Abend sitzen wir noch gemütlich auf der SY Milena Bonatti bei Alfred und Petra und plaudern mal wieder auf Deutsch. Am nächsten Morgen wollen wir auch schon weiter nach Leaf Cay. An den Cuts kann durch die Gezeiten ein ganz schöne Strömung sein. Viel Wasser zwängt sich durch die kleinen Öffnungen zwischen den Inseln. Bei ablaufenden Wasser, und Welle gegenan, kann eine ordentliche Welle entstehen. Um dies zu vermeiden, wollen wir bei Hochwasser einlaufen. Das bedeutet wiederum wir müssen um 8 Uhr los. Wir nehmen nur ein kleines Frühstück und fahren gegen den Strom aus der nördlichen Einfahrt raus. Mit etwas mehr Drehzahl kann der letzte Gegenstrom kompensiert werden. Als wir wieder draußen, auf dem Atlantik, sind, Kurs Nordost, Segel raus und Motor aus. Mit 4 Koten fahren wir parallel zur Küste der einzelnen Inseln und erreichen die Einfahrt (Adderly Cut) wie geplant mit Hochwasser. Ausnahmsweise stimmt die Tiefe der vorgelagerten Sandbarre mit der Karte überein. Wir ankern zwischen Leaf Cay und Normans Pond Cay auf einer Tiefe von 3,8m Position 23°47,042N 075°07,769W. Die dunklen Schatten im Wasser, die ich erste als Steine und Felsen gedeutet, haben sich bei der Ankerkontrolle als Seegrasfelder entpuppt. Damit hätten wir auch noch etwas näher an die Insel heran fahren können. Egal, der Anker hat sich jetzt endlich gut eingegraben, den holen wir jetzt nicht mehr hoch. Wir holen unser verkürztes Frühstück nach und machen uns dann auf die Suche nach den Leguanen. Mit dem Dinghy landen wir am Strand von Leaf Cay an, wo auch schon ein paar der Leguane herum laufen. Wieder mit ein paar Blätter Kohl nähern wir uns dem Strand. Da kommen auch gleich noch ein paar mehr aus ihren Verstecken angelaufen. Und wieder Fütterung der Raubtierchen. Es kommen mehr und mehr und schließlich bevölkern bestimmt um die 50 Leguane den Strand.

 

 

20220220 1560 Leaf Cay
 Der Strand von Leaf Cay

 

20220220 1550 Leaf Cay
 ... auch die Leguane mögen Kohl

 

 

20220220 1440 Leaf Cay
 ... die Rock-Iguanas von Leaf Cay

 

20220220 1420 Leaf Cay
 

 

 

20220220 1450 Leaf Cay 2
 

 

20220220 1530 Leaf Cay
 Die Fütterung hat sich herum gesprochen

 

 

Eigentlich wollten wir noch nach Lee Stocking Island fahren und haben uns bei anderen Cruisern nach den Gegebenheiten erkundigt, insbesondere, da auf unserer Navionics Karte dort eine Sandbarre mit 2m und weniger eingezeichnet ist. Dabei hat sich herausgestellt, dass unseres Navionics Karte hier völlig anders aussieht als das was wir gezeigt bekommen. Wir laden uns die APP „Aqua Map Marine“ runter, auf der wir uns das entsprechende Seegebiet für 39,99 Euro runterladen können. Mit der neuen APP und Seekarte kommen wir zur Erkenntnis, wir fahren dort nicht hin, da es dort sehr flach ist und zudem in dem kleinen Bereich mit ausreichend Tiefe schon sehr viele Boot liegen.

 

20220224 Karte Aqua Map Marine kl
Seekarte Aqua Marine bei Lee Stocking Island

 

 

 

20220224 Karte Navionics kl
Seekarte von Navionics bei Lee Stocking Island

 

 

 

 

 

 

Wir fahren weiter nach Farmers Cay als Zwischenstopp zu Staniel Cay. Um bei Hochwasser in Farmers Cay einzulaufen müssen wir um 8:00 Uhr los und gegen den Strom, Wind und Welle aus Adderly Cut auslaufen. Dafür muss unser Motor auf hoher Drehzahl ganz schön Arbeiten. Doch kann er sich ja wieder für einige Stunden ausruhen, solange wir unter Segel entlang der vielen kleinen Inseln fahren. Das Einlaufen klappt wunderbar, nur der ausgesuchte Ankergrund vor Little Farmers Cay ist so schlecht, das wir uns nach einem anderen Ort umsehen müssen. Jetzt wissen wir auch was "Scoured Bottom" bedeutet. Das ist ein sehr harter Untergrund mit vielen Steinen. Keine Chance für den Anker. Der einzige nächstgelegene Ankerplatz führt über eine schmale Rinne mit 1,5m zu der gleich anschließenden Insel Great Guana Cay. Jetzt ist gerade Hochwasser, also kann unsere neue Seekarte mal zeigen wie genau sie ist. Wir fahren durch die schmale Rinne und mit Hochwasser zeigt unser Tiefenmesser nie weniger als 2,4m an. Wir erreichen unseren neuen Ankerplatz vor dem Ovenrock, in türkiesblauem Wasser und Sandboden. Der Anker fällt bei 3,4m kurz nach Hochwasser, so dass wir bei Niedrigwasser noch immer mindestens 2,4m haben sollten. Der Kauf der neue Seekarte hat sich in jedem Fall gelohnt und eröffnet uns viele neue Möglichkeiten.

20220223 1620 Great Guana Cay
 Die Molly in türkiesblauen Wasser

 

20220222 1600 Great Guana Cay Hochwasser
 ... noch ist die Handbreit Wasser unter dem Kiel

 

 

20220223 1700 Great Guana Cay Ovenrock
 Der Overrock


Der Felsen und seine Öffnung sehen aus wie ein Holzbackofen, daher auch der Name Ovenrock. Die Grotte mit Süßwasserseen ist nicht wie im Reiseführer beschrieben im Ovenrock, sondere in einem Hügel an Land. Mehrere Markierungen führen uns zur Grotte, an deren Decke Fledermäuse hängen. In der Grotte sind auch zwei Süßwasserpool in denen man angeblich baden kann. Doch waren die Fledermäuse alleine durch unsere Anwesenheit schon gestört und flatterten wild durcheinander, so dass wir auf das Bad verzchten und den Mäusen ihre Ruhe gönnen.

 

20220223 1630 Great Guana Cay zur Grotte
 Pfad zu der Grotte

 

20220223 1650 Great Guana Cay die Grotte
der Eingang zur Grotte

 

20220223 1690 Great Guana Cay
 unser Ankerplatz

 

 

20220223 1625 Great Guana Cay
traumhafte Ankerplätze auf der Lee Seite von Great Guana Cay

 

 

 

Nächster Stopp ist Black Point, im Norden der Insel Great Guana Cay. Wir finden ein Ankerplätzchen im großen Ankerfeld direkt vor dem Ort auf 2,8m Tiefe und Sandboden. Am Gouvermentpier kann man gut mit dem Dinghy anlegen. Ein kleiner Ort in dem es auf den ersten Blick alles gibt. Doch die Preise sind nochmals höher und so kaufen wir nur das aller nötigste. Das Bier für 90 USD für 24 Flaschen (0,33) können wir uns dann verkneifen. Dennoch gibt es hier Wasser um sonst. An der Pier, hinter den 2 Haus (beige) ist der Wasserhahn. Wir laufen noch etwas über die Insel und haben entschieden den nächsten Tag weiter zu fahren.
27. Februar, wir fahren 3 Meilen weiter nach Bitter Guana Cay. Auf der Route gibt es wieder eine sehr flache Stelle, so dass wir mit auflaufendem Wasser fahren. Um 11:20 ist Niedrigwasser, so können wir erst danach losfahren. Nach kurzer Fahrt erreichen wir am nördlichen Teil der Insel einen schönen Strand mit beeindruckenden Sandsteinformationen. Wir tasten uns langsam an den Strand. Wir sind 3 Stunden nach Niedrigwasser und lassen den Anker bei 2,5m fallen. (28°08,523N 076°25,646W) Die Kulisse mit dem langen, hellen Strand und den aufragenden, weißen Sandsteinfelsen ist einfach schön. An Land werden wir von den Leguanen empfangen, die noch etwas größer sind als die auf Leaf Cay. Wir füttern die Leguane, die am liebsten  die Karottenschalen mögen, erklimmen die Sandsteinfelsen und haben einen atemberaubende Aussicht von oben auf den Strand mit dem türkisfarbenen Wasser.

20220227 1770 Bitter Guana Cay
 an den Farben kann man erkennen wann das Wasser tiefer wird

 

20220227 1740 Bitter Guana Cay
 der Strand von Bitter Guana Cay




20220227 1860 Bitter Guana Cay
 Sandsteinformationen, ein Pfad führt nach oben....

 

20220227 1760 Bitter Guana Cay
 .... mit grandiosem Ausblick

 

 

20220227 1880 Bitter Guana Cay
 die Leguane sind umgänglich, kann man gut Füttern

 

20220227 1910 Bitter Guana Cay
 der Strand von Bitter Guana Cay

 




Das Türkis stuft sich mit den Wassertiefen in ganz hellem bis dunkel ab. Wobei der Begriff Wassertiefe eigentlich falsch ist, denn tief ist es hier nirgends. Weil es hier so schön ist bleiben wir noch einen Tag und fahren dann nach Staniel Cay. Gegen Abend schwimmen mehrere Barrakudas aber auch andere größere Fische um unser Schiff. Schweren Herzens entbehre ich ein Stück Hähnchen, mache es an den Angelhaken und schmeiße den einfach hinter unserem Boot ins Wasser. Es dauert nicht lange und die Schur saust ab. Ein ca. 70cm langer Fisch verliert den Kampf und landet an Deck. Doch was ist das für ein Fisch, hat Ähnlichkeit mit einem Thuna, aber …..???? In Form von zwei Filets wandert der Unbekannte erstmal in den Kühlschrank.
In Staniel Cay kennt man sich hoffentlich mit Fisch aus. Die Erkenntnis vorweg genommen, es ist ein Horse Rite Jack und die Wahrscheinlichkeit dass er das Gift Ciguatera in sich hat, ist sehr hoch. Die Erkrankung an Ciguatera ist ernsthaft und langwierig, manchmal mit bleibenden Schäden. Schade, und wir haben uns schon so gefreut.

Hochwasser ist zur Zeit entweder morgens oder abends. So dass wir immer etwas jonglieren, zu welcher Zeit wir noch über die Flachstellen kommen. Wobei man sehr vorsichtig sein muss, denn die Tiefenangaben sind hier keine Garantie, so wie wir das in Europa kennen. So ist auflaufendes Wasser immer die bessere Variante, falls die handbreit mal nicht mehr unter den Kiel passt. Wir haben uns in Staniel Cay zwischen Schweinebucht und der Thunderball Grotte gelegt. So haben wir es gleich weit zu den schwimmenden Schweinen, in die Thunderball Grotto und in den Ort zum Staniel Cay Yacht Club. Position 24°10,566N 76°27,387W auf 2,8m mit feinstem Sandboden. Hier treffen wir wieder mit der Silke und Dick (SY Elitsha) zusammen und haben einen schönen Abend. Leider wollte der mit Rum getränkte Apfelkuchen nicht zum flambierten Apfelkuchen werden. Der hat auch so sehr lecker geschmeckt. Da zur Zeit um die Mittagszeit Niedrigwasser ist, ist das das perfekte Timing um in die Grotte zu schwimmen. Der westliche Eingang wird dann etwa 20 cm freigegeben und man muss nicht hinein tauchen. Die anderen beiden Eingänge sind immer unter Wasser, die man aber mit wenigen Metern auch bewältigen kann. Den nächsten Tag sind wir etwas vor Niedrigwasser zur Grotte, da vor den Eingängen sehr schöne Korallen wachsen. Doch ist Vorsicht geboten!!! Bei Ablaufendem Wasser fließt eine leichte Strömung durch die Grotte. Jedoch ist der Strom auf beiden Seiten der Insel so stark, dass man nicht gegen an schwimmen kann. Gerät man in den Strom wird man unweigerlich in den Cut gezogen.

 

 

20220301 1931 Staniel Cay Thunderball Grotto
 der Eingang zur Thunderball Grotte bei Niedriegwasser

 

20220302 2040 Staniel Cay Thunderball Grotto
 im Inneren der Grotte

 

20220301 1960 Staniel Cay Thunderball Grotto
 ein weiterer Eingang, ständig unter Wasser

 

20220301 1970 Staniel Cay Thunderball Grotto
 dieser Eingang ist etwas kleiner, wie ein Tunnel

 

 

20220301 1981 Staniel Cay Thunderball Grotto
 Lichtschein durch die Decke und durch den Eingang

 

20220301 1990 Staniel Cay Thunderball Grotto
 Fische tummeln sich in der Grotte

 

 

20220302 2060 Staniel Cay Thunderball Grotto
 im inneren der Grotte

 

20220301 2000 Staniel Cay Thunderball Grotto
 der Eingang bzw. jetzt Ausgang, inzwischen unter Wasser


Obwohl wir ja schon Schweine in White Bay Cay gesehen haben, wollen wir uns das mal Ansehen bevor die Jungs kommen. Was eine weise Entscheidung war. Mit Gemüseabfällen, die wir extra für die Schweine aufgehoben haben, fahren wir an den Schweinestrand. Nichts ahnend fahren wir mit dem Dinghy an den Strand und werden auch gleich von einem Schwein in Erwartung auf Futter überfallen. Wir retten uns an den Strand, wo uns gleich weitere Schweine in Empfang nehmen. Wir entledigen uns allem essbaren und auch der Tüte, womit wir dann auch bald uninteressant werden und in Ruhe gelassen werden. Sobald die Schweine etwas essbares nur erahnen sind sie richtig aggressiv und auch gefährlich da sie nach einem schnappen. Wir flüchten zurück ins Dinghy, gewinnen etwas Abstand zum Strand und beobachten das Schauspiel aus sicherer Entfernung. Das Beste ist die Viecher vom Dinghy aus zu füttern, da müssen sie schwimmen und können nicht ganz so aggressiv sein.

20220302 2190 Staniel Cay Schweinestrand
 
 ein Schwein sucht nach essbarem

 

20220302 2240 Staniel Cay Schweinestrand
 den Rüssel über Wasser sind das erstaunlich gute Schwimmer

 

20220302 2200 Staniel Cay Schweinestrand
 wenn man nicht aufpasst, wird man von einem Schwein geentert

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Den nächsten Tag widmen wir Staniel Cay und seinem Flugplatz. Wir kaufen ein paar notwendige Dinge. Das Preisniveau schreckt ganz schön ab, doch man muss ja was essen.

20220302 2120 Staniel Cay Flugplatz Flugfeld
 Der Abflugbereich



20220302 2130 Staniel Cay Flugplatz Wartebereich
 der Wartebereich




3. März, heute steht Wäsche waschen und Wasser holen auf dem Programm. Für Samstag, Sonntag und Montag ist wieder einmal starker Wind mit 35 kt vorher gesagt. So bleiben wir erst einmal hier.

20220302 2160 Staniel Cay Haie
 Ammenhaie in der Nähe der Marina

 

 

 Freitag 4. März

Ab Samstag ist wieder einmal starker Wind bis Montag vorhergesagt. So nutzen wir den Tag um nochmals an Land zugehen. Wir gehen ein Stück über die Insel und landen dann im Staniel Cay Yacht Club. Was derzeit auch ziemlich die einzige Lokalität ist. Bei einem Cocktail nutzen wir das WLan und bringen unsere Computer wieder auf einen aktuellen Stand.

Auch unseren Horse Rite Jack haben wir dabei, um ihn an die Haie zu verfüttern. Wir schneiden den Fisch in kleine Stücke und verfüttern ihn, was noch ein parr seiner Kumpane anlockt. So tummeln sich so um die 10 Haie im Wasser. Anfangs noch etwas vorsichtig, trauen wir uns dann doch zu den Haien ins Wasser. Sie zeigen wenig interesse an uns, was mir auch sehr entgegen kommt, habe ich doch noch Respekt vor den Fischchen. Sie schwimmen um uns herum und man kann sie anfassen. Nachdem die Fütterung vorbei ist, ziehen sie auch nach und nach davon.

 

 

 

 

20220304 2330 Staniel Cay Haie in der Marina 
 Ammenhaie zum anfassen

 

20220304 2350 Staniel Cay Haie in der Marina
 ... oder auch nicht

 

20220307 2370 Staniel Cay Haie in der Marina 
 

 

20220307 2390 Staniel Cay Haie in der Marina
 

 

 

20220307 2420 Staniel Cay Haie in der Marina
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Wind hatte in den Tagen sein Ziel deutlich übertroffen, denn es pfefferten wieder Böen mit 40 kt durch. Unser Ankerplatz südlich Big Major Cay war zwar nicht ganz so geschützt, doch lagen wir da mit nur einer weiteren Gesellschaft und brauchten nicht zu befürchten das wieder bei ein paar Schiffen der Anker nicht hält. Wir hatten reichlich Platz und auf 3m Wassertiefe 50m Kette gesteckt. Am Montag hatten wir unsere Vorräte und Wasser aufgefüllt, denn die nächste Möglichkeit wird Nassau sein. Ja, wir fahren jetzt doch nach Nassau, da die beste und günstigste Verbindung für Sebastian von Deutschland eben Nassau ist. Wir freuen uns riesig, denn bis 8. April ist es nicht mehr lang. Wir bekommen einige gute Infos über Nassau von der Elitsha und auch von der Obelix. Auch zeichnet die neue Seekarte (Exporer Charts) ein besseres Bild für die Ansteuerung. Die einzige Aufmerksamkeit müssen wir der Yellow Bank mit seinen vielen Korallenköpfen schenken. So haben wir jetzt viel Zeit für unsere verbleibende Strecke nach Nassau.

Dienstag 8. März. Nach dem Frühstück, Anker auf und Richtung Compass Cay. Da wir die Haie auch in Staniel Cay sehen könne und das ohne Eintritt von USD 15 p.P., ist unser eigentliches Ziel die kleine Insel mit den Höhlen (Rocky Dundas). Wir fahren durch den betonnten Kanal nach Compass Cay. Was auf der Seekarte sehr eng aussieht, ist dann doch so breit, dass wir auch mit Gegenverkehr noch reichlich Platz haben. Gegen Mittag ankern wir vor einem Strand am NW Ende von Compass Cay. Position 24°16,676N 076°31,549W, 3m Sand mit Seegras.
Von hier sind es nur 0,6sm zu den Höhlen, die wir mit dem Dinghy gut bewältigen können. Vor den beiden Höhlen gibt es zwei Moorings für Dinghies. Durch den Wind der letzten Tage kommt noch reichlich Schwell durch den Cut von Compass Cay, den wir aber erst auf dem Weg zu den Höhlen bemerken. Wir passen die hohen Wellen ab und tauchen mit den kleineren Wellen in die Höhle. Innen kann man ca. knietief stehen. Es empfiehlt mit Badeschuhe hinein zu schwimmen. Die Wände sind durchzogen mit Stalagmiten und Stalagtiten und weiteren Höhlen. Die Höhle ansich ist auch sehr schön, nur hat die Thunderball Grotto sehr viele Fische in der Grotte und an seinen Eingängen.

20220309 2460 Compass Cay Hhle
 

 

20220309 2490 Compass Cay Hhle
 

 

Wir schnorcheln vor den Höhlen noch etwas im Korallengarten und sehen eine gigantische Schildkröte. Der Kopf ist mindestens so groß wie ein Fußball. Auf dem Panzer haben sich zwei Putzerfische angesiedelt. Die könnten sich auch mal um unseren Rumpf kümmern.

 Dann finden wir auch den Eingang zur Zweiten Höhle. Diese ist nicht sehr spektakulär. Durch die nur kleine Öffnung an der Decke fällt erst spät am Vormittag Licht in die Höhle. Die südliche Höhle ist also nicht unbedingt einen Besuch wert.

 

20220308 2440 Compass Cay Schildkrte
 riesige Schildkröte mit den Putzerfischen links und rechts am Panzer

 



 

 

 

 

 

 

 

 

 

20220309 2500 Compass Cay schnorcheln an der Hhle
Vor der Insel ist ein riesiger Korallengarten

 

20220309 2520 Compass Cay Hhle
Korallengarten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




Am Nachmittag gehen wir an den Stand und laufen einen Wasserlauf entlang. Das Wasser wird von der Atlantikseite über die Felsen gespült und läuft über den Wasserlauf auf der anderen Seite wieder ins Meer ab. In seinem seichten Wasser leben Conchmuscheln und kleine Rochen. Wegen der geringen Wassertiefe knacket die Temperatur wieder die 30°C Marke. Reinliegen und wohl fühlen, es fehlt nur moch die kleine Strandbar mit dem Rumpunch.

20220309 2570 Compass Cay Wasserlauf
das Wasser ist so flach, dass wir das letzte Stück aussteigen müssen und
das Dinghy ziehen müssen

 

20220309 2580 Compass Cay Wasserlauf
feinster weißer Sand




Weiter fahren wir nach Shroud Cay. Mit 20 kt Wind aus Südost ist das ein schöner Kurs mit achterlichem Wind. Die Genua treibt uns mit 4 bis 5 kt durch das türkiesblaue Wasser, das hier immerhin 7m hat. An der Westküste von Shroud Cay eiern wir erst eine Weile herum, bis wir für diesen Wind ein geschütztes Plätzchen gefunden haben. Im Schutz von Little Pigeon Cay gehen wir bei 3m und reinstem Sandboden vor Anker. Position 24°31,237N 076°47,647W.

Shroud Cay ist durchzogen von mehreren Wasserläufen und Mangroven. Im südlichen Wasserlauf soll es gemäß dem Revierführer Fische, kleine Haie und Conch geben. Jedoch seien keine motorisierten Fahrzeuge erlaubt. Da es vom Schiff zum Eingang doch noch ein gutes Stück ist, entscheiden wir uns den Motor dran zu lassen und zumindest bis zum Eingang unter Motor zu fahren. Dort finden wir ein Schild, das nur eine Beschränkung auf 3kt aufweist. Dennoch klappen wir den Motor hoch und nutzen die Ruder. Die meiste Strecke wäre es ohnehin zu flach für den Motor. So paddeln wir durch den Kanal und sehen … keine Fische, einen kleine Hai, keine Conch, dafür einen kleinen Rochen. Keine grandiose Ausbeute für einen Nationalpark. Gegen Mittag sind wir etwas enttäuscht, zurück am Schiff. Wir nehmen einen kleinen Imbiss und entscheiden weiter zu fahren.


20220311 2613 Shroud Cay Wasserlauf
riesige Sandbänke bei Ebbe

 

20220311 2615 Shroud Cay Wasserlauf
von Mangroven gesäumte Wasserwege





Bis Normans Cay sind es nur 5 sm und das liegt nicht mehr im „Land- and Seapark“. Denn hier ist sogar ankern kostenpflichtig, geschweige von den unverschämten Preisen einer Mooring. Schon am frühen Nachmittag erreichen wir unseren neuen Ankerplatz. Bei der Einfahrt sind an den östlichen Inseln die Untiefen mit zwei großen Pollern markiert und auf der anderen Seite geht es in die Marina. Direkt nach der Marina ist reichlich Platz zu ankern. Position 24°35,43N 076°48,80W 3,5m Sand

Wir sehen schon etwas aus dem Wasser ragen. Das ist vermutlich das Flugzeugwrack. Es ist noch nicht so spät, also machen wir uns auf zum Wrack. Überrascht, dass es doch ein größeres Flugzeug ist, gehen wir auf Tauchstation. Es ist eine zweimotorige Maschine mit mehreren Fenstern. Außer den Fischen schaut da zum Glück keiner mehr raus. Auch haben sich schon etliche Korallen am Rumpf der Maschine angesetzt und viele Fische haben Schutz in, um und unter dem Flugzeug gefunden. Das Flugzeug liegt in etwas 2-3m Tiefe und manche Teile reichen bis an die Oberfläche. Der Pilotensitz ist bei der harten Landung sehr in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass man hier keine schönen Fotos machen kann.

20220311 2620 Normans Cay Flugzeugwrack
Etliche Korallen haben das Wrack eingenommen

 

20220311 2630 Normans Cay Flugzeugwrack
In und unter dem Wrack finden viele Fische Schutz




Für Sonntag und Montag ist mehr Wind aus Nordost angemeldet. So nutzen wir den Samstag noch um nach Highborne zu fahren und legen uns an die Westseite der Insel vor Anker. Anfangs noch etwas unruhig, bis der Wind dann wie mit dem Schalter betätigt von Südwest auf Nord springt und weiter auf Nordost dreht. Damit liegen wir hier sehr gut. Position 24°42,809N 076°49,795W auf 4,5m Sand.

Zur Sicherheit habe ich 55m der Ankerkette raus gelassen. Mehr haben wir auch nicht. Als ich zur Kontrolle des Ankers ins Wasser tauche, schwimmen da zwei Fischlies, ca. einen Meter lang und kreisen unter unserem Boot. Vermutlich zwei Haie, die Art habe ich aber zuvor noch nicht gesehen. In gegenseitigem Respekt schwimme ich mit etwas Abstand zum Anker. Der hat alles richtig gemacht und sich vor den Haien im Sand versteckt.

Sonntagmittag, wir sitzen gerade beim Essen, kommt die Bahamas Defence Force und will uns kontrollieren. Mit zwei Mann und einer Frau kommen sie an Bord und überprüfen unsere Papiere. Sie sind sehr freundlich, wir unterhalten uns über die Bahamas und dann fahren sie auch schon zum nächsten Schiff. 

Heute ist der Wind wieder unser Freund. Mit einer leichten Briese aus SW fahren wir unter Vorsegel nach Allan´s Cay. Genauer gesagt, sind es drei Inseln, Allans´s Cay im Westen, Leaf Cay im Osten, Little Allan´s Cay im Süden und mitten drin eine Sandbank. Damit bleibt nicht sehr viel Platz für viele Schiffe. Die kurze Distanz haben wir schon gegen Mittag bewältigt. Wir Ankern im Kanal vor Allan´s Cay bei 2,5m Wasser und feinem Sand.

Seekarte Allans Cay
 

 

 

Man muss nur genügend Abstand halten, denn durch diesen Kanal strömt ein ordentlicher Gezeitenstrom und die Schiffe haben so die Eigenschaft, dass sie sich nicht alle gleichzeitig in die eine oder andere Richtung mit dem Strom drehen. Die Sonne steht hoch, der ideale Zeitpunkt für eine Schnorcheltour. Am Felsen nördlich des Kanals ist ein wunderschöner Korallengarten. Das Wasser ist nur so 1,5m tief, sodass man die Korallen nicht nur von ober betrachten kann, sondern direkt durch sie hindurch schwimmt. Durch die geringe Wassertiefe leuchten die Korallen in all möglichen Farben. Trotz Neopren-T-Shirt ist es mir nach einer halben Stunde kalt. Danach fahren wir mit dem Dinghy noch nach Leaf Cay, wo es auch diese Fels-Leguane gibt. Als Gastgeschenk bringen wir Karottenschalen und Gurkenscheiben mit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Die Windvorhersage für morgen ist mit SE 10 Knoten am Morgen und S mit 20 Knoten am Nachmittag günstig für die Fahrt nach Nassau.
16. März, um 5:30 Uhr klingelt der Wecker, ein kleines Frühstück und um 6:30 Uhr sind wir auf dem Weg. Es dämmert gerade und man kann die anderen Schiffe auf der einen Seite und die Felsenküste auf er anderen Seite schemenhaft erkennen. In den USA wurde die Eastern Time auf Sommerzeit umgestellt, was auch für die Bahamas gilt. Dadurch verschiebt sich alles und Sonnenaufgang ist jetzt erst um 7:15 Uhr. Bis Nassau sind es 34 nm.

20220316 2920 nach Nassau
 Leichte Briese von achtern, der ideale Wind für unseren Gennacker
So rauschen wir bei ruiher See mit 4 - 5 kt nach Nassau

 

Gegen Mittag, natürlich ist Niedrigwasser, erreichen wir die Yellow Banks. Ein Gebiet von 2 nm, gespickt mit Korallenköpfen, dem ich mit Respekt entgegen sehe. Wir haben uns die kürzeste Strecke mit den vermeintlich wenigsten eingezeichneten Korallen ausgesucht. Bei einer Wassertiefe von 3,5m kann man die dunklen Flecken im Wasser sehr gut ausmachen. Alexandra steht am Bug und dirigiert mich durch den Irrgarten.

Seekarte Yellow Bank
 Die Yellow Bank, vor diesem Korallenfeld
habe ich ordentilch Respekt

 

Sichtlich erleichtert erreichen wir die letzten Korallen der Yellow Bank und übergeben für letzten 12 nm das Ruder an Windfried. Unter Motor laufen wir in Nassau ein, holen uns über Funk die Genehmigung bei Nassau Harbour Control zur Durchfahrt unter den beiden Brücken und ankern vor der Bay Street Marina.
4m Seegras.
Nassau hat so eigentlich nicht viel zu bieten. Es reiht sich eine Marina an die andere, die aber außer teuer auch nicht schön sind. Wir sind Nassau nur angelaufen, da die Jungs hier landen und wir die Optionen vorher auskundschaften wollen. Bei der Gelegenheit wollen wir unsere Vorräte auffüllen und nach Ersatzteilen schauen. Der Supermarkt „Super Value“ ist nach unserer langen Abstinenz eine Schlaraffenland. Es gibt mehr als eine Sorte Käse und Wurst. Die kennen auch noch andere Tiere außer Hühnchen und bei Obst und Gemüse verfallen wir in Kaufrausch.
Auch bei den Ersatzteilen werden fündig. Bis auf den Propeller für unseren Außenborder haben wir alles bekommen. Scharniere für die Duschtüre, die müssen nur noch etwas angepasst werden. Scharniere für den Tisch, Schäkel, Splinte, eine neue Leine zur Entlastung der Ankerkette und zwei weitere Dieselkanister. Zwei unserer Propangasflaschen konnten wir füllen lassen. Auf dem Fischmarkt haben wir zwei Lobster erstanden. Jetzt muss das alles nur noch verarbeitet werden. Den Lobster haben wir noch am gleichen Tag verarbeitet. Den Letzten haben wir in Jamaika bekommen. So verfliegen die Tage mit Einkaufen und organisieren.

20220316 2930 Nassau die beiden Brcken
 Einlaifen in Nassau, nach den Brücken liegt unser Ankerplatz

 

20220317 2950 Nassau Mondaufgang
 Kurz nach Sonnenuntergang geht auch schon der Mond auf

 

 

20220317 2960 Nassau
 Ein Hotel auf Paradise Island

 

20220320 2990 Nassau Kreuzfahrtterminal
 Jeden Tag kommen 4 - 5- 6 Kreuzfahrtschiffe

 

 

20220319 2970 Nassau Queenstairs
 Die Queenstreppe in Nassau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Wind dreht gerade wieder auf Nord und weiter auf Ost. Den Nordwind am Montag schaffen wir nicht, doch mit dem Ostwind am Dienstag wollen wir zurück nach Allan´s Cay fahren.
Wir nehmen unseren Track, den wir auf der Fahrt von Allan´s Cay nach Nassau aufgezeichnet hatten und nutzen ihn als Route für unseren Rückweg, insbesondre durch die Yellow Bank. Wie geplant erreichen wir gegen Abend Allan´s Cay. Der Wind bläst immer noch mit 30 bis 34 kn, was gut war um hier her zu fahren aber nicht um in die Enge von den beiden Inseln zu fahren. Außerdem liegen dort schon einige Schiffe, so dass es noch enger ist. Wir bleiben auf der Westseite (Leeseite) von Allans Cay und ankern dort mindestens so geschützt wie innen.
6m feiner Sandboden Position 24°45,029N 076°50,436W 

Am nächsten Morgen, der Wind hat sich etwas gelegt und etliche Schiffe sind schon weggefahren. Das ist der Zeitpunkt wo wir nach innen fahren. Es ist nicht viel ruhiger aber die Aussicht auf Sandstrand und das fürkiesblaue Wasser ist deutlich schöner.

Für Freitag ist Wind aus Süd vorhergesagt. Ideal um nach Eleuthera zu fahren. Wir haben noch ca. 2 Wochen bis Sebastian uns Aron kommen, da können wir noch einen Schlenker an dieser Insel vorbei machen. Insbesondere, da sie von vielen Seglern sehr gelobt wird. Bis in die Bucht Rock Sound Harbour sind es 34 sm für die wir 10 Stunden kalkulieren. Tja, da klingelt der Wecker wieder einmal sehr früh. Um 6 Uhr, es ist noch dunkel, gehen auf der Molly die Navigationslichter an und der Motor schnurrt vor sich hin. Doch wir sind nicht alleine, die so früh los wollen. Heute mal mit voller Besegelung, rauschen wir mit 6-7 Knoten dahin. Mittags um 12 Uhr waren wir schon auf der Höhe Rock Sound. Wenn es schon mal so gut läuft, fahren wir gleich durch bis zum Governers Harbour. Wir versuchen unser Ankerglück in einer kleinen Bucht südlich von Governers Harbour, jedoch erfolglos. Der Anker will nicht halten. Governers Harbour ist für den angekündigten Nordwind nicht geschützt. Zwischen Levi Island und Eleuthera ist eine Sandbank, in die sich unser Anker mit Erfolg eingräbt. Damit haben wir heute 56 sm zurück gelegt.
Position 25°12,543N 076°15,772W
Samstag 27. März
Normaler Weise ist heute Fish-Fry, da gibt gegrillten Fisch und andere Leckereien. Doch das ganze Dorf ist zu einer Trauerfeier und damit fällt das leider aus. Sonntag laufen wir zum Pink Sand Beach. Durch den Abrieb von rötlichen Korallen schimmert der Strand in dunkel Rosa.

 

20220327 3060 Goverment Harbour Pink Sand Beach
wenn man genau hin sieht schimmert der Strand rosa

 

20220327 3080 Goverment Harbour Pink Sand Beach
hier etwas deutlicher zu erkennen, das rosa Schimmern

 


Seit einiger Zeit arbeite ich an einem neuen Tisch. Immer haben noch Teile gefehlt, nicht zuletzt die besonderen Scharniere dazu. Doch seit Nassau habe ich alle Teile und konnte ihn nun fertig stellen. Er ist etwas größer als der zu vor und aus Holz. Nicht ganz 100 prozentig genau, denn die Bordmittel waren begrenzt. 

 

20220330 Tisch 1
neuer Tisch für die Plicht

 

20220330 Tisch 2
neuer Tisch für die Plicht

 

  Montag 28.März Wir sitzen am Frühstück, blauer wolkenloser Himmel, 15 Knoten aus East, ideal um ein Stück weiter zu fahren. Bis zur Hatchet Bay sind es 15 sm. Nach dem Frühstück setzen wir Segel und haben einen schönen Segeltag. Die Hatchet Bay ist eine rund um geschützte Bucht, denn die Einfahrt ist ein 15m breiter Kanal durch den Fels.

20220328 3090 Ansteuerung Hatchet Bay
Ansteuerung Hatchet Bay

 

20220328 3100 Einfahrt Hatchet Bay
Einfahrt zur Hatchet Bay




Im inneren ist eine 8m tiefe Rinne, die zum Ufer hin sehr schnell flach wird. Wir versuchen unser Ankerglück an zwei Stellen, da der Grund eher weich ist. Der Anker gräbt sich zwar tief ein, gibt aber bei Belastung leicht nach. Wir geben viel Kette dazu und sind zuversichtlich dass es für den angekündigten Wind hält.
Position 25°21,058N 076°29,588W auf 4m weichen Sandboden

In den vielen Riffen und speziell in Spanish Wells gab es früher mal viele Lobster, die auch nach Nassau exportiert wurden. Doch hat man es mit dem Fang übertrieben und die Schonzeit von April bis August reichte nicht aus, damit sich der Bestand erholt. So sind sie rar geworden. Alternativ, ein sehr guter Fisch, den man hier häufig angeboten bekommt ist der Grouper. Ein großer Fisch, schönes festes Fleisch und wenig Gräten. Ich hoffe auf dem Fischmarkt in Nassau auch nur eine Portion zu bekommen.
Heute war ich hier beim Friseur. Warum ich das erwähne? Man muss auch mal die negativen Erlebnisse erwähnen, auch zur Warnung für diejenigen die nach Alice Town in die Hatchet Bay fahren. Vom Besuch des Friseurs ist hier dringend abzuraten, zum Glück wachsen sie wieder nach.

Wir nutzen hier die Tage um dem Motor die wohlverdiente Wellnesskur zukommen zu lassen. So bekommt er neues Öl samt Filter, neues Getriebeöl , einen neuen Impeller für die Kühlung und zwei neue Dieselfilter. Ein Rundumpaket.

1.April, die Wettervorhersage empfiehlt uns mit 20 bis 25 Knoten Wind aus Süd nach Nassau zu fahren. Für die 50 sm müssten wir eigentlich früh los, doch die Ein-, bzw jetzt Ausfahrt aus der Hatchet Bay möchte ich doch lieber bei Tageslicht machen. Somit ist frühester Startpunkt 7 Uhr. Mit dem Einlaufenden Wasser durch diesen schmalen Kanal kommen wir kaum raus. Der Volvo Penta gibt alles und so zuckeln wir in Schrittgeschwindigkeit gegen den Strom nach draußen. Danach setzten wir gleich die Segel und rauschen mit 5-6 teilweise 7 Knoten dahin.

20220401 3170 nach Nassau
 segeln nach Nassau

 

 

Die Gewässer hier sind für Bahamasverhältnisse mit 8 bis 10m tief. Wir übergeben Windfried das Ruder und haben erst einmal frei. Um 17 Uhr fällt in der Nähe des Nassau Yacht Club unser Anker. Wir wären gerne etwas näher an der Pier zu RUBIS Tankstelle gewesen, doch liegen hier dieses Mal einiges mehr an Schiffe. So bleibt uns die Nähe zu dieser Pier verwehrt, an der man noch kostenlos anlanden kann. Die Marinas rings herum verlangen 10 USD pro Tag für das Dinghy.

 

 

 

 

 


Bis zur Ankunft von Sebastian und Aron wollen wir die Vorzüge einer größeren Stadt nutzen aber auch genießen. Lebensmittel und Getränke einkaufen, Alexandra will noch zum Friseur, ich brauche noch ein paar Ersatzteile, Diesel tanken, Wasser tanken und zwischen durch bleibt auch mal die Bordküche kalt. Dann ist da noch die größte aller Herausforderungen, die Achterkabine, unsere Abstellkammer, muss leer werden. Die Liste ist doch so lang, dass sie mehrere Tage bedarf.

20220405 3180 Nassau Essbuden an der Brcke
Essbuden an der Brücke, an der Straßenfront hübsch und bunt

 

20220405 3190 Nassau Essbuden an der Brcke Rckseite
auf der Rückseite unterscheiden sich die Buden doch enorm

 

 

8. April, für heute haben wir uns einen Mietwagen genommen. Wir müssen für 4 Personen etwas mehr an Lebensmittel und Getränke einkaufen und wollen wir die Beiden natürlich am Abend am Flugplatz in Empfang nehmen. Samstagmorgen geht es dann auch gleich früh los, um die 34 sm bis Allan´s Cay zu schaffen. Der Wind ist zum Glück mit uns. Wir erreichen Allan´s Cay schon am Nachmittag, die Sonne scheint, das seichte Wasser leuchtet türkisblau. Die Faszination steht ihnen ins Gesicht geschrieben. Am nächsten Tag besuchen wir die Leguane und haben einen entspannten Tag nach der  langen Anreise.

 

20220410 3350 Allans Cay
Kokosnüsse ernten und
frischen Kokossaft trinken

 

 

 

20220410 3360 Allans Cay
 Leguane auf Little Allan´s Cay. Lunch auf der Decke geht nicht ungestört
Da sind noch viele hungrige Mäuler ringsherum

 

 

 

 

 

Wir fahren unsere geplante Tour teils unter Segel oder auch motorsegelnd von Highlite zu Hilight. Wir haben die einzelnen Spots schon auf unserer Fahrt nach Nassau angefahren, so brauchen wir jeztz mit den Beiden nicht mehr lange suchen.

Norman´s Cay , schnorcheln am versunkenen Flugzeugwrack,

20220411 3440 Normans Cay
 Ein Flugzeug von Pablo Escobar, keine Drogen, keine Dollar, ...
20220411 3500 Normans Cay
 ... nur Fische an Bord

 


Compass Cay, schnorcheln in die Grotte und im Korallengarten davor, auch die ersten Ammenhaie schwimmen um das Boot,

 

20220413 3610 Compass Cay
 Grotte bei Compass Cay

 

20220413 3625 Compass Cay
 Ein Ammenhai schwimmt gegen Abend um unser Boot und bettelt
nach Futter. Für die Jungs ein besonderes Erlebnis.

 


Staniel Cay, schnorcheln in die Thunderball Grotte, schwimmen mit den Haien und natürlich die berühmten schwimmenden Schwein, nicht zu vergessen die Bar im Staniel Cay Yachtclub,

 

20220415 3790 Staniel Cay
 Thunderball Grotto
20220415 3730 Staniel Cay
 der Fischreichtum ist enorm

 

 

20220415 3890 Staniel Cay
 in Staniel Cay traut er sich dann doch zu den Haien ins Wasser

 

20220414 3630 Staniel Cay
 Ein Zwischenprost auf die Reise im Yachtclub

 

20220414 3660 Staniel Cay
 Goombay Smash im Staniel Cay Yachtclub mit Sebastian

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Hatty´s Cay als Zwischenstopp zu Rudder Cay, schnorcheln mit der Meerjungfrau am Piano und den Schildkröten.
Hier waren wir auch zum ersten mal. Die Einfahrt durch den Rudder Cut war nicht soo einfach. Bei kurzen Strecken kann man entweder mit den Gezeiten günstig auslaufen, hat dann aber beim nächsten Cut die Gezeiten gegen sich. So hatten wir die ungünstige Kombination bei der Einfahrt in den Rudder Cut, mit Welle aber gegen den Strom, womit sich die Welle im Cut enorm aufgebaut hat. Wir sind mehrfach vor dem Cut hin und her gefahren um eine günstige Einfahrt zu finden. So sind wir dann schräg entlang dem Rudder Cay auf den Cut zugefahren um so spät wie möglich in die Wellen und den Cut einzutauchen. Der Strom war so stark, dass wir mit Vollgas zwischen o,5 und 1 kt voran kamen. Die Wellen haben uns kräftig durchgeschüttelt, doch haben wir es dann doch geschafft.

 

20220417 3925 Einlaufen Rudder Cay
die orange Linie ist der auslaufende Strom
die blaue Linie ist unser Track beim einlaufen
dadurch hatten den Einfluß des Gegenstromes minimiert

 

 

20220417 3928 Rudder Cay
 zur Belohnung ein schöner Ankerplatz

 

20220417 3930 Rudder Cay
 Die Meeresjungfrau am Piano von David Copperfield

 

 

20220417 3940 Rudder Cay
 Schildkröten zum Anfassen nahe, doch anfassen mögen sie nicht

 

20220417 4040 Rudder Cay
 zwischendurch mal Luft holen


Wind und Wetter sind zum Glück immer mit uns, zumindest soweit, dass wir wie geplant 19. April in Stocking Island, an der Dollarbeach vor Anker gehen.

Unterweg schon einmal ein paar Vorübungen für Chat ´n Chill.

20220418 4090 nach George Town
 chillen auf dem Weg nach Stocking Island

 

Das ist unweit von dem auch so bekannten „Chat `n Chill“. Die Jungs kaufen noch ein paar Souvenirs in George Town und am 23. April um 5:45 Uhr morgens steht das Taxi zum Flughafen bereit. 14 Tage sind wie im Flufe vergangen. Ein schmerzlicher Abschied am frühen Morgen.

20220420 4200 Stocking Isalnd Chat n Chill 
 ein letztes Crewfoto, die Tour neigt sich leider dem Ende zu

 

 

 
Zwischen durch hatte ich versucht unser VISA, das am 24. April ausläuft online zu verlängern. Auf der Webseite der Bahamas ist das Vorgehen und eine Emailadresse zur Verlängerung eines VISAS angegeben. Diese Aktion war nicht von Erfolg gekrönt. Also gehe in George Town zu Immigration, auf der Webseite war eine falsche Emailadresse angegeben. Ich sende den Antrag auf Visa-Verlängerung erneut an die neue Emailadresse und siehe da, nach zwei Tagen haben wir unsere gewünschte Verlängerung.

aktuelle E-Mailadresse: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
folgende Dokumente und Infos müssen enthalten sein:
- number of days requested
- Foto der Bahamas Immigration Arrival Card
- Foto vom Passport mit biometrischem Foto
- Foto des Bahama Immigration Entry Stempel
- Foto der Cruising Permit
- E-Mailadresse

Am zweiten Tag haben wir unsere Visaverlängerung per Email erhalten.


Tags darauf kommen Gerhard und Andrea der SY Monte angefahren. Mit großem Hallo werden die alten Freunde, zuletzt in Curacao, begrüßt. Bald stellt sich heraus, wir haben das gleiche Ziel: San Salvador, Bermudas und Azoren. So wollen wir auf jeden Fall in Kontakt bleiben.

Das Vertrauen in die Leute ist bemerkenswert. Ich glaube hier will keiner bewusst betrügen.

Ich habe an der Tankstelle Diesel in Kanister getankt. Entweder man bezahlt direkt beim Tankwart, den gibt es noch, oder mit Kreditkarte am Schalter. Ich gehe also an den Schalter und sage Zapfsäule 4. Die freundliche Dame fragt mich nach dem Betrag. Der wird nicht, wie erwartet, bei ihr angezeigt und sie verlässt sich darauf, dass ich den korrekten Betrag nenne.

Beim Busfahren bezahlt man erst während der Fahrt oder beim Aussteigen. Die Fahrt kostet immer gleich. Doch ich habe keinen gesehen der nicht seinen Obolus beim Fahrer abgegeben hat. Keine Schwarzfahrer.

In Sebastians Reisetasche waren vermutlich mehr Ersatzteile für uns als Kleidungsstücke. Diese gilt es jetzt zu verbauen.
Zwei neue Easy Look für die Travelerleinen. Das durchaus robuste Kunststoffgehäuse ist mit den Jahren spröde geworden und gebrochen. Die Befestigungsschrauben der Neuen passen natürlich nicht in die alten Löcher.
Einen Edelstahlbolzen für das Vorstag. Diesen hat Sebastian auf Maß angefertigt. Die gekauften haben immer zu viel Spiel. Für den Wechsel des Bolzens suchen wir uns einen ruhigen Tag in einer ruhigen Bucht aus. Hierzu wird als erstes der Mast mit einer Leine nach vorne abgespannt und lose auf alle Wanten und das Achterstag gegeben. Wir spannen den Mast so weit nach vorn, bis das Vorstag genug Spiel hat um den Bolzen zu wechseln. Nach dem Wechsel muss wieder alles gespannt werden.
Eine neue Heizspirale für den Warmwasserboiler, der hat sich eines Tages mit einem Kurzschluss abgemeldet.
Die Fernbedienung für die Ankerwinch hatte ich in Jamaika beim Anker aufholen versenkt und nicht wiedergefunden. Doch leider passt die Anschlussbuchse nicht in das Loch der Alten. Der Gewindeschaft zum Befestigen der Buchse ist zu kurz oder die Wand des Ankerkastens zu dick. Auf jeden Fall, es passt nicht.

eine neue GPS Antenne als Reserve. Hier brauche ich erst einmal nichts zu tun.

20220428 4331 Sand Dollar Beach Stocking Isand
Aussicht von der Mastspitze



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

20220428 4332 Sand Dollar Beach Stocking Isalnd
 

 

Die nächsten Tage bin ich beschäftigt. Gleichzeitig beobachten wir das Wetter, denn wir wollen so bald als möglich nach Bermudas und den Azoren aufbrechen. Für Dienstag den 3.Mai ist das Wetter gut um zumindest bis San Salvador zu kommen. Das sind schon mal 80 sm in die richtige Richtung. Doch je näher der Tag kommt umso mehr entpuppt sich das gutes Wetter um direkt nach Bermuda zu fahren.

Wir machen den geforderten Antigentest und füllen den Antrag auf die Traval Authorisation aus, laden das Ergebnis des Antigentests mit unseren Impfnachweisen auf der Webseite hoch. Einkaufen, Ausklarieren, wir sind fertig zur Abreise. Zum Abschluss der Bahamas gehen wir am Abend noch schön essen und genießen einen Cocktail Gloombay Smash dazu.

Damit gehen die Tage hier in den Bahamas zu Ende.

 

20220430 4350 Sand Dollar Beach Sunset
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

20220430 4390 Sand Dollar Beach Sunset
 

 

 

 

Mittwoch 4. May morgens nach dem Frühstück fahren wir los. Die Travel Authorisation ist natürlich noch nicht gekommen. Das hat noch nie zeitgerecht geklappt. Das Wetter ist wie vorhergesagt mit SE 15-20 kt, wir fahren trotzdem.

 

10 Etappe Bahamas
 

 

 dfhkdhfkjah

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.